Olpe. Bei Kaufland in Olpe sowie im Dornseifer Frischemarkt in Olpe sind viele Regale leer. Die Gründe sind diesmal nicht nur Hamsterkäufe.

Leere Regale im Supermarkt - wie vor zwei Jahren. Damals breitete sich die Corona-Pandemie rasant in Deutschland aus. Am 15. März 2020 folgte der erste bundesweite Lockdown. Lediglich Supermärkte und Drogerien waren noch geöffnet. Doch die Regale waren wie leer gefegt. Vor allem Hygieneartikel, Teigwaren wie Nudeln, Brot und Co., aber auch Mehl, Milch und Kaffee bekam man nur mit viel Glück. Nun sieht es in den Supermärkten im Kreis Olpe wieder ähnlich aus. An mehreren Produktregalen in den Olper Geschäften prangern wieder die Zettel, die viele Kunden noch in Erinnerung haben: „Abgabe nur in handelsüblichen Mengen“.

Hamsterkäufe in Supermärkten

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    Dabei ist Anzahl unterschiedlich. Während Kunden im Dornseifer Frischemarkt in der Martinstraße jegliche Sorten von Speiseöl nur noch zwei Mal pro Haushalt kaufen dürfen, dürfen im Kaufland in Olpe noch bis zu vier in den Einkaufswagen. Das Unternehmen spricht hier von „Lieferverzögerungen bei einzelnen Produkten“. Auch Toilettenpapier und zahlreiche Frische-Artikel wie abgepackter Salat, Säfte, fertiger Kaffee und Sandwiches sowie Smoothies sind in vielen Märkten ausverkauft.

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    Olpe: Dornseifer seit 14 Tagen Schwierigkeiten mit Öl

    Im Dornseifer Frischemarkt sehen die Regale auf den ersten Blick gut gefüllt aus. Doch auch hier hat jeder eine Niete gezogen, der noch Mehl ergattern möchte. Das ist restlos ausverkauft. Und auch bei Pflanzenöl gibt es größere Probleme. „Da hängen wir schon seit 14 Tagen hinterher“, sagt Inhaber und Geschäftsführer Jörg Dornseifer. Den exakten Grund könne man derzeit genauso wenig betiteln wie die Folgen, die die leeren Supermarkt-Regale mit sich bringen. „Das hat alles unterschiedliche Gründe“, sagt Dornseifer. Zum einen hänge es mit dem Russland-Ukraine-Konflikt zusammen, denn dadurch entstehe nicht nur ein Rohstoff-Mangel, es komme gleichzeitig auch zu Lieferschwierigkeiten sowie -engpässen.

    Hamsterkäufe oder Spenden-Einkäufe für Flüchtlinge

    Dann gibt es auch noch die Menschen, die den Flüchtlingen helfen möchten und zahlreiche Produkte einkaufen, um diese zu spenden. Dabei handelt es sich vor allem um Hygieneartikel wie Toilettenpapier, Zewa oder Hygieneartikel speziell für Frauen wie Tampons. Auch diese neigen sich im Dornseifer Frischemarkt dem Ende entgegen. „Und dann muss man eben abwarten, wie stark der Effekt der Bevorratung wird“, ergänzt Jörg Dornseifer.

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    Fest steht: Es wird wieder gehamstert. Laut Dornseifer sind vor allem trockene und haltbare Produkte wie Teigwaren, Hygieneartikel, haltbare Milch, Pflanzenöle sowie Mehl derzeit kaum bis gar nicht zu bekommen. Es sei eine schwierige und unvorhersehbare Situation. Wie es in den kommenden Wochen weitergeht, könne man überhaupt nicht einschätzen. „Und dann gibt es noch die, die schon Ostern im Blick haben“, fügt der Inhaber des Frischemarkts hinzu. Da wolle niemand ohne Kuchen oder mit keinem gedeckten Tisch stehen.

    Spritpreise: Pflanzenöl statt Diesel in den Tank

    Und die leeren Pflanzenöl-Regale sollen noch einen ganz anderen Hintergrund haben: die erhöhten Spritpreise – vor allem für Diesel. Auf verschiedenen sozialen Plattformen schreiben Menschen, dass sie beobachten, wie sich Leute noch auf dem Parkplatz des Supermarktes das Öl, das sie dort gekauft haben, in den Tank ihres Autos kippen. Doch der ADAC warnt: das sei eine äußerst schlechte Idee, vor allem für die, die ein neueres Auto besitzen. Das größte Problem sei die deutlich erhöhte Schmierfähigkeit des Supermarkt-Öls im Vergleich zu dem „Tankstellen-Diesel“. Pflanzenöle können zu Startschwierigkeiten führen und sich negativ auf Leistung und Lebensdauer des Motors auswirken.