Heggen. Mit dem Brand in Heggen haben sich bei Ute Sondermann Existenzsorgen eingestellt. Ihre Kunden haben jetzt eine Spendenaktion organisiert.
Sie kämpft um ihre Existenz. Um das, was sie sich jahrelang aufgebaut hat, worin sie erfolgreich war – und was innerhalb von wenigen Minuten zerstört wurde. „Wir stehen vor dem Nichts“, sagt Ute Sondermann, die sich mit einem Online-Modestudio in Heggen selbstständig gemacht hat. Am vergangenen Wochenende, in der Nacht zu Sonntag, machte ein Großbrand ihr Haus, in dem sie mit ihrem Mann Markus Hülsmann lebt, unbewohnbar. Die Herbst-Kollektion, die für den Laden eingekauft wurde, ist komplett zerstört. Ein Schaden von rund 60.000 Euro. Ute Sondermann und ihr Team brauchen Hilfe. Und genau die möchte Sonja Tiedemann, eine Freundin aus Cuxhaven, nun in Form einer Spendenaktion anbieten. „Lasst bitte Euer Herz sprechen und helft unserer Ute, damit sie bald wieder für ihre Mädels ihre Ware verkaufen kann“, schreibt sie.
Facebook-Gruppe organisiert Versteigerungen
Ute Sondermann hat „Utes Mode-Studio“ im September 2020 eröffnet. Vor allem die Facebook-Live-Videos, die immer mittwochs geschaltet wurden, gingen viral. Mit ihrer direkten Art baute sich Ute Sondermann schnell eine Fangemeinde auf. Allein die private Facebookgruppe hat heute knapp 2000 Mitglieder, die sich über Modetrends austauschen. Damit ist „Utes Mode-Studio“ keine anonyme Marke, sondern ein Ort, an dem Gemeinschaft gelebt und gefeiert wird. Aus diesem Grund scheint die Betroffenheit über das Unglück besonders groß zu sein. Viele Kunden posten in der Facebook-Gruppe Bilder von Kleidung, Schmuck und Accessoires, die sie versteigern und den Erlös an Ute Sondermann spenden möchten.
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Zusätzlich soll die Spendenaktion von Sonja Tiedemann der Familie aus Heggen unter die Arme greifen. Spendenziel ist 60.000 Euro. Nach knapp zwei Tagen sind schon über 10.000 Euro zusammengekommen. In einem Facebook-Live-Video, das Ute Sondermann am Montag aufgenommen hat, macht sie deutlich, dass die Schäden am Haus in erster Linie von der Versicherung übernommen werden. Die finanzielle Grundlage sei ihr jedoch schlagartig weggebrochen. „Um nicht erst in vier Wochen wieder zu starten, brauchen wir Unterstützung. Um Ladenware kaufen zu können“, sagt sie. Im Grunde sei die Familie glimpflich davon gekommen. „Psychisch geht’s mir natürlich überhaupt nicht gut, aber: Wir leben. Wer mich kennengelernt hat, weiß, dass ich ein totaler Kämpfer bin. Ich bin ein Mensch, der nach vorne guckt.“
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Bald soll auch eine Verkaufsaktion mit der Ware starten, die gerettet werden konnte. Das Manko: Der Rauch ist in den Stoff gezogen, dementsprechend muss die Kleidung vorher gründlich in der Waschmaschine gewaschen werden. Jedes Teil wird für 5 Euro verkauft.
Am Samstag wollte Ute Sondermann eigentlich ihr kleines Lädchen, das direkt ans Haus grenzt, neu eröffnen. Viele Kunden aus ganz Deutschland hatten ihr Kommen angekündigt. Das Event fällt jetzt flach. Trotzdem werden einige Kunden kommen – um zu helfen und zu trösten.
Polizei und Staatsanwaltschaft kann Brandstiftung nicht ausschließen
Zurzeit wohnt Ute Sondermann mit ihrem Mann Markus und Katze Tönchen in einer möblierten Wohnung in der Nähe. Bis sie wieder in ihrem Haus wohnen können, könnte es bis zu einem Jahr dauern. Am Montagmorgen suchte ein Brandermittler der Kreispolizeibehörde Olpe den Brandort auf. „Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. Eine Brandstiftung kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, weitere Angaben zum Brandgeschehen können derzeit nicht gemacht werden. Der entstandene Sachschaden liegt im sechsstelligen Eurobereich“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.
+++ Über diesen Link kann für Ute Sondermann gespendet werden +++