Attendorn. Auf dem Dach des Jugendzentrums im Bürgerhaus stehen 250 Quadratmeter für Photovoltaik zur Verfügung. Anja Fuchs wünscht sich Kulturbeauftragte.
Nach und nach nimmt das neue Bürgerhaus am Attendorner Bahnhof Gestalt an. Wenn alles nach Plan läuft, wird das dreiteilige Gebäude, bestehend aus Gastronomie, Bürgerzentrum samt Veranstaltungssaal und Jugendzentrum, im Mai fertig sein – und sich dann zu einem Treffpunkt verschiedener Gruppen und Vereine in exponierter Lage entwickeln. Wie das Gebäude architektonisch aussehen wird, steht seit langer Zeit fest. Beim inhaltlichen Konzept indes klaffen noch ein paar Lücken.
Namenswettbewerb
Die Stadt sucht nach einen passenden Namen für das Bürgerhaus und lädt daher zu einem Namenswettbewerb ein. Bis zum 11. März können Vorschläge eingereicht werden und eine Jury entscheidet dann bis Ende März über den Gewinnernamen. Die Vorschläge sind unter dem Betreff „Namenswettbewerb Bürgerhaus“ per Post an die Stadt (Kölner Straße 12) oder per Mail an stadtteilmanagement@attendorn.org zu schicken. Die Teilnehmer können als Hauptgewinn einen Hanse-Scheck im Wert von 100 Euro gewinnen.
Fest steht bislang, dass das Bürgerzentrum jedermann offen steht, also von frisch Vermählten für die Hochzeitsfeier genauso gebucht werden kann wie vom Verein, der dort eine interne Versammlung abhalten will. Was noch nicht feststeht, sind die Preise für die Raummiete, diese Summen muss die Stadt in einer Benutzungsordnung noch festlegen. Fakt ist: Das Bürgerhaus soll vor allem auch zu einem Ort werden, an dem Kultur gelebt wird. Das geht indes nur gemeinsam mit den umtriebigen Vereinen aus der Hansestadt.
Fuchs wünscht sich Kulturbeauftragte
Doch genau die fühlen sich, lauscht man den Worten von Anja Fuchs vom Verein Kultura, nicht so richtig involviert. „Unserer Meinung nach fehlt bislang noch ein schlüssiges Konzept“, sagt sie im Gespräch mit dieser Redaktion und trägt den Wunsch vor, dass die Vereine einen ständigen Ansprechpartner im neuen Bürgerhaus bekommen sollten – „zum Beispiel in Form einer Kulturbeauftragten“, so Fuchs. Diese Person könnte dann als Schnittstelle zwischen den Vereinen und der Stadt als Eigentümer des Bürgerhauses dienen und bei geplanten Veranstaltung die Organisation begleiten. Das sei schon aus diesem Grunde wichtig, weil heutzutage die Vereine kaum noch Ehrenamtler fänden, die sich in vorderster Front auf freiwilliger Basis engagieren, merkt Fuchs an.
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Fest steht, dass bei sämtlichen Veranstaltungen im Bürgerzentrum die bisherige Betreiberin des Bahnhofsgrills Özlem Gyroglou, die auch in der künftigen Gastronomie das Sagen hat, das Catering übernehmen soll. Das ist bereits vertraglich zwischen Stadt und der Pächterin geklärt und hat laut Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) folgenden Hintergrund: „Die Organisation des Caterings ist ein wesentlicher Teil unseres Gesamtkonzeptes und eine wesentliche Konstante darin ist die Pächterin der Gastronomie“, erklärte Pospischil am Mittwochabend im Stadtrat auf eine entsprechende Nachfrage von Kathrin Rameil (CDU). Und er ergänzte: „Ich denke, wir müssen ihr das Recht geben, bei lukrativen Veranstaltungen auch das Catering zu übernehmen.“ Ein Ansatz, der bei den Vereinen die Sorge nährt, dass vereinseigene Events ohne eigenes Catering am Ende in einem Zuschussgeschäft enden könnten.
10.000 Euro im Haushalt
Um genau das jedoch zu verhindern, denkt die Stadt über eine Art Subventionierung nach. „Wir wissen, dass Kultur an vielen Stellen defizitär ist und viele Veranstaltungen im neuen Bahnhof ohne einen Zuschuss auch nicht funktionieren werden“, betont Christian Pospischil auch vor dem politischen Willen, im Bürgerhaus künftig ein buntes Programm auf die Beine zu stellen. Immerhin stehen im städtischen Haushalt 10.000 Euro zur Förderung der Kultur im Bahnhof bereit. Die Frage ist nur: Welche Veranstaltung will die Stadt mit diesem Geld wie fördern? Eine Frage, die es noch zu klären gilt.
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Eine andere Frage ist mittlerweile geklärt: Entgegen der vorgesehenen Planungen wird die Stadt nun doch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Bürgerhauses errichten – genau genommen auf dem Dach über dem Jugendzentrum. Hier stehen rund 250 Quadratmeter zur Verfügung. Ganz zur Freude von Wendelin Heinemann, Fraktionschef der Grünen: „Eine leistungsstarke Photovoltaikanlage gehört einfach auf das Dach des Bürgerhauses.“