Bamenohl. Die Gemeinde Finnentrop plant den Bau von fünf Wohnungen im Begegnungszentrum in Bamenohl. Doch das Projekt liegt vorerst auf Eis.

Die Gemeinde Finnentrop hat den ehemaligen Gasthof Cordes an der Bundesstraße 236 in Bamenohl in den vergangenen Jahren aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst. Mit dem dort entstandenen Begegnungszentrum (BZB) schreibe man eine echte Erfolgsgeschichte, freut sich nicht nur Beigeordneter Ludwig Rasche darüber, dass das im Gemeindeeigentum befindliche Gebäude äußerst sinnvoll genutzt werde. „Das Haus ist richtig voll“, sagt er daher mit Blick auf die vielen Angebote, die im BZB stattfinden. Sprach- und Beratungskurse gehören dort ebenso zum Portfolio wie Seminare, Lehrgänge oder auch das Reparatur-Café, das ein Mal im Monat geöffnet hat. Eine Fahrrad-Werkstatt rundet das Bild schließlich ab. „Für unsere Gemeinde ist dieses Haus ein echtes Aushängeschild“, weiß Rasche.

Uralter Raum

Doch mit dem Erfolg kommt das Problem, dass die Räumlichkeiten im Erdgeschoss nahezu voll ausgebucht sind, erste Sprachkurse daher ins Rathaus ausgelagert werden müssen. Umso dringlicher sei es daher, den großen Saal im ersten Obergeschoss, den der Männergesangsverein aus Bamenohl nutzt, zu ertüchtigen. „Dieser Raum ist in einem Zustand von vor 1950“, wies Bauamtsleiter Uli Hilleke zuletzt im Haupt- und Finanzausschuss auf die Dringlichkeit einer Komplettsanierung hin. Die Verwaltung schätzt die dafür entstehenden Kosten für Heizungs-, Trockenbau-, Maler- und Schreinerarbeiten auf rund 45.000 Euro. Noch mal 20.000 Euro kalkulierte sie zusätzlich für den Abriss des abgängigen Holzbalkons und dem Bau eines neuen Stahlbalkons, über den wiederum ein zweiter Rettungsweg angelegt wird. Geld, das die Gemeinde ausgeben wird. Denn die Politik trägt dieses Vorhaben mit.

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Anders sieht es jedoch bei der geplanten Schaffung von fünf Mietwohnungen im Ober- und Dachgeschoss aus. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen auf dem Bausektor und dem Kapitalmarkt müsste die Gemeinde nach derzeitigem Stand mehr als elf Euro Kaltmiete pro Quadratmeter verlangen – und damit fünf Euro mehr (pro qm) als ursprünglich geplant. Auch die Gesamtkosten der Umbaumaßnahme würden von der einst kalkulierten eine Millionen Euro auf rund 1,4 Millionen Euro ansteigen. Weil diese Preis- und Kostensteigerungen deutlich zu hoch ausfallen, legt die Verwaltung das Projekt Mietwohnungen vorerst aufs Eis. „Auch wenn der Bedarf an Wohnungen sicherlich vorhanden ist“, weiß Bürgermeister Achim Henkel (CDU). Doch aufgeschoben sei nicht aufgehoben.