Kreis Olpe. Die Corona-Lockerungen greifen ab dem 2. April. Homeoffice, Einkaufen, Gastronomie, Veranstaltungen: Wir erklären, was im Kreis Olpe gilt.

Mit dem Frühlingsanfang am Sonntag, 20. März, sind viele Corona-Einschränkungen weggefallen. Zuvor hatte der Bundestag das neue Infektionsschutzgesetz verabschiedet – mit der Möglichkeit, dass die Länder in einer Übergangszeit von zwei Wochen bis zum 2. April an den meisten Schutzmaßnahmen festhalten können. Auch das Land NRW nutzt diese Übergangsregelung. Ob Homeoffice-Pflicht, Zugangsbeschränkungen oder Maskenpflicht: Viele Menschen sind verunsichert, was ab sofort und was demnächst gilt. Unsere Redaktion gibt einen Überblick für den Kreis Olpe.

+++ Lesen Sie auch: ThyssenKrupp: Wer bietet mehr? Hesse gegen die Stadt Olpe +++

Corona-Lockerung im Kreis Olpe: Einzelhandel

Die Maskenpflicht in Innenräumen bleibt zunächst bis zum 2. April bestehen. Das gilt auch für den Einzelhandel. „Für mich kommt der Wegfall der Maskenpflicht viel zu früh“, sagt Jörg Dornseifer, Geschäftsführer der gleichnamigen Supermarkt-Kette. Für ihn wäre es nachvollziehbarer gewesen, wenn diese Lockerung erst mit deutlich gesunkenen Infektionszahlen einhergegangen wäre. „Ich habe den Eindruck, dass die überwiegende Mehrheit der Kunden auch immer noch die Maske befürwortet. Wenn jetzt bald die Maskenpflicht aufgehoben wird, fangen wieder die Diskussionen an“, befürchtet Dornseifer. Das koste nicht nur Zeit, sondern auch Nerven. Er hätte sich einheitliche Regeln gewünscht, die Bundesländer übergreifend gelten. Und eine klare Kommunikation seitens der Politik. „Das haben wir ja aber selten in den vergangenen zwei Jahren der Pandemie bekommen.“

Die Maskenpflicht in Innenräumen bleibt zunächst bis zum 2. April bestehen.
Die Maskenpflicht in Innenräumen bleibt zunächst bis zum 2. April bestehen. © dpa | Monika Skolimowska

+++ Lesen Sie auch: Attendorn: Letztes Gebot: Villa Höffken ist versteigert +++

Gastronomie

„Wir sind heilfroh, wenn am 2. April hoffentlich alle Beschränkungen wegfallen“, sagt Marc Wisseling (Bootshaus und Goldener Löwe Olpe). „Eigentlich hatten wir uns schon für das vergangenen Wochenende darauf eingestellt, aber dann kam ja die Nachricht, dass in NRW die Übergangsregelung gilt.“ Bis zum 2. April müssen die Restaurantbetreiber und Kneipiers noch 3G kontrollieren (Geimpft, Genesen, Getestet). „Das ist aber auch schon deutlich leichter als mit 2G-plus“, blickt Wisseling zurück, „damit gab es deutlich mehr Diskussionen mit Gästen.“ Für die nächsten Tage und das kommende Wochenende setzt der Gastronom auf das angekündigte Frühlingswetter: „Im Außenbereich fällt 3G weg, das erleichtert die Sache.“

+++ Lesen Sie auch: Aus Kiew nach Drolshagen: Russin hilft Frau aus der Ukraine +++

Olpes Ordnungsamts-Chef Peter Püttmann wollte auf Anfrage noch gar nicht über den 2. April hinausblicken: „Wir konzentrieren uns erst einmal auf die beiden vor uns liegenden Wochen. Je nachdem, welche Inzidenzen kurz vor dem 2. April vorliegen, ändert sich vielleicht wieder etwas.“ Bis dahin gebe es in der Gastronomie zwar 3G, aber keine Begrenzung der Personenzahl für Feierlichkeiten. Maskenpflicht gelte auch im Außenbereich schon jetzt nicht mehr. Auch bei Demos nicht.

Großveranstaltungen

Lars Harsveldt, Mitveranstalter des Biggesee Open Air und Betreiber des Hotel Diehlberg in Sondern, ist optimistisch: „Gäste dürfen derzeit unter den 3G-Regeln Zimmer mieten, müssen im Innenraum Maske tragen bis zu den Tischen. Im Außenbereich, beispielsweise im Biergarten, entfällt die Maskenpflicht, 3G bleibt erstmal noch.“ Die Buchungen für Großveranstaltungen wie Hochzeiten oder Firmen- und Geburtstagsfeiern kämen so langsam in Gang: „Es wird immer besser. Die Begrenzung der Personenzahl ist weggefallen.“ Harsveldt hofft darauf, dass ab 2. April nahezu wieder alles möglich sein wird: „Dann können wir so langsam wieder positiv nach vorne blicken.“ Deshalb werde auch für das Biggesee Open Air im Juni ohne Corona-Schranken geplant. Wie berichtet, sind die Konzerte auf dem Gelände des Strandbades für bis zu 10.000 Musikfans geplant.

+++ Lesen Sie auch: Ukraine-Krieg: Zauberer aus Attendorn enthüllt Diktatoren +++

Krankenhäuser/Pflegeheime

Keine Änderungen zumindest bis zum 2. April gibt es in den Krankenhäusern der Katholischen Hospitalgesellschaft/GFO: „Besucher werden nur eingelassen nach der 2G-plus Regel, müssen also geimpft, genesen und getestet sein. Zudem bleibt im Krankenhaus die FFP2- Maskenpflicht.“ Patienten werden natürlich ohne diese Einschränkungen behandelt. Was nach dem 2. April gelte, stehe noch nicht abschließend fest. Gleiches gilt für Seniorenpflegeeinrichtungen. Ronald Buchmann (Leiter der Altenpflegeeinrichtungen der GFO im Kreis Olpe): „Für Besucher gilt weiterhin die 2G-plus-Regel, vermutlich auch über den 2. April hinaus, Maskenpflicht ohnehin.“

Homeoffice bleibt nach wie vor ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsalltags in vielen Firmen
Homeoffice bleibt nach wie vor ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsalltags in vielen Firmen © dpa | Uwe Anspach

Unternehmen

Für Arbeitgeber wie den Automobilzulieferer Mubea mit Sitz in Attendorn gibt es auch mit der neuen Coronaschutzverordnung erst einmal keine Änderungen der Regelungen innerhalb des Unternehmens. „Wir lassen alle Regeln so bestehen, bis die lokale Inzidenz unter 500 ist“, sagt Pressesprecherin Andrea Holstein. Das könne allerdings auch bedeuten, dass manch ein Werk früher zu den gelockerten Regeln zurückkehrt als ein anderes. So lange die Inzidenz den gewünschten Wert nicht hergebe, setze man auf 3G, Abstand, Maske und eben das Homeoffice, das so gut wie jeder (wenn denn möglich) nutzen kann.

+++ Lesen Sie auch: 172 Fälle: Häusliche Gewalt im Kreis Olpe steigt deutlich an +++

Klaus Fenster, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK in Siegen erklärt, dass viele Unternehmen so handeln. Bis auf die 3G-Regelung, diese falle vor allem im öffentlichen Bereich häufig weg. Doch Maskenpflicht und vor allem das Homeoffice bleiben nach wie vor ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsalltags in vielen Firmen. „Ich habe im Austausch mit Betrieben die Erfahrung gemacht, dass Homeoffice an Bedeutung gewonnen hat und, dass man anfängliche Irritationen verstanden hat. Man setzt es nun so ein, dass die Arbeit nicht leidet, aber auch der Gesundheitsschutz so am besten umgesetzt werden kann“, erklärt Fenster. Das Thema habe seit der Pandemie nachhaltig an Bedeutung gewonnen. Auch bei der IHK selbst, berichtet Klaus Fenster, setzte man nach vor auf Maskenpflicht und biete ebenso die Möglichkeit auf Homeoffice.