Kreis Olpe. Das Sturmtief Zoltan hat die Einsatzkräfte im Kreis Olpe in Atem gehalten. Hier finden Sie die Bilanz nach den Unwettertagen.
Auch am Montag hatte der Dauerregen im Kreis Olpe weiterhin angehalten. Die Feuerwehr der Gemeinde Wenden war vor allem in Gerlingen im Einsatz. Entlang der Koblenzer Straße ist die Bigge über die Ufer getreten, Sandsäcke wurden gestapelt. Eine „Handvoll Häuser“ seien betroffen, teilt Christopher Quast, Pressesprecher der Feuerwehr Wenden auf Anfrage unserer Zeitung mit. „Die Feuerwehr war heute wieder vor Ort, weil weitere Häuser betroffen sind“, berichtet Quast. Darüber hinaus war die Feuerwehr am gestrigen Abend in Hünsborn im Einsatz. Der Keller einer Hünsborner Firma musste ausgepumpt werden.
Wetterbedingte Straßensperrungen gibt es nach Auskunft der Polizeileitstelle derzeit keine.
Unwetter im Kreis Olpe: Einsätze am Samstag und Sonntag
Wegen des steigenden Pegels der Lenne hatte die Feuerwehr Lennestadt am Samstag im Feuerwehrgerätehaus Grevenbrück zwölf Tonnen Sandsäcke befüllt. „Ein paar Sandsäcke sind auch schon im Einsatz“, erklärte Christopher Hendrichs von der Feuerwehr Lennestadt auf Anfrage unserer Redaktion. Dramatisch sei die Lage aber nicht gewesen, es sei vielmehr darum gegangen, für den Ernstfall vorbereitet zu sein, sollte dieser eintreten. „Wir sind gut gewappnet“, betonte Christopher Hendrichs. Sollte der Pegel der Lenne weiter steigen, könnten die Einsatzkräfte im Einsatzfall umgehend auf eine größere Menge an Sandsäcken zurückgreifen, hieß es.
Der Ernstfall trat nicht ein. Die Nacht zu Sonntag ist ruhig für die Einsatzkräfte verlaufen, teilt Christopher Hendrichs am Sonntag mit. „Der Pegel geht derzeit wieder runter“, sagte er. Bis Sonntagmittag hatte die Feuerwehr Lennestadt zwei Einsätze. Darunter ein vollgelaufener Keller in Saalhausen.
Ein größerer Einsatz ereignete sich in Langenei. Dort wurde die Feuerwehr zu einem gebrochenen Deich gerufen. Gemeinsam mit der Unterstützung von Landwirten und Unternehmen gelang es, den Deich zu sichern. „Das Wasser konnte aufgrund des Dammbruches unkontrolliert in einen entleerten Hammergraben laufen, welcher zu einer abgeschalteten Turbine führte“, schreibt die Feuerwehr auf ihrer Facebook-Seite. „Aufgrund der anhaltenden Regenfälle musste der gebrochene Deich gesichert werden, um ein Überfluten vor der Turbinenanlage vorzubeugen.“ Unterstützt wurde die Feuerwehr Lennestadt durch heimische Handwerksunternehmen. „Ein Dank geht auch an die Anwohner, die während der Arbeiten heiße Getränke zur Verpflegung bereitgestellt haben“, so die Feuerwehr weiter.
Der Kurpark in Saalhausen steht unter Wasser, der Entenweg ist gesperrt. Für die Feuerwehr Lennestadt verläuft der Sonntag aber weiterhin ruhig. „Keine neuen Einsätze“, bestätigt Christopher Hendrichs am späten Sonntagnachmittag.
Auch interessant
In anderen Städten und Gemeinden sind seit Donnerstag ebenfalls Flüsse über die Ufer getreten. „Bäche sind über die Ufer getreten, aber nur auf Wiesen“, teilte Thomas Müller am Samstag für die Feuerwehr Drolshagen mit. Später spitzte sich die Lage dann doch noch zu. In Drolshagen war die Feuerwehr vor allem im Bereich Iseringhausen, Brachtpe und Berlinghausen unterwegs. Die Einsätze zogen sich mit Unterstützung des THW Heiligabend bis spät in die Nacht hinein. Ein Teil des Dreieckweges (etwa 100 Meter) musste gesperrt werden, da dieser mit knapp 30 Zentimeter Wasser überspült wurde. Darüber hinaus gab es in Iseringhausen ein paar Stellen, die kritisch wurden. „Da waren wir mit den Anwohnern regelmäßig im Austausch“, berichtete Thomas Müller, Pressesprecher der Feuerwehr Drolshagen. „Wir haben uns dann 500 Sandsäcke ans Feuerwehrhaus Iseringhausen liefern lassen. Die haben wir im späteren Verlauf auch in Berlinghausen zum Schutz von zwei Wohnhäusern und einer Garage verbaut.“ Weiterhin war ein Wohnhaus in Hützemert vom Wasser betroffen.
Die Feuerwehr Olpe hatte seit Donnerstag mehr als zehn wetterbedingte Einsätze. Neben den Feuerwehren war auch das THW im Einsatz. Die Feuerwehr Attendorn meldet am Sonntag nach einer Erkundungsfahrt „volle, aber nicht zu volle Flüsse und Bäche“. Allerdings seien in den nächsten Tagen weitere Regenfälle gemeldet. „Dass durch das Biggetal ein kontrollierter Abfluss der Wassermassen der letzten Tage möglich ist, ist insbesondere dem Ruhrverband zu verdanken“, schreibt die Feuerwehr Attendorn auf ihrer Facebook-Seite. Mehr als zehn Millionen Kubikmeter Wasser seien in den letzten 72 Stunden in der Biggetalsperre zurückgehalten worden. „Eine riesige Entlastung für uns, aber auch für die Situation an Lenne und Ruhr.“
Unwetter im Kreis Olpe: Flüsse sind über die Ufer getreten
Unwetter im Kreis Olpe: Die Nacht zu Samstag
Auch in der Nacht zum Samstag hielt der Dauerregen und das Sturmtief im Kreis Olpe an. Dennoch war es für die Feuerwehr Lennestadt glücklicherweise eine ruhige Nacht. „Es gab nur einen Einsatz auf der Hohen Bracht“, erklärt Karsten Grobbel, Pressesprecher der Feuerwehr Lennestadt auf Anfrage unserer Redaktion. Ein Baum wurde aufgrund des anhaltenden Regens auf der Zufahrtsstraße zur Hohen Bracht entwurzelt. Ein Bachlauf in Bilstein war verstopft, weshalb das Regenwasser über die Straße Schnettmecke lief.
In der Gemeinde Wenden ist die Nacht zum Samstag ebenfalls ruhig verlaufen. Insgesamt hat das Sturmtief hier kaum Schaden angerichtet, erklärt Pressesprecher Christopher Quast. „Bei uns war es wirklich ruhig“, sagt er und berichtet von drei entwurzelten Bäumen und einem kleinen Wasserschaden. Das kann auch Christian Schnatz für die Feuerwehr Attendorn bestätigen. „Seit Freitagmittag hatten wir insgesamt zwölf witterungsbedingte Einsätze“, sagt er. „Alles im Rahmen.“
In Olpe sind es insgesamt bisher neun Einsätze (fünf davon in der vergangenen Nacht) seit das Sturmtief Olpe erreicht hat, berichtet Oliver Zeppenfeld für die Feuerwehr Olpe. Jedes Mal handelte es sich um „Baum auf Fahrbahn“. Diese wurden durch die Feuerwehr entfernt. Es gab keine Verletzten und keine größeren Sachschäden. In Drolshagen gab es in der vergangenen Nacht keinen einzigen witterungsbedingten Einsatz, seit Donnerstag lediglich drei entwurzelte Bäume, so Thomas Müller. In Finnentrop gab es am frühen Abend lediglich einen. „Zum Glück ruhig“, sagt Tobias Hilgering von der Feuerwehr Finnentrop. Ebenso in der Gemeinde Kirchhundem kann die Feuerwehr auf eine ruhige Nacht zurückblicken, berichtet Thomas Beckmann.
Unwetter im Kreis Olpe: Die Einsätze am Donnerstag
Das Sturmtief Zoltan hielt die Einsatzkräfte am Donnerstag im Kreis Olpe in Atem. In der Leitstelle des Kreises Olpe gingen am Donnerstag (21.12.2023) zahlreiche Notrufe ein. Von ca. 15.30 bis 21.30 Uhr wurden annähernd 70 Einsätze von Rettungskräften, insbesondere der kommunalen Feuerwehren, in Gang gesetzt. Vorwiegend mussten umgestürzte Bäume von den Straßen im Kreis Olpe geräumt werden. Der Sturm löste auch Dachteile und ließ sie herabstürzen. In Meggen wurde ein Hallendach vom Wind teilweise abgedeckt.
Wütender Brandbrief in Wenden: „Die Ampel muss weg!“
Zu gefährlich: Morsche Bäume in Attendorn werden gefällt
Heggen: Mantel Haustechnik übernimmt Heizungsbetrieb Müller
In Höhe von Borghausen am östlichen Ende des Repetals fiel ein Baum auf einen Zug. Hier wurden zwei Passagiere verletzt und vom Rettungsdienst des Kreises Olpe in ein Krankenhaus gebracht. Da der Zug nicht weiterfahren konnte, wurde er evakuiert. Mehr als 160 Reisende wechselten in einen Ersatzzug der Deutschen Bahn.
Der Dauerregen bereitet ebenfalls Sorgen. So gibt es eine amtliche Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes vor steigenden Wasserständen. Bis Sonntag gegen 6 Uhr können auch im Kreis Olpe Regenmengen bis zu 100 Liter pro Quadratmeter fallen.
Unwetter im Kreis Olpe: Die Einsätze am Freitag
Blieb es am Donnerstagvormittag noch ruhig, so gab es in den frühen Nachmittagsstunden die ersten zwei wetterbedingten Einsätze in Heinsberg und Welschen Ennest, teilt die Feuerwehr der Gemeinde Kirchhundem in einer Pressemitteilung mit. Es mussten umgestürzte Bäume von der Straße beseitigt werden.
Die WESTFALENPOST im Kreis Olpe ist auch bei WhatsApp. Jetzt hier abonnieren.
Folgen Sie uns auch auf Facebook.
Bestellen Sie hier unseren Newsletter aus dem Kreis Olpe.
Alle News aufs Handy? Jetzt die neue WP-App testen.
Die WP im Kreis Olpe ist jetzt auch bei Instagram.
Es mussten auch abgerissene Stromleitungen, Dachreiter und Dachziegel gesichert werden. Unpassierbare Straßen wurden gesperrt. Etwas dramatischer stellte sich die Lage auf der K27 Würdinghausen über das Steinerne Kreuz Richtung Saalhausen dar. Kurz nach dem Ortsausgang Würdinghausen wurde ein Baum beseitigt, der es mehreren Fahrzeugführern ermöglichte, sich und ihren Pkw aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Im weiteren Straßenverlauf lagen dann immer mehr Bäume, teils halbseitig, auf der Fahrbahn. Im Bereich einer scharfen Rechtskurve waren zahlreiche Bäume abgeknickt oder entwurzelt. Hinter diesen kam ein Fahrzeugführer mit seinem Transporter nicht weiter, er machte darauf aufmerksam, dass im weiteren Streckenverlauf ein Fahrzeug eingeschlossen sei. Dieses bewahrheitete sich.
Auch interessant
Ein Fahrzeug wurde durch umstürzende Bäume beschädigt und konnte nicht weiter fahren. Die beiden Insassen blieben unverletzt. Beim Versuch eine Seite der Fahrbahn zu räumen stürzten immer wieder Bäume um. Die Gefahr für die Einsatzkräfte und Beteiligten war zu groß. Es wurde entschieden, die betroffenen Fahrzeuge zurückzulassen und den Bereich zu evakuieren. Während die beiden Insassen des beschädigten Pkw durch die Kameraden der Feuerwehr Lennestadt, Einheit Saalhausen in Sicherheit gebracht wurden, halfen die Kameraden den Fahrer des Transporters aus dem Gefahrenbereich und brachten ihn und sich in Sicherheit. Bilanz des gestrigen Tages: 16 Unwettereinsätze.
Junge Patchwork-Familie lädt Fremde zum Weihnachtsessen ein
Unwetter im Kreis Olpe: Baum fällt auf einen Zug
Beliebter Frenkhauser Krippenweg: „Fast wie eine Schnitzeljagd“