Finnentrop. Die Gemeinde Finnentrop bezuschusst ab Mai den Kauf einer Photovoltaikanlage mit 1000 Euro. Welche Rolle dabei ein Batteriespeicher spielt.

Bei den aktuellen Strompreisen kommt das neue Förderprogramm der Gemeinde Finnentrop für viele Bürger, die verstärkt auf erneuerbare Energiequellen setzen wollen, wie gerufen: Denn wer eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) bei sich auf dem Dach oder an der Hausfassade installieren möchte, kann ab Mai einen (einmaligen) Zuschuss aus der Gemeindekasse beantragen. Die Mitglieder des Umwelt-, Bau- und Planungsausschusses segneten am Donnerstagabend das Programm „Photovoltaik für Finnentrop“ einstimmig ab. Folgt der Gemeinderat diesem Votum, tritt die neue Richtlinie am 10. Mai in Kraft.

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Sie sieht vor, dass neben Privatpersonen auch Vereine, Firmen oder gemeinnützige Organisationen eine Finanzspritze beantragen können. Die bezuschusste Anlage muss eine Mindestleistung von vier Kilowatt-Peak (ein Maß zur Messung der Leistung von Photovoltaikanlagen) vorweisen. Gefördert werden aus der Gemeindekasse 1000 Euro. Zwingend notwendig ist, dass der Käufer einer PV-Anlage gleichzeitig auch einen Batteriespeicher installiert. Die Verwaltung erklärt diese Vorgabe wie folgt: „Eine Photovoltaikanlage produziert tagsüber jede Menge Solarstrom. Doch in den meisten Haushalten ist der Stromverbrauch in den Abendstunden am höchsten. Mit einem Batteriespeicher gelingt es, tagsüber den überschüssigen Solarstrom der Photovoltaikanlage in Batterien zu speichern und abends im Haushalt zu verbrauchen. Damit steigern Batteriespeicher den Solarstrom-Eigenverbrauch und sparen Energiekosten ein.“

Weder montieren noch verlagern

Weitere Voraussetzungen für eine Förderung sind unter anderem, dass die PV-Anlage mindestens zehn Jahre an Ort und Stelle verbleiben muss, also weder montiert noch verlagert werden darf. Auch übernimmt die Gemeinde keine Haftung für Schäden und der Antragssteller trägt die Verantwortung dafür, dass sein Dach oder seine Fassade im Hinblick auf die Statik geeignet ist. Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht ebenso nicht.

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Allein ein kurzer Blick auf das Solarpotenzialkatastar der Gemeinde Finnentrop verdeutlicht, welche enormen Chancen hier lauern. Laut Verwaltung eignen sich gemeindeweit fast 7000 Gebäude, also mehr als jedes zweite, für die Nutzung von Solarenergie. „Es gibt ein unvorstellbares Potenzial von 90 Gigawattstunden, damit kann man mehr als 60.000 Bürger versorgen und 41.500 Tonnen CO2 einsparen“, verdeutlicht die Verwaltung. Dabei leben in Finnentrop nur rund 17.500 Menschen. Allerdings würde derzeit nur vier Prozent dieses Potenzials genutzt.

Um dieses enorme Potenzial besser auszuschöpfen, wird die Gemeinde ab Mai ihr neues Förderprogramm an den Start bringen. Bauamtsleiter Uli Hilleke ist zuversichtlich: „Die Erfahrungen aus anderen Kommunen zeigen, in welcher Kürze solche Förderprogramme schon überzeichnet sind. Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen ist auch ohne unsere Richtlinie hoch.“ Und sie wird durch das neue Förderprogramm möglicherweise noch mal verstärkt. Im Haushalt stehen 50.000 Euro bereit.