Attendorn. Der 24-jährige Rico Kruse aus Oberveischede arbeitet bei Minkau in Attendorn. Er hat sich ganz bewusst gegen ein Studium entschieden.

Wenn die Heizung defekt ist, schlägt die Stunde von Rico Kruse aus Oberveischede. Der 24-Jährige arbeitet als Kundendiensttechniker beim Handwerksbetrieb Minkau in Attendorn und ist hier unter anderem für Wartungs- und Reparaturarbeiten verantwortlich. Aber nicht nur. Der junge Mann aus der Kreisstadt ist froh und dankbar, seinen Traumjob in der Hansestadt gefunden zu haben – und das hat vor allem mit der Kernkompetenz seines Arbeitgebers zu tun: Die Firma Minkau um Inhaber Christian Klein aus der Donnerwenge ist spezialisiert auf den Einbau erneuerbarer Energien. Ein Zukunftsfeld, mit dem sich auch Kruse tagtäglich befassen darf.

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Der Weg Kruses nach Attendorn war wechselhaft und kann doch Vorbild für andere junge Menschen sein, die sich in der beruflichen Orientierungsphase befinden. Nach seinem Realschulabschluss in Olpe absolvierte der leidenschaftliche Motorradfahrer zunächst eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann. Doch ihn beschlich das Gefühl, noch nicht den Job gefunden zu haben, der ihn ausfüllt und seinen Stärken zupasskommt. Nach einem kurzen Intermezzo bei Viega, dem großen Sanitär- und Heizungsspezialisten aus Attendorn, entschied sich Kruse, noch einmal die Schulbank zu drücken und sein Fachabi nachzuholen. Dieses in der Tasche, stand die Frage im Raum: Gehe ich nun zur Polizei oder sehe ich meine Zukunft im Handwerk? Ein Studium spielte für ihn nie die Hauptrolle.

Knapp zweijährige Ausbildung

Die Entscheidung pro Handwerk hat vor allem mit seinem familiären Umfeld zu tun, denn das Tüfteln wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Kruse wuchs in einer typischen Handwerksfamilie auf. Aus Hobby mach Beruf – mit dieser Devise bewarb sich der junge Mann seinerzeit bei Minkau. Er wurde genommen und nach einer verkürzten, knapp zweijährigen Ausbildung als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik (in der Regel dauert sie 3,5 Jahre) darf er sich seit Sommer letzten Jahres Geselle nennen. Und jeden Tag das tun, was ihn ausfüllt: die defekte Heizung reparieren, aber gleichzeitig den Kunden auch beraten, wie dieser sein Haus zukunftsfähig aufstellen kann.

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In diesem Moment kommen automatisch Luft-Wärme-Pumpen, Photovoltaik-Module oder Solarthermie-Anlagen ins Spiel. Kruse jedenfalls ist begeistert: „Ich wollte einen Job haben, der zukunftsorientiert denkt und handelt. Genau den habe ich gefunden. Das Besondere bei uns ist: Wir liefern dem Kunden alles aus einer Hand.“ Was unter anderem bedeutet, dass Kruse für den Kunden, der gerne eine Solarthermie-Anlage auf dem Dach hätte und diese mit der bestehenden Pelletheizung verbinden möchte, vom Angebot über die Antragsstellung zwecks Fördergelder bis hin zum eigentlichen Einbau alles übernimmt. Also das Rundum-Sorglos-Paket. Dasselbe gilt für Photovoltaikanlagen oder den Einbau von Luft-Wärme-Pumpen, die Minkau auch als Hybridlösung mit bestehenden Öl- oder Gasbrennern kombiniert.

Für Azubis verantwortlich

„Ich glaube, da sind wir schon ganz gut aufgestellt“, erzählt Kruse wohlwissend, dass die Umrüstung auf erneuerbare Energieträger viel Wissen und technisches Verständnis voraussetzt. „Aber das macht unseren Beruf so interessant. Man lernt nie aus, jeder Tag ist anders und herausfordernd. Und wir müssen flexibel sein.“ Zum Beispiel dann, wenn es um den Aufbau von Photovoltaik-Modulen auf dem Dach geht und wichtige Abstimmungen mit Dachdeckern oder Elektrikern vonnöten sind.

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Schon fast nebenbei, so bekommt man zumindest den Eindruck, kümmert sich der 24-Jährige um die eigenen Azubis im Betrieb. Er kennt deren Interessen, Sorgen und Nöte und weiß, dass es viele Wege zum beruflichen Ziel gibt. Er selbst ist das beste Beispiel dafür. Und auch Rico Kruse sieht sich noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung. Er überlegt noch, einen Meister zu machen oder den Fachwirt Technik. Diese Frage ist noch unbeantwortet. Eine andere hat sich Rico Kruse längst selbst beantwortet: Für ihn war es genau richtig, den Handwerksberuf der Polizei vorzuziehen.

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Der Unternehmens-Pass: Minkau aus Attendorn

  • Mitarbeiter: 23
  • Standorte: 1
  • Branche: Handwerk: Heizung – Sanitär – Energieberatung
  • Tarif: nein
  • Arbeitszeit: 40 Stunden/Woche
  • Arbeitsplatz: Homeoffice möglich, klimatisiertes Büro, kostenlose Getränke sowie Obst, frei einteilbare Arbeitszeit. Für den Kundendienst: Firmen-Fahrzeug
  • Weiterbildung: Weiterbildungsmöglichkeiten gestaltet jeder Mitarbeiter, jährliche Zielplanung, innerbetriebliche Fortbildung (Meistergespräche), innerbetriebliche Ausbildungsbegleitung mit Fortbildungen.
  • Weitere Besonderheiten: Job-Rad auf Wunsch, Bonus und Sonderzahlungen, kostenlose Arbeitskleidung (komplett), steuerfreie Zuwendungen.

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