Attendorn. Die großen Umbaumaßnahmen in der City sind abgeschlossen - mit Ausnahme der Wasserstraße. Wie es hier und in der restlichen Kernstadt weitergeht.
Die Stadt Attendorn hat in den vergangenen Jahren viele Millionen in die Aufwertung ihrer Innenstadt gesteckt. So wurden unter anderem der Rathaus- und Klosterplatz umgebaut, die Fußgängerpassage schick gemacht und der Alte Markt samt Kirch-Vorplatz einer Frischzellenkur unterzogen. Das Ziel war klar definiert: Zum 800-jährigen Jubiläum in 2022 wollte die Hansestadt mit einer großflächig umgebauten City zahlreiche Besucher anlocken und den 800. Geburtstag gebührend feiern.
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Mittlerweile ist das Jubiläumsjahr passé und die großen Umbaumaßnahmen in der Kernstadt sind abgeschlossen – mit einer Ausnahme: Die Wasserstraße bekommt in diesem Jahr ein neues, barrierefreies Pflaster. Entlang der engen Gasse zwischen Wassertor und Rossmann-Filiale werden neue Bänke und Mülleimer aufgestellt, ein kleines Spielgerät mit Bezug zum Wasser und ein Trinkwasserspender sind geplant. Ebenso wird die Straße neu ausgeleuchtet und die Weihnachtsbeleuchtung, bislang immer ein Provisorium, wird dauerhaft angebracht. „Ansonsten wollen wir der Straße etwas mehr Grün verpassen, auch wenn das aufgrund der Enge nicht so einfach ist“, erklärt Tiefbauamtsleiter Manuel Vogt.
Streitfall Baum
Ein Streitfall könnte noch der Baum vor der Rossmann-Filiale werden. Denn grundsätzlich müssten Bäume weichen, wenn Straßenoberflächen neu gemacht werden, erklärt Vogt im Gespräch mit dieser Redaktion. Doch weil viele Attendorner gerade an diesem Baum hängen, stehe eine endgültige Entscheidung noch aus. Man werde sich den Baum mit der Politik noch einmal anschauen, verspricht Vogt. Klar ist hingegen, dass die beiden Bäume am angrenzenden Minna-Ursell-Platz gefällt werden müssen, hier folgen jedoch Ersatzpflanzungen. Neben der Wasserstraße wird auch die Schemperstraße in diesem Jahr modernisiert.
Im kommenden Jahr geht es dann dem Schüldernhof „an den Kragen“. Die Straßenoberfläche soll ein rot-bräunliches Pflaster bekommen, Grünbeet angelegt und das „Lampenmuseum“ aufgebaut werden. Gemeint sind die noch erhaltenen historischen Altstadtleuchten, die die Stadt derzeit aufbereiten lässt. Darüber hinaus sollen am Schüldernhof sechs Zweirad-Stellplätze aufgestellt werden. Wann die Stadt den geplante Stadtgarten angeht, steht indes noch nicht fest. Die kleinen Grünfläche soll auf dem Parkplatz entstehen, doch unter anderem gilt es noch zu klären, ob die Einfahrt zur Tiefgarage des Seniorenheims verlegt werden kann und es ist offen, was mit dem direkt angrenzenden städtischen Gebäude, in dem aktuell Ukraine-Flüchtlinge leben, passiert. Die unmittelbar angrenzende Bieketurmstraße wird ebenso aufgewertet und dem gesamten Straßenumfeld angepasst. Gleiches gilt für die Klostergasse.
Sicherheits-Poller funktionieren nicht
Ärger bereiten der Stadt die vier automatisch hoch- und runterfahrenden Sicherheits-Poller an der Kölner Straße, der Niedersten Straße, Am Seewerngraben und am Kirchplatz. An allen vier Standorten sind mittlerweile Schadensfälle gemeldet worden, weil die Anlagen offenbar aufgrund technischer Probleme nicht richtig funktionieren. Dadurch kam es zu kleinen Verkehrsunfällen mit Autos, Personen kamen nicht zu Schaden. „Wir haben entschieden, einen Sachverständigen damit zu beauftragen, die vier Anlagen auf Herz und Nieren zu prüfen“, so Vogt. Das Gutachten soll bald vorliegen. Er deute jedoch viel daraufhin, dass die Sicherheitsvorkehrungen in den Anlagen nicht richtig laufen. „Wenn das Gutachten vorliegt, werden wir entscheiden, wie es weitergeht. Möglicherweise braucht es dann bauliche Eingriffe, um das Problem zu beheben“, so der Tiefbauamtsleiter. Aktuell sind die vier Poller außer Betrieb.
Wie die Wasserstraße bekommt auch der Innenhof des Rathauses ein barrierefreies Pflaster und eine neue Beleuchtung. Der Baum in der Mitte bleibt erhalten, die Sitzgarnitur wird ausgetauscht. Schließlich sollen im kommenden Jahr die vier Stadtwälle einheitlich aufgewertet werden, also mit einer neuen Oberfläche und mit neuem Mobiliar versehen werden. „Zudem möchten wir die Grünbereiche inklusive der Baumbeete aufwerten, was gar nicht so einfach ist, weil die Stadtwälle befahrbar bleiben müssen“, so Vogt. Um die Aufwertung des gesamten Stadtwalls, vor allem um den Ostwall, hatte es im vergangenen Jahr teils heftige Diskussionen gebeben, die darin mündeten, dass die Politik einer kompletten Erneuerung dieses Abschnitts eine Absage erteilte – ansonsten hätte eine Vielzahl an Linden gefällt werden müssen. Die Aufträge für all diese Maßnahmen will die Stadt bis Ende 2023 vergeben, so dass sie in 2024 baulich umgesetzt werden.