Heggen. Die Ursache für den Wohnhausbrand in Heggen steht fest. Ute Sondermann, Inhaberin des zerstörten Modestudios, ringt um Fassung.
Die Ursache für den Wohnhausbrand am Sonntag, 10. Juli, in Heggen steht laut Staatsanwaltschaft in Siegen fest. Es handelt sich um Brandstiftung. Die mutmaßliche Brandstifterin soll eine Verwandte der Hausbesitzer sein, sie wohnte in der Einliegerwohnung des Hauses. Die Polizei hatte bereits an dem Tag nach dem Brand mitgeteilt, dass von dieser Wohnung der Brand ausgegangen war und dass Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden könne. Das Feuer hatte sich dann aus der Wohnung auf das gesamte Haus ausgebreitet. Durch das Feuer wurde ein Online-Modestudio komplett zerstört (wir berichteten).
Wie Staatsanwalt Rainer Hoppmann auf Anfrage bestätigt, hatte die etwa 60-jährige Frau in ihrer Einliegerwohnung etwas angesteckt, woraufhin sich die Flammen auf das weitere Wohnhaus ausbreiteten. „Die Frau ist aufgrund einer körperlichen Erkrankung auch psychiatrisch erkrankt“, so Hoppmann. Weitere Details wollte er zum Schutz der Frau nicht nennen. „Weil Wiederholungsgefahr besteht, wurde sie in einer forensischen Klinik untergebracht.“ Hier soll die Frau auch begutachtet werden, ob und inwieweit sie strafrechtliche Konsequenzen erwarten. Hoppmann: „Nach jetziger Einschätzung wird sie wahrscheinlich für nicht schuldfähig erklärt. In diesem Fall wird keine Anklage erhoben, sondern ein Antrag auf Sicherungsverwahrung gestellt.“
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Eine Anwohnerin hatte das Feuer bemerkt und alle in dem Haus wohnenden Personen alarmiert. Vier Personen kamen zur Untersuchung vorsorglich in ein Krankenhaus. Ein Großaufgebot der Feuerwehr mit Einheiten aus der gesamten Gemeinde Finnentrop und aus Attendorn kämpften stundenlang gegen die Flammen.
Viel stürzt gerade überUte Sondermann, Inhaberin des zerstörten Modestudios, ein. Ihre Stimme am Telefon klingt erschöpft, zittrig. „Ich bin richtig fertig. Es ist alles schlimm genug, aber wir schaffen das – irgendwie“, sagt sie. Ob die Versicherung tatsächlich für den entstandenen Haus am Schaden aufkommen wird, ist noch unklar. Auch das belastet Ute Sondermann in dieser Situation sehr. „Eigentlich will ich gar nicht mehr darüber reden.“