Würdinghausen. Nachhaltige Mehrfamilienhäuser statt zu teure Eigenheime sind für Dr. Christian Jung der Schlüssel gegen die Wohnungsnot.
„Unser Ort hat zu wenige Wohnungen für junge Familien“, hatten Würdinghauser Bürger erst vor wenigen Wochen beim Besuch der mobilen Redaktion „WP vor Ort“ einhellig kritisiert. Entspannung gibt es im kommenden Jahr am Oberen Königsberg mit einem neuen Acht-Familien-Haus der Heimat-Tal AG. Das Objekt soll aber erst der Anfang sein, sagt Vorstand Dr. Christian Jung.
„Wir halten Würdinghausen für einen prosperierenden Ort“, sagt der Rahrbacher und damit für ein gutes Pflaster für weitere Investitionen. Schon vor einigen Jahren hatte Jung zwei Mehrfamilienhäuser aus den 60er-Jahren in der Nachbarschaft am Oberen Königsberg erworben, saniert und wieder vermietet. Mittlerweile hat sich die Heimat-Tal-AG weitere 7000 Quadratmeter Fläche dort gesichert, die in den nächsten Jahren nach und nach bebaut werden sollen.
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Und zwar in der Art des gerade entstehenden Objekts, das ab Frühjahr/Sommer 2023 acht Familien eine neue, schöne Heimat bieten wird. In bester Lage entstehen hier acht moderne und komfortable Wohnungen zwischen 70 und 120 Quadratmetern, allesamt ausgestattet mit Balkon oder Loggia und Fußbodenheizung. Günstige Wärme liefert eine moderne Wärmepumpenheizung, ein Aufzug sorgt für Barrierefreiheit bis unters Dach. Für optimale Dämmwerte des Kfw40de-Hauses und ein gutes Wohnklima sorgt u.a. der Innenausbau in Holzrahmenbauweise.
Rund 2,5 Millionen Euro kostet der Neubau, der von der Firma Zimmermann in Schmallenberg als Generalunternehmer erstellt wird. Dass hochwertige Wohnungen in dieser Ausstattung ihren Preis haben, liegt auf der Hand. 11 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter schwebt der Heimat-Tal AG vor, „aber da kommt wegen der guten Dämmwerte nicht mehr viel an Nebenkosten drauf“, so Jung.
Lange Warteliste
Zwei Wohnungen sind bereits vermietet, für die anderen sechs gebe es bereits eine lange Warteliste, sagt Jung. Der Unternehmer ist sicher, dass er hier auf das richtige Pferd setzt - aus mehreren Gründen. „Der Trend geht zum hochwertigen und nachhaltigen Wohnungsbau“, sagt Mitarbeiterin Tatjana Gelder. Und da der Traum vom schmucken, neuen Eigenheim für viele junge Familien wegen der Kostenexplosion unrealisierbar geworden ist, werden solche Wohnungen auch für Jüngere interessant, als Miet- oder Eigentumswohnung. Zumal heute nicht mehr jeder seine Freizeit mit Gartenpflege und Rasenmähen verbringen möchte, so Jung. „Wir haben auch Tauscher unter den Interessenten“, pflichtet Tatjana Gelder bei. Also Menschen, denen ihr eigenes, oft viel zu großes Einfamilienhaus zur Last geworden ist und die lieber in eine kleinere, komfortable Wohnung umziehen möchten.
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„Bauen ist nach wie vor möglich, aber anders, wir müssen weg von zu großen Grundstücken und Einfamilienhäusern“, ist Dr. Christian Jung überzeugt. Das Acht-Familien-Haus am Oberen Königsberg sei das beste Beispiel dafür, wie es gehen könne. Bei den Planern der Bezirksregierung, denen der ungezügelte Flächenverbrauch auf dem Land schon lange ein Dorn im Auge ist, weshalb auch die Gemeinde Kirchhundem ihre Baugebiete merklich eindampfen muss, rennt er mit dieser Philosophie offene Türen ein.