Kreis Olpe/Siegen. . Drei Krankenhausgesellschaften aus Olpe/Lennestadt und Siegen lassen eine Großküche in Olpe für 14 Mio. Euro bauen.
In der südwestfälischen Krankenhaus-Landschaft kündigt sich eine überregional bedeutsame Großinvestition an. Der neue Geschäftsführer der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen, Johannes Schmitz, bestätigte im Rahmen eines Interviews, ein gemeinschaftliches 14-Mio.-Euro-Projekt sei in der Planung: Eine Großküche für die drei Gesellschaften „Kreisklinikum Siegen“, St. Marien Krankenhaus GmbH Siegen und Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen mit den angeschlossenen Krankenhäusern in Olpe und Lennestadt.
Die neue Großküche werde auf einem Grundstück im interkommunalen Gewerbepark „Hüppcherhammer“ entstehen. Schmitz: „Das ist jetzt fest. Das Kreisklinikum Siegen, die St. Marien-Krankenhaus Gmbh und wir werden die Großküche hier in Olpe bauen.“ Das Grundstück, so Schmitz weiter, sei zwar noch nicht gekauft, aber: „Wir sind gerade dabei.“
Drei Partner für BetriebsGmbH
Zum genauen Konstrukt präzisierte der neue Verwaltungs-Chef unter anderem: „Die drei Partner gründen eine Betriebs-GmbH. Wir haben das bei uns in den Gremien beschlossen, beim Kreisklinikum und bei ,Marien’ ebenso.“Dass es gerade die Küchen-Logistik betreffe, so Schmitz, sei naheliegend, da „wir eine Größe hinkriegen, die noch einmal wirtschaftlicher ist.“
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Auf die Größenordnung angesprochen, klärte Schmitz auf, in der neuen gemeinsamen Küche würden jeden Tag rund 10 000 Essen zubereitet und auf die Reise geschickt. „Die Essen werden dann zu allen Krankenhäusern nach Olpe, Lennestadt, Siegen und Weidenau und natürlich zu den angeschlossenen Einrichtungen gefahren.“ Hier spreche man unter anderem von rund 20 Senioren-Häusern.
Investor baut und vermietet
Die Investitions-Größe des Projekts von rund 14 Mio. Euro werde die neu zu gründende Betriebs-Gesellschaft allerdings nicht selbst stemmen: „Das machen wir über einen Investor. Der baut, und wir mieten es für zehn Jahre an.“ Bei dem Investor werde es sich um einen lokalen Anbieter handeln. Schmitz machte kein Geheimnis daraus, dass die Großküche schon bald realisiert werde und sprach von einem Baubeginn in 2018.
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Über die Zukunft der Hospitalgesellschaft Südwestfalen und das umstrittene Thema „Fusion“ sagte Schmitz, dass Kooperationen mit anderen Krankenhäusern grundsätzlich auf der Agenda stünden: „Sicherlich kann man aus heutiger Sicht sagen, dass ein Krankenhaus wie in Lennestadt isoliert nicht überlebt hätte. Der Zusammenschluss war richtig und wichtig.“ Aber selbst dieser Zusammenschluss, so Schmitz’ Eindruck nach den ersten Monaten seiner Tätigkeit für die Hospitalgesellschaft, sei noch „in den Herzen und Köpfen“ der Betroffenen zu vollenden: „Da ist noch Arbeit. Wir müssen Führungs-Strukturen vereinheitlichen. Das muss schlanker und enger aufeinander abgestimmt werden.“
Fusions-Diskussion verfrüht
Zum Thema „Fusion“ fügte Schmitz auch hinzu, dass eine solche „gesellschaftsrechtliche Verschmelzung“ eher Zukunftsmusik sei. Darüber aktuell zu diskutieren, sei zu früh.
Auf der aktuellen Tagesordnung stünden eher strategische Partnerschaften: „Zum Beispiel im Bereich Krankenpflegeschule gibt es Kontakte mit dem Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, Schmallenberg.“ Und so werde man versuchen, in einzelnen Bereichen immer größere Einheiten, dort, wo es Interessengleichheit gebe, zu organisieren, „damit wir das kostengünstiger und qualitativ gut hinkriegen.“
Die Krankenhaus-Gesellschaften in Zahlen
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