Attendorn. Der Attendorner (18) ist angehender Orthopädietechnik-Mechaniker. Er bringt die Voraussetzungen für diesen vielfältigen Beruf auf jeden Fall mit.
Luca Plischke liebt den Modellbau. In seiner Freizeit widmet sich der 18-jährige Attendorner mit großer Hingabe seinen ferngesteuerten Autos mit Benzinmotoren, die er selber baut, hegt und pflegt. Die Kombination aus Handwerk und Technik sei eben faszinierend, erzählt der junge Mann. Und so kommt es wenig überraschend, dass Luca eine Ausbildung macht, die handwerkliches Geschick und technisches Gespür in Einklang bringt. Der ehemalige Schüler der Hanseschule, die er 2020 mit der Mittleren Reife verließ, lernt seit rund anderthalb Jahren den Beruf des Orthopädietechnikmechanikers. Und zwar mitten in Attendorn im Sanitätshaus Andreas Fritzsch an der Wasserstraße.
+++ Hier finden Sie alle Berichte, die zu unserer Kategorie Unternehmens-Pass gehören +++
„Das Coolste an diesem Job ist das Zusammenspiel von handwerklichem Arbeiten und Kundenkontakt“, berichtet der Azubi beim Besuch dieser Redaktion im Sanitätshaus. Denn wenn der lernwillige junge Mann einen digitalen Fußabdruck erstellt, entsprechende Schuheinlagen auf dem Computer modelliert und anschließend die maßgeschneiderten Einlagen mit der CNC-Maschine ausfräst und das Produkt abschließend fertig stellt, dann tut er dies ausschließlich für die Kunden des Sanitätshauses Fritzsch. Sein Chef überträgt ihm dabei schon ein gewisses Maß an Verantwortung. Irgendwie selbstverständlich in einem familiengeführten Betrieb mit 13 Mitarbeitern.
Jeder Tag ist anders
„In einem kleinen Unternehmen macht eben jeder alles“, ergänzt sein Chef Jan Fritzsch, der die Begeisterung seines Auszubildenden vollends teilt: „Wir arbeiten niemals nach Schema F. Jeder Mensch ist anders, wir müssen immer individuelle Lösungen erarbeiten.“ Für den Kunden, der Schuheinlagen braucht. Für den Kunden, der eine Beinprothese benötigt. Für den Kunden, der auf eine neue Orthese angewiesen ist. Für den Kunden, der dringend auf einen perfekt sitzenden Kompressionsstrumpf wartet. Langweile kommt also nicht auf. Für Luca Plischke ist jeder Tag anders, auch wenn gewisse Standardabläufe natürlich dazugehören – wie in jedem anderen Job auch.
+++ Das könnte Sie interessieren: Aggressiver Pilz zerstört Boden: Schützen ziehen vor Gericht +++
Der 18-Jährige zeichnet und fräst eben nicht nur, sondern legt auch selbstständig Aufträge an und beliefert zwischendurch das Attendorner Krankenhaus mit neuen Hilfsmitteln. Sein Chef lässt ihn machen, er vertraut ihm und gesteht im auch Fehler zu. Nur so kann und wird sich Luca Plischke eines Tages offiziell Orthopädietechnikmechaniker nennen dürfen. Das nötige Rüstzeug dafür bekommt er nicht nur im Sanitätshaus von Jan Fritzsch, sondern auch in einer Berufsschule in Recklinghausen im Ruhrgebiet, zu der er ein Mal in der Woche fährt.
Eines Tages, wenn er seine Ausbildung (hoffentlich) zu einem positiven Ende gebracht hat, kann sich der 18-Jährige vorstellen, einen Meister zu machen. Und sonst, welche Wünsche hat er für seine Zukunft? „Am liebsten würde ich einfach hier im Sanitätshaus bleiben“, sagt er fast schüchtern. Seinem Chef huscht dabei ein leichtes Grinsen über die Wangen. Die Voraussetzungen bringt er jedenfalls mit.
+++ Der Unternehmens-Pass: Sanitätshaus Andreas Fritzsch GmbH +++
Mitarbeiter: 13
Standorte: 3 (Attendorn, Helden, Altenhundem)
Branche: Orthopädietechnik / Sanitätshaus
Tarif: nein
Arbeitszeit: 40 Stunden/Woche
Arbeitsplatz: im Betrieb
Urlaubstage: 30
Besonderheiten: iPad für Azubis mit allen möglichen Anatomie-Apps zum Lernen
Ausbildung: verschiedene, spezifische Fachausbildungen
Adresse: Wasserstraße 11 in Attendorn
Internet-Seite: www.sh-fritzsch.de