Wenden. Es gibt eine ganze Reihe von Maßnahmen. Betroffen sind auch Schwimmbäder, Turnhallen und Schulen.

Maßnahmen zur Energieeinsparung werden seit Ende Juni dieses Jahres im Wendener Rathaus heiß diskutiert. Mit einem Schreiben vom 1. August hatten die Grünen ein Konzept zur Reduzierung des Energieverbrauchs in den kommunalen Liegenschaften gefordert. Ziel solle es sein, den Gasverbrauch im Zeitraum Oktober 2022 bis April 2023 um 15 Prozent und den Stromverbrauch um zehn Prozent zu minimieren. Eine ähnliche Anfrage gab es von der UWG. Jetzt liegt eine Strategie mit sofortigen, kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Maßnahmen auf dem Tisch.

Einen Beschluss darüber brauchte der Rat am Mittwochabend wegen der Rechtsverordnungen der Bundesregierung aber nicht zu fassen. „Alle sind verpflichtet, Energie einzusparen. Wir sind gezwungen zu Maßnahmen“, sagte Bernd Clemens. Ganz wichtig sei das Nutzerverhalten, so der Bürgermeister, der auch einen Appell an die Mitarbeiter der Verwaltung und in den Schulen richtete. Im Januar wird eine Zwischenbilanz über die Einsparungen vorgelegt.

Drei Grad niedriger

„Wir haben inzwischen begonnen, Maßnahmen umzusetzen“, berichtete der Bürgermeister. Die Wassertemperatur in den Schwimmbädern ist bereits von 29 auf 26 Grad reduziert worden, ebenso die Raumtemperatur in den Bädern um drei Grad. Die Ersparnis beträgt hier jeweils 18 Prozent. Kälter wird es auch in den Turnhallen. Ab der Heizperiode wird dort die Raumtemperatur von 19 auf 15 Grad abgesenkt. Ersparnis: 24 Prozent. Um ein Grad niedriger von 21 auf 20 wird die Temperatur in den Schulen gesenkt (sechs Prozent Ersparnis). Zudem ist ab der Heizperiode geplant, die Betriebszeiten der Heizungen zu reduzieren.

Als Sofortmaßnahme wurden die Untertischgeräte abgeschaltet und die Nutzung von Einzeldruckern verboten. Ab der Heizperiode sollen auch Einsparmaßnahmen in den Unterkünften der Gemeinde durch Reduzierung der Raumtemperatur auf den Prüfstand. Hier könnte es eine Einsparung von 12 Prozent geben. Laut Verwaltung werde dies bereits seit Jahren versucht, allerdings ohne großen Erfolg. Jetzt soll das Thema erneut angegangen werden.

Bereits umgesetzt wird, dass es keine Gasnutzung mehr in Neubauten gibt. Eine weitere mittelfristige Maßnahme ist die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden. Hier ist die Prüfung bereits abgeschlossen, die Umsetzung soll in den kommenden Jahren erfolgen.

Durch den Maßnahmenkatalog könne davon ausgegangen werden, dass der Gasverbrauch um 15 Prozent reduziert werden kann, so die Verwaltung. Die Reduzierung des Stromverbrauches um zehn Prozent könne mit den vorgeschlagenen Maßnahmen aktuell jedoch nicht erreicht werden.

Straßenbeleuchtung wird geprüft

Beim Thema Strom rüstet die Gemeinde Wenden seit Jahren auf LED-Lampen um, um den Stromverbrauch zu reduzieren. Weiterhin schreitet die Digitalisierung voran und benötigt durch zusätzliche Geräte auch zusätzlichen Strom. Mittelfristig sei hier das Ziel, durch die Installation von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden, den Strom selbst zu produzieren und damit die externe Abnahme auf ein Minimum zu reduzieren. Die Beleuchtung in kommunalen Gebäuden im Straßenraum wird seit Jahren auf LED umgerüstet und daher gehen die Verbräuche zurück.

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„Es wird alles umgesetzt. Wir haben gar keine andere Option“, sagte Markus Hohmann, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung, auf Anfrage dieser Redaktion. Er gehe davon aus, dass die Maßnahmen ausreichen. Diskutiert werde noch über die Straßenbeleuchtung. Hier habe man sich gegen ein komplettes Abschalten über Nacht ausgesprochen. Überlegt werde, die Straßenlaternen abends vielleicht etwas später einzuschalten und morgens etwas früher wieder auszuschalten. Auch das Thema Dimmung werde aktuell noch geprüft.