Attendorn. Seit Ende September ist der Parkplatz am Ennester Tor in Attendorn aufgrund von Umbauarbeiten geschlossen. Noch kein Termin für Wiedereröffnung.
Die Wetterabhängigkeit einzelner Baumaßnahmen sieht man dieser Tage im Besonderen am Beispiel des Parkdecks Feuerteich. Hätte es in den vergangenen Tagen und Wochen nicht dauerhaft geregnet, wären die Tiefbauer mit der Sanierung des wichtigen Parkplatzes am Ennester Tor in Attendorn schon deutlich weiter. „Wir brauchen einfach mal eine Trockenperiode, damit wir den Asphalt auftragen können“, zuckt Steven Georg, stellvertretender Amtsleiter der Gebäudebewirtschaftung im Rathaus, mit den Schultern.
Doch bisweilen machte der Regen einem Vorankommen auf der Baustelle einen Strich durch die Rechnung. Wann das Parkdeck am Rande der Kernstadt wieder geöffnet wird, steht deshalb noch nicht fest. „Und leider habe ich auch keine Wetterglaskugel“, will sich Georg zu keiner Prognose hinreißen lassen.
Seit seiner Eröffnung im Jahr 2016 ist das Parkdeck gegenüber der Sonnenschule ein Sorgenkind der Stadt. Immerzu gab es Probleme mit dem Zustand des gepflasterten Parkplatzes. Im Frühjahr dieses Jahres zogen Verwaltung und Politik daher die Notbremse und entschieden nach nicht einmal sieben Jahren, dass die Pflastersteine weichen müssen und der Parkplatz mit einem fugenlosen Gussasphalt versehen wird. Die Stadt kalkulierte die Kosten für den Umbau auf rund 350.000 Euro.
Einbauteile für Zelte abdichten
Ende September ging der Umbau los und nicht nur Steven Georg war zuversichtlich, dass die Sperrung des Parkdecks nicht allzu lange andauern würde: „Zu Beginn war alles top, wir waren just in time.“ Doch dann kam der Dauerregen. Dieser Tage lässt sich das Dilemma an einem Beispiel zeigen: Bevor der neue Asphalt auftragen wird, müssen die Einbauteile für die großen Zelte, die ab und an während größerer Events in der Stadt auf dem Parkdeck aufgestellt werden, noch abgedichtet werden. Ein erster Versuch mit Mörtel misslang, weil dieser 48 Stunden hätte aushärten müssen, betonte Georg zuletzt im Stadtrat. Doch 48 Stunden blieb es nicht trocken. Nun soll die Abdichtung mit Flüssigkunststoff erfolgen - sofern das Wetter es zulässt. Anschließend soll asphaltiert werden.
Ärger vor der Sauerland Klassik
Ein wenig Ärger gab es kurz vor Beginn der Sauerland-Klassik, die bekanntlich in Attendorn gestartet ist: Denn ausgerechnet zum Start der Oldtimer-Rundfahrt durch das Land der tausend Berge Ende September sollte der stadtnahe Parkplatz gesperrt werden, damit die Bauarbeiten beginnen konnten. Auf Vermittlung beschränkte sich die ausführende Firma jedoch darauf, nur den hinteren Teil des Parkdecks während der Klassik zu sperren - zwei Drittel des Parkplatzes blieben also für die vielen Besucher frei, die mit dem Auto in die Hansestadt anreisten.
Je eher der innenstadtnahe Parkplatz eröffnet, desto besser auch für die ansässigen Geschäfte. Viele Kunden nutzen das Parkdeck, um ihr Auto abzustellen und Erledigungen in der Stadt zu machen. Das weiß auch Martin Pursian, Vorsitzender der Attendorner Werbegemeinschaft: „Der schleppende Fortschritt beim Umbau des Parkdecks Feuerteich ist natürlich ärgerlich und für den Attendorner Einzelhandel eine Belastung. Wir hoffen, dass die Arbeiten bis zum Start in den Advent abgeschlossen sein werden, um das Weihnachtsgeschäft nicht zu beeinträchtigen.“
Lesen Sie hier:
- Kim Himmelreich: So tickt die neue Leiterin der Attendorner JVA
- Schwere Krebserkrankung: Wie Andreas Ufer mit Angst umging
- Sexuelle Belästigung an Attendorner Schule: Lehrer angeklagt
Ob dies gelingt, ist zumindest fraglich. Sobald der Wettergott mitspielt und die Tiefbauer den Asphalt aufgebracht haben, soll die Oberfläche aus optischen Gründen mit einer etwas helleren Einstreudecke versehen werden. Eine Begrünung des Parkdecks wird es nicht geben. Zum einen, weil man sich Parkflächen nehmen würde. Und zum anderen, weil der Parkplatz dadurch verdreckt würde, erklärt Georg. Über die Breite der einzelnen Parkbuchten ist noch keine finale Entscheidung gefällt worden. Doch zunächst einmal muss der Wettergott Gnade walten lassen, sodass die Tiefbauer endlich den Gussasphalt aufbringen können.