Bamenohl. m Finnentroper Ortsteil Bamenohl wird Unternehmer Christian Jung einer alten Industriebrache neues Leben einhauchen. Das sind seine Pläne.
Im Finnentroper Ortsteil Bamenohl entsteht in den nächsten Jahren ein großes Wohnquartier, das in dieser Form nicht nur in der Gemeinde Finnentrop seinesgleichen sucht: Unternehmer Christian Jung aus Rahrbach wird einer alten Industriehalle an der Lennefeldstraße, die in den 1950er-Jahren zunächst für Schulzwecke gebaut und später als Gewerbefläche genutzt wurde, neues Leben einhauchen und dort generationenübergreifendes Wohnen ermöglichen.
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Insgesamt plant der Investor, der das leerstehende Gebäude im November 2021 der Gemeinde Finnentrop (genau genommen der Finnentroper Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH) abkaufte, mit dem Bau von 28 Wohnungen. 17 Einheiten entstehen im Bestand, weil die Bausubstanz dies zulässt. Elf weitere Wohnungen werden durch einen Neubau auf der rückwärtigen Seite des Areals hinzukommen.
„In der Gemeinde Finnentrop gibt es einen großen Bedarf an zusätzlichem Wohnraum“, weiß der Unternehmer, Vorsitzender der von ihm gegründeten Heimat-Tal AG, um die Chance, die in seinem Vorhaben steckt. Er bezieht sich dabei auf eine Online-Umfrage der Gemeinde Finnentrop zum Thema Bauen und Wohnen, die im Ergebnis klar aufzeigte, dass Mietwohnungen auch für Singles, Familien und Senioren gebraucht werden.
Barrierefreie Wohnungen
Genau diese Klientel will der Rahrbacher ansprechen und auf dem insgesamt 4500 Quadratmeter großen Grundstück Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen, seniorengerechte Wohnungen, Wohnungen für Singles, Paare, Familien oder auch für Pendler und Kurzzeitnutzer schaffen. Für den Unternehmer sind solche Projekte kein Neuland. Schon in seiner Heimat, also im Rahrbachtal, hat er alte Häuser erworben, sie in Wohnungen aufgeteilt und vermietet. Aktuell sei er beispielsweise dabei, eine alte Gastwirtschaft in Oberhundem (Zur Post) für Wohnzwecke umzubauen.
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Man wolle der leerstehenden Immobilie ein neues Gesicht verpassen und zur Verbesserung des Ortsbildes betragen, ließ der Bauherr den Finnentroper Bauausschuss wissen – und trifft damit voll den Geschmack der Lokalpolitik. „Wir sind vom Konzept angetan und freuen uns, dass dort ein interessanter Mix aus verschiedenen Wohnformen entsteht. Danke, dass Sie sich auch in diesen schweren Zeiten um dieses Projekt kümmern“, betonte CDU-Fraktionschef Ralf Helmig.
Besagtes Konzept sieht vor, dass alle Wohnungen barrierefrei erreichbar sind. Geplant ist ein Mix aus Miet- und Eigentumswohnungen, möglicherweise auch Sozialmietwohnungen. Jung selbst geht aktuell davon aus, dass eine Mehrzahl der Wohnungen vermietet und ein kleinerer Teil verkauft wird. Sie sollen mit einer hocheffizienten Heizungstechnik ausgestattet werden, also mit Luft-Wärmepumpen oder Geothermie, unterstützt durch Photovoltaikanlagen auf den Dächern, sofern diese dafür geeignet sind.
Vermutlich mehr Mietwohnungen
Großzügig geplante Grün- und Begegnungsflächen und eine Öffnung zur Straße durch halböffentliche Flächen sollen das Erscheinungsbild abrunden, genügend Auto-Stellplätze (mindestens 1,5 pro Wohneinheit) sind vorgesehen. Zu den Mietpreisen bzw. den Quadratmeter-Preisen, die ein potenzieller Eigentümer zahlen muss, kann Jung in diesem frühen Stadium der Planung noch keine abschließende Antwort geben: „Das wird die Marktlage bei Fertigstellung zu entscheiden haben. Wir arbeiten gerade deutlich auch an sozialverträglichem Wohnraum“, sagt er.
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Der Investor hofft auf einen Baubeginn im kommenden Jahr und rechnet mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren für den zu sanierenden Teil. Eine verlässliche Prognose kann Jung nicht stellen, denn natürlich „trifft auch uns das Finanzierungs- und Baukostenaufkommen hart“ (Christian Jung), sprich die enormen Preisentwicklungen auf dem Zins- und Energiemarkt. Insgesamt kalkuliert der Investor für das gesamte Projekt mit Baukosten im mittleren siebenstelligen Bereich. Eine Bauvoranfrage beim Kreis Olpe als Genehmigungsbehörde hat die Heimat-Tal AG bereits gestellt, gerade mit Blick auf Planungsrecht und Immissionsschutz. Sollten hier keine unerwarteten Probleme mehr aufkommen, wird die Gesellschaft in den kommenden Jahren in Bamenohl ein neues Wohnquartier mit 28 Wohneinheiten realisieren.