Olpe. Das Freizeitbad Olpe hat durch die Corona-Krise erwartungsgemäß erhebliche Verluste bei den Einnahmen. Doch wie hoch sind die wirklich sind?
Es sieht nicht gut aus für das Freizeitbad in Olpe. Wie nicht anders zu erwarten war, sind im vergangenen Jahr die Einnahmen erheblich eingebrochen. Aufgrund der Corona-Krise musste das Freizeitbad entweder komplett geschlossen bleiben (erster Lockdown im Frühjahr) oder durfte Besucher nur begrenzt den Zutritt erlauben. Und auch jetzt sind – natürlich wegen des Lockdowns – erneut die Türen geschlossen. Was das in Zahlen bedeutet, erläutert Ingo Ehrhardt, Geschäftsführer der Stadtwerke und Bäderbetriebe, in der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten.
Deutlich weniger Besucher
Ingo Erhardt spricht von erheblichen negativen Einflüssen der Corona-Pandemie. Es geht u.a. um fehlende Eintrittsgelder, verringerte Parkplatzgebühren sowie Einbußen beim Schul- und Vereinsschwimmen und bei den Kursangeboten. Bevor jemand die Krise kommen sah, ging man für das Jahr 2020 von einem Fehlbetrag von rund – 1,85 Millionen Euro aus. Nun – wo die Ausmaße bekannt sind – spricht man von Verlusten in Höhe von rund 2,48 Millionen Euro. Und der Wirtschaftsplan für 2021 sieht nicht besser aus. Ingo Erhardt rechnet hier mit 2,3 Millionen Euro, die fehlen werden. Dabei kalkuliert er mit deutlichen weniger Besuchern im Hallen- und Freibad sowie im Sauna-Bereich. Die Verluste 2020 und 2021 der Olper Bäderbetriebe GmbH werden jeweils um etwa 0,4 bis 0,5 Millionen höher ausfallen, als in den vergangenen, Corona-freien Jahren (Verlust 2019 gemäß Jahresabschluss: rund 1,88 Millionen Euro).
Einsparungen sind in der Corona-Zeit nur kaum möglich. Lediglich die Personalkosten verringern sich. Die 48 Mitarbeiter sind fast komplett in Kurzarbeit. „Die Verwaltung und die Techniker sind aber weiterhin am Arbeiten“, so Ehrhardt. „Wir können das Bad nicht einfach runterfahren. Wenn wir das Wasser ablassen würden, dann trockenen die Fugen aus, dann fallen uns die Kacheln von der Wand. Das Becken muss immer gefüllt sein und eine gewisse Temperatur haben. Und auch die Pumpen müssen immer wieder laufen.“
Verluste durch Stadtwerke übernommen
Noch bleibt abzuwarten, in welcher Höhe der Olper Bäderbetriebe GmbH Fördermittel aus Corona-Wirtschaftshilfen zustehen, um diese Verluste gegebenenfalls noch abzumildern. Die Verluste werden jedenfalls durch die Stadtwerke Olpe GmbH übernommen. „2020 und 2021 sind wie nicht anders zu erwarten problematische Jahre“, sagte Bürgermeister Peter Weber in der jüngsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung. „Aber es ist zu stemmen durch die Verlustübernahme und die Rücklagen der Stadtwerke. Wenn das in 2022 so weiter gehen würde, müssten wir uns noch andere Gedanken machen, aber danach sieht es Gott sei Dank nicht aus. Wir hoffen, dass wir ab Sommer wieder in normales Geschäft einsteigen können.“
Auch die Stadtwerke Olpe GmbH plant in diesem Jahr mit Verlusten. Der Wirtschaftsplan weist für das Geschäftsjahr 2021 ein Minus von 434.000 Euro aus. Das liegt an der Übernahme der Verluste des Freizeitbades (siehe Haupttext), aber auch die Bigge Energie GmbH macht Minus. Der Wirtschaftsplan der Stadtwerke Olpe GmbH beinhaltet nämlich im Wesentlichen die Ergebnisse aus den Beteiligungen an der Bigge Energie und der Olper Bäderbetriebe. Die Ertragslage der Bigge Energie aufgrund der Corona-Pandemie wird Einbußen erleiden. Das sei auf Wertberichtigungen von Forderungen aus Stundungen, Geschäftsaufgaben und (drohenden) Insolvenzen zurückzuführen.
Aus der Beteiligung an der Bigge Energie GmbH sollen laut Plan 2021 Erträge in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro generiert werden. 2019 waren es 2,6 Millionen Euro.