Finnentrop. Ein zentraler Leerstand in Finnentrop soll mit Leben gefüllt werden. Das DRK will eine Möbelbörse mit Café und Veranstaltungsraum errichten.
Die Gemeinde Finnentrop soll wieder eine Möbelbörse bekommen. In den leerstehenden Räumen des ehemaligen Fitnessstudios „Youfit“ in der Serkenroder Straße 57 soll sie auf zwei Etagen entstehen. Gleichzeitig möchte der DRK-Kreisverband Olpe hier auch einen weiteren Treffpunkt etablieren. „Damit möchten wir das soziale Angebot in der Gemeinde verbessern“, sagte der Erste Beigeordnete Ludwig Rasche im Ausschuss für Bildung, Soziales und Sport am Mittwoch.
Immobilie auf zwei Etagen mit rund 360 Quadratmetern
Das Angebot soll es hilfsbedürftigen Menschen ermöglichen, Möbel preiswert zu beschaffen. Durch die Wiederverwendung werde außerdem der Nachhaltigkeitsgedanke gestützt, so das DRK. Die Immobilie verfügt über eine Nutzungsfläche von insgesamt 360 Quadratmetern, die sich auf zwei Etagen verteilen (ca. 250 Quadratmeter im Erdgeschoss, ca. 110 Quadratmeter im Obergeschoss). Die Idee ist, im Erdgeschoss eine Lagerfläche für den Second-Hand-Laden „Jacke wie Hose“ zu schaffen, wodurch der Kleiderladen mehr Stauraum für Saisonmode bekommt. Die verbleibende Fläche soll als Möbelbörse genutzt werden. Auch ein angegliedertes Café mit Fair-Trade-Kaffee und Kuchen ist für das DRK denkbar. Im Obergeschoss soll ein Mehrzweckraum entstehen, der für Veranstaltungen und Gruppenaktivitäten genutzt werden kann.
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Mit dem Konzept möchte das DRK eine Versorgungslücke füllen. Erst im Juni musste Jürgen Willeke nach über 40 Jahren die Möbelbörse an der Kopernikusstraße unterhalb der Bücherei altersbedingt schließen. „Wir können Herrn Willeke nur danken für sein unermüdliches, jahrzehntelanges Engagement. Man kam, guckte und holte ab. Es war ein Rundum-sorglos-Parket“, betonte Rasche im Ausschuss. Die neue Möbelbörse werde nicht genauso, aber ähnlich funktionieren. Kleinere Möbelstücke wie Tische und Stühle werden angenommen und ausgestellt, größere Möbelstücke wie Schrankwände oder Sofaecken sollen lediglich vermittelt werden. Abbau und Abholung müsste in diesem Fall individuell zwischen Käufer und Verkäufer vereinbart werden.
„Die Verwaltung steht diesem Konzept sehr positiv gegenüber. Dementsprechend möchten wir signalisieren, dass wir Partner dieses Projekts sind“, so Rasche. Gleichzeitig könne mit dem geplanten Mehrzweckraum im Obergeschoss auch ein Bedarf innerhalb der Gemeinde gedeckt werden. Denn beispielsweise bei der Zuweisung von ukrainischen Flüchtlingen müssten mehr Sprachkurse organisiert werden. Allerdings gebe es dafür nicht genügend notwendige Räumlichkeiten.
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Um das leerstehende Fitnessstudio in ein Second-Hand-Geschäft für Möbel zu verwandeln, fallen Renovierungskosten von etwa 10.000 Euro an, wie das DRK hochgerechnet hat. Die Gemeindeverwaltung schlug zunächst vor, dem DRK einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent zu gewährleisten. Gleichzeitig erklärte sich die Gemeinde bereit, sich an der anfallenden Miete (2300 Euro warm) mit monatlich 100 Euro – befristet auf zwei Jahre – zu beteiligen. Damit sollte gewährleistet werden, dass die Gemeinde den Mehrzweckraum im Obergeschoss unentgeltlich nutzen könne.
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Die CDU-Fraktion plädierte für eine etwas abgewandelte Form der Unterstützung: „Wir sprechen uns dafür aus, dass die Renovierungskosten zu 75 Prozent – insgesamt als 7500 Euro – von der Verwaltung übernommen werden. Gerade die höhere Summe zu Anfang des Projekts bringt mehr Entlastung in Zeiten der steigenden Inflation“, argumentierte Johannes Korn. Der Mietzuschuss in Form von 100 Euro pro Monat solle dafür entfallen; nichtsdestotrotz bekomme das DRK unterm Strich so 100 Euro mehr.
Die Fraktionen stimmten einstimmig für diesen abgeänderten Beschlussvorschlag – mit der Ergänzung, dass auch die Verwaltung den Mehrzweckraum in Zukunft unentgeltlich nutzen darf. Der endgültige Beschluss wird am Dienstag, 20. September, in der Ratssitzung gefasst.