Kreis Olpe. Saunen im Kreis Olpe: Die vier Kabinen im „Finto“ in Finnentrop laufen nicht mehr parallel. Im Olper Freizeitbad gibt’s einen Personalengpass.
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die damit einhergehende Energieknappheit in Deutschland hat nun konkrete Auswirkungen auf den Betrieb der öffentlichen Saunen in den Schwimmbädern im Kreis Olpe. „Unsere vier Kabinen laufen nicht mehr alle parallel“, bestätigt Kai Harnischmacher, Leiter des Finnentroper Erlebnisbades „Finto“, auf Nachfrage dieser Redaktion. Es sei durchaus auch eine Option, die Öffnungszeiten der vier Saunen, die im vergangenen Jahr komplett neu gemacht wurden, zu reduzieren, ergänzte er. Und das unmittelbar vor Beginn der Hauptsaison im Herbst.
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Harnischmacher geht davon aus, dass die Kunden Verständnis für die Einschränkungen zeigen werden, zumal sein Team offen und transparent damit umgehen würde. „In der aktuellen Situation gibt es schon viele Menschen, die zuhause Energie sparen und deswegen auch verständnisvoll auf unser reduziertes Angebot reagieren. Ich glaube auch, dass viele Menschen in den Herbstferien zuhause bleiben und dann in die Schwimmbäder und die Saunen kommen.“ Er würde lieber das Sauna-Angebot etwas einschränken als die Eintrittspreise aufgrund der immens gestiegenen Energiekosten signifikant anzuheben.
30 Betriebsstunden weniger
Im Olper Freizeitbad ist eher ein zeitweiliger Personalengpass der Grund, der zu reduzierten Öffnungszeiten der Textilsauna führt, wie Ingo Ehrhardt, Chef der Olper Bäderbetriebe, auf Anfrage mitteilt: „Wir mussten die Öffnungszeiten auf einen Einschichtbetrieb reduzieren. Das spart natürlich auch Energiekosten.“ Bisher konnten Saunierer die Sauna montags bis donnerstags von 11 bis 22 Uhr, freitags bis 23 Uhr nutzen, jetzt nur noch jeweils von 14 bis 21 Uhr. Samstags und sonntags ist die Sauna jetzt von 13 bis 20 Uhr offen, zuvor war das von 10 bis 22 Uhr (samstags) und von 10 bis 20 Uhr (sonn- und feiertags). Alles in allem in der Woche also fast 30 Betriebsstunden weniger. Die Wassertemperatur das Hauptbeckens liege unverändert bei 28 Grad. Gespart werde im Olper Bad u. a. durch LED-Beleuchtung, eine Abdeckung des Solebeckens und neuer Pumpen.
Großer Spaß für die Nutzer, großer Aufwand für die Betreiber
Von ihren Saunaangeboten hat sich die Lenne Therme, die die Hallenbäder in Meggen und Drolshagen betreibt, schon vor vielen Jahren verabschiedet. Schwimmbad-Manager Ralf Wortmann: „Wir haben nur noch ein Dampfbad in Drolshagen. Saunen sind zwar für die Nutzer eine angenehme Sache, aber nicht für die Betreiber. Die Erwartungshaltung der Saunabesucher ist sehr groß, das muss man schon professionell machen. Und für einen solchen Aufwand fehlt uns schlicht das Personal.“ Zum
Thema Schwimmbäder und Energie bestätigte Wortmann, dass die Bäder in Drolshagen und Lennestadt rund 250.000 Kilowattstunden pro Jahr verbrauchten, der Gasverbrauch in Drolshagen liege bei rund 1 Million Kilowattstunden, der des Meggener Bades bei rund 780.000 Kilowattstunden. Dort werde aber nicht mit Gas gewärmt, sondern mit Biomasse. Mit beiden Städten sei jetzt entschieden worden, die Wassertemperatur von 30 Grad auf 28 Grad zu senken. Inwieweit das eine nennenswerte Energie-Ersparnis bringe, müsse abgewartet werden: „Es ist aber auch aus meiner Sicht ein richtiges Signal in diesen Zeiten.“ Von einer weiteren Absenkung der Wassertemperatur, auf beispielsweise 26 Grad, rät Wortmann ab: „Dann kommt niemand mehr, das ist selbst den Sportschwimmern zu kalt.“ Zu den von der Lennetherme gezahlten Energiepreisen für Gas und Strom wollte Wortmann keine Zahlen nennen. Er informierte lediglich, dass die Lennetherme zum Energieeinkaufsring der VIA (Verbund Innovativer Automobilzulieferer) gehört.
Grund: Andreas Schmitz (ehemals Schmitz & Brill) sei eines der Gründungsmitglieder des VIA-Verbundes und nach wie vor Geschäftsführer der Lenne Therme. Der Gasliefervertrag laufe noch bis Ende 2023, der Stromliefervertrag bis Ende 2024. Beide Verträge seien vor der Energiekrise geschlossen worden.
Im Attendorner Hallenbad bleibt das Angebot von Dampfsauna und Finnischer Sauna zunächst unangetastet, erklärt ein Mitarbeiter auf Nachfrage. Viele Menschen aus dem Kreis Olpe fahren auch ins benachbarte Plettenberg, um dort im AquaMagis ein paar schöne Stunden zu erleben. Und auch dort wird der Sauna-Bereich eingeschränkt. Auf der Internetseite schreibt der Betreiber, dass Wärmebad, Erlebnis-Sauna, Infrarot-Sauna, Bio-Sauna und der Ruheraum „SaLounge“ aktuell nicht geöffnet seien. Anders als die Aufguss-Sauna, die Panorama-Sauna und der Ruheraum, die weiterhin genutzt werden können.