Attendorn. Der Lebensmitteleinzelhändler Dornseifer möchte den veralteten Markt Auf der Tränke groß umbauen. Geplant ist unter anderem ein modernes Bistro.

Der Dornseifer-Markt Auf der Tränke in Attendorn ist aktuell die älteste Bestandsfiliale des Lebensmitteleinzelhändlers aus Hünsborn. Doch das wird sich im kommenden Jahr ändern. Wenn alles nach Plan läuft, wird das Unternehmen aus dem Wendschen Anfang 2024 mit seinem großen Umbau in der Hansestadt starten und das veraltete Geschäft, das Dornseifer im Jahr 2020 von Rewe übernahm, in einen modernen Supermarkt verwandeln. Der Kreis Olpe hat die notwendige Baugenehmigung erteilt.

So soll der neue Dornseifer-Markt nach seiner Modernisierung aussehen.
So soll der neue Dornseifer-Markt nach seiner Modernisierung aussehen. © Dornseifer GmbH

„Der Umbau wird einhergehen mit einer deutlichen Aufwertung aller Frische-Lebensmittelbereiche, von Brot und Backwaren über Obst und Gemüse bis hin zu Wurst und Käse. Der Fischbereich bekommt ebenso einen modernen Auftritt“, betont Geschäftsführer Jörg Dornseifer. Die Pläne sehen unter anderem die Errichtung eines Bistros vor. Jörg Dornseifer geht davon aus, dass der Umbau rund drei Monate dauern und „es sicherlich auch eine Schließungsphase geben wird.“ Einen genauen Zeitplan könne er derzeit allerdings noch nicht verkünden, denn: „Wir müssen zunächst alle ausführenden Gewerke hintereinanderbekommen, das ist heute nicht mehr so einfach wie früher.“

3600 Quadratmeter genehmigt

Genehmigt hat die Kreisverwaltung den Umbau auf einer Verkaufsfläche von 3600 Quadratmetern, die im Bebauungsplan der Stadt laut Uwe Waschke, Amtsleiter Bauen und Planen, als Obergrenze festgesetzt ist. Dornseifer wollte ursprünglich auf eine Fläche von mehr als 4000 Quadratmetern in der Filiale am Südwall umbauen, kam bei diesem Wunsch allerdings nicht mit der Stadt auf einen Nenner. Deren größte Sorge war nämlich, dass der Umbau schädliche Auswirkungen auf die Händler in der Innenstadt haben könnten. Dazu muss man wissen, dass der Dornseifer-Supermarkt nicht im zentralen Versorgungsbereich liegt.

Der Rewe-Markt Dornseifer auf der Tränke in Attendorn.
Der Rewe-Markt Dornseifer auf der Tränke in Attendorn. © Flemming Krause

Ein Gutachter hat in der Zwischenzeit aber festgestellt, dass keine gravierenden Auswirkungen für den zentralen Versorgungsbereich der Innenstadt zu erwarten sind. Im Übrigen auch nicht für das geplant Wall-Center am Bahnhof, in das unter anderem ein Lebensmittelvollsortiment einziehen soll. Die ITG ist laut Stephan Raida, Projektverantwortlicher des Investors, weiterhin in Gesprächen mit Edeka und Hit, eine finale Entscheidung gebe es noch nicht.

Drei Jahre im Verzug

„Der neue Rewe-Markt Dornseifer bindet Kaufkraft, die bislang in die Nachbargemeinden abfließt, in Attendorn und leistet somit einen Beitrag dazu, dass weniger Gelder in Nachbarkommunen ausgegeben werden“, sieht nun auch Uwe Waschke alle Stolpersteine aus dem Weg geräumt.

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Mit dem Umbau im nächsten Jahr endet eine jahrelange Hängepartie. Ursprünglich wollte Dornseifer im Januar 2021 (!) mit der großflächigen Renovierung starten, doch die Politik stellte den Bauantrag inmitten der Corona-Pandemie zunächst zurück, um die rechtlichen Bedenken auszuräumen. Dabei ging es im Übrigen nicht nur um die Größe der Verkaufsfläche und die Auswirkungen auf den zentralen Versorgungsbereich, sondern auch um die Frage, wie stark im Sortiment Non-Food-Artikel vorkommen müssen – im Bebauungsplan der Stadt ist die Fläche nämlich als SB-Warenhaus gekennzeichnet.

Getränkemarkt ausgenommen

Der Getränkemarkt gegenüber ist von dem Umbau nicht betroffen. „Dort haben wir bereits etwas Farbe an die Wand gebracht und den Laden neu strukturiert. Er ist vernünftig aufgestellt“, erklärt Dornseifer. Das Unternehmen in Wenden betreibt einen zweiten Frischemarkt in Attendorn im Allee-Center. Weitere Infos im Netz unter www.dornseifer.de

Für treue Dornseifer-Kunden spielen diese rechtlichen Geschichten allerdings keine Rolle. Sie werden froh sein, dass der lang geplante Großumbau im kommenden Jahr über die Bühne geht.