Attendorn. Vier neue Windräder des Herstellers Nordex werden geplant: Was das für die Orte Oberveischede und Mecklinghausen bedeutet.

Die Energiegenossenschaft Prokon mit Sitz in Itzehoe in Schleswig-Holstein hat Ende Januar ihre Antragsunterlagen zum Bau von vier Windrädern im Repetal beim Kreis Olpe als Baugenehmigungsbehörde eingereicht. Beantragt sind auf dem Höhenzug zwischen Oberveischede auf Olper Stadtgebiet und Mecklinghausen in Attendorn Anlagen mit einem Rotordurchmesser von 163 Metern und einer Nabenhöhe von 164 Metern. „Insgesamt sollen die Anlagen somit 245 Meter hoch werden“, teilt Holger Böhler, Pressesprecher des Kreises Olpe, auf Anfrage mit. Die Energiegenossenschaft will im Repetal den Anlagentyp Nordex N163/6.X mit einer Nennleistung von 6,8 Megawatt (pro Windrad) errichten. Die eingereichten Unterlagen würden nun gesichtet und auf ihre Vollständigkeit geprüft.

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Die Energiegenossenschaft aus Norddeutschland verspricht sich von ihrem Windpark mehr als 60 Millionen Kilowattstunden grünen Strom pro Jahr und will so schnell wie möglich mit dem Bau starten. Allerdings hänge der Baustart im Wesentlichen von der Dauer des Genehmigungsverfahrens sowie der Lieferzeit der Windenergieanlagen ab. Der Kreis Olpe wird laut eigener Aussage frühestens im dritten Quartal 2024 über die eingereichten Unterlagen entscheiden. Jan Welle, Teamleiter Projektentwicklung Wind bei Prokon, skizziert den zeitlichen Fahrplan wie folgt: „Wir rechnen mit einer Verfahrensdauer von acht Monaten. Die Lieferzeit der Windenergieanlagen, die erst mit dem Vorliegen einer Genehmigung verbindlich bestellt werden können, beträgt aktuell ungefähr 18 Monate. Demzufolge könnte mit den ersten Baumaßnahmen (Wegebau) in etwa anderthalb Jahren begonnen werden.“

Ursprünglich wollte die Energiegenossenschaft aus Norddeutschland sogar fünf Windräder im Repetal errichten, allerdings machte die Stadt Olpe durch Schaffung einer sogenannten Außenbereichssatzung für das kleine Örtchen Tecklinghausen dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Konkret musste die Stadt Attendorn ihre Konzentrationszone für Windenergie in diesem Bereich verkleinern und den Abstand ihrer Konzentrationszone zu Tecklinghausen von 600 auf 1000 Metern erhöhen. Dadurch fiel ein Windrad in den Planungen hinten über. Bekanntlich ist die Stadt Attendorn die einzige Kommune im Kreis Olpe, die noch eine aktive Windkraft-Steuerung durch Ausweisung von Konzentrationszonen im mittlerweile rechtswirksamen Teil-Flächennutzungsplan Windenergie betreibt.

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Jan Welle geht nicht davon aus, dass das Windpark-Projekt von Prokon ohne jeglichen Gegenwind aus der Öffentlichkeit begleitet wird. „Wir setzen jedoch auf einen konstruktiven Dialog und wägen sorgfältig den Nutzen für Energiewende und Klimaschutz und den Aufwand bzw. Eingriff in die Umwelt ab“, verspricht der Teamleiter. In Deutschland hat Prokon 340 Windräder in ingesamt 57 Windparks errichtet. Die ersten „Sauerländer Windräder“ werden laut Welle voraussichtlich 2025 in Balve gebaut. Den Anlagentyp Nordex N163/6.X verbaut die Energiegenossenschaft laut Weller auf Attendorner Stadtgebiet erstmalig in Deutschland. „Das ist ein neuer Anlagentyp, von dem noch nicht so viele in Deutschland stehen.“

Für die Mitstreiter der Initiative „Lebenswertes Repetal“, die sich laut eigener Internetseite „für den Schutz unserer Heimat gegen Windindustrieanlagen“ einsetzen, kommt die Entwicklung wenig überraschend. „Für unsere Natur dort wird es eine Katastrophe werden“, rechnet Marcus Bruse, 1. Vorsitzender der Initiative, mit dem Schlimmsten.