Attendorn/Heggen. Ute Sondermanns Modestudio wurde im Juli durch einen Brand zerstört. Jetzt zieht das Geschäft nach Attendorn. Ein Wermutstropfen bleibt aber.
In der Ennester Straße 12 bis 14 in Attendorn vollzieht sich Ende dieses Monats ein fliegender Wechsel. Martina Haberkamp schließt die Eingangstür ihres Geschäfts „Wohnen Haberkamp“ am 31. August letztmalig ab und einen Tag später, am 1. September, öffnet Ute Sondermann den Eingangsbereich und dann wird hier „Ute’s Modestudio“ mit den neuesten Modetrends für die Damenwelt entstehen.
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Ute Sondermann wird sich erheblich vergrößern, denn ihr steht in diesem Ladenlokal eine Verkaufs- und Bürofläche von 330 Quadratmetern zur Verfügung. Die große Eröffnung, so sagt uns die Inhaberin, wird dann auf dem Stadtfest am 10. und 11. September stattfinden. Dann wird sie mit einer Auswahl an Kleidung für die Damenwelt, von ihren deutschen, italienischen und dänischen Lieferanten in den Größen 34 bis 42, die Ute Sondermann die „Salatgrößen“ nennt, und den Größen 44 bis 54, das sind die „Genussgrößen“ – „die Damen, die die erotische Schwungmasse haben“ – an den Start gehen.
Angefangen hat alles vor zwei Jahren. Aus dem Wohnzimmer heraus machte Ute Sondermann ihr eigenes Verkaufsfernsehen. Montags und dienstags ab 18.30 Uhr geht die ehemalige Arzthelferin auf Sendung und verkauft die neuesten Modetrends auf Facebook. Und mit ihrer Art „ich sage es genau so, wie ich es meine, ganz ohne Filter“ hatte die Heggenerin Erfolg. So richtig Erfolg. Seit dem 15. September 2020 kam ein kleines Ladenlokal in Heggen hinzu. Ihr Kundenstamm ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und der Schweiz zu finden. „Mit den Übergrößen haben wir eine Marktlücke entdeckt“, konstatiert die Inhaberin im Gespräch.
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Ihr Erfolgsmodell wurde jedoch im Juli durch einen Großbrand jäh unterbrochen. Das Haus am Sportplatz in Heggen, in dem sie mit ihrem Mann Markus Hülsmann lebte, machte der Brand unbewohnbar. „Wir wurden Sonntagmorgens obdachlos, aber Petra Beul besorgte uns innerhalb von drei Stunden eine Wohnung in Attendorn bei Christoph und Elke Pingel. Ihnen und der Vermieterin des neuen Geschäftslokals, Uta Hoffmann, und Kristin Meyer, der Leiterin des Stadtteilmanagements bei der Stadt Attendorn, spreche ich auf diesem Weg ein großes Dankeschön aus“, so Ute Sondermann.
Nach dem Großbrand hieß es erst einmal sich sammeln und überlegen, wie es weitergeht. Mittlerweile hatten Kunden unter „GoFundMe“ eine Sammelaktion gestartet. Nach nur 14 Tagen nahm Ute Sondermann mit ihrem Mann und den sieben Angestellten die Geschäftstätigkeit wieder auf. „Das haben uns unsere Kunden und Freunde ermöglicht“, resümiert die Heggenerin, die aber auch sagt, „das, was der Brand mit einem psychisch macht, steckt tief drin“. Mit Rabatten wird Sondermann den Spendern auch etwas zurück geben.
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Die Powerfrau geht alles mit ihrem eigenen Elan an. Der geplante neue Online-Shop wird nunmehr am 1. Oktober fertig sein. Eine neue Wohnung in der Ennester Straße, dort, wo auch ihr Ladenlokal demnächst ist, werden die Eheleute beziehen. Es gibt aber auch einen Wermutstropfen: Kater Toni wird nicht mit umziehen. Er ist ein Freigänger und tieftraurig, wenn er nicht aus dem Hause kommt. So wird die Nachbarschaft in Heggen den zutraulichen Kater versorgen.