Es war still geworden rund um den umstrittenen Plan der Fusion zwischen der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen und der Siegener Marien-Krankenhaus GmbH.

Aber die Stille trügt: Johannes Schmitz, der neue Geschäftsführer der Hospitalgesellschaft, die unter ihrem Dach die beiden Krankenhäuser St. Josef (Lennestadt) und St. Martinus (Olpe) beherbergt, setzt die Strategie seines plötzlich verstorbenen Vorgängers Wolfgang Nolte und des Verwaltungsrats konsequent fort.

Größere Einheiten sind Zeichen der Zeit

Im Krankenhauswesen weisen die Zeichen mehr denn je auf größere Einheiten. Ob das immer zum Wohl der Patienten passiert, sei mal dahingestellt. Wer aber das ,kleine Krankenhaus am Rande der Stadt’ will, muss den Blick Richtung Gesundheitspolitik richten.

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Solange jedoch die Höhe der Krankenversicherungsbeiträge stets in einem Atemzug mit der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft genannt wird, die damit einen Druck aufbaut, dem kein Politiker standhält, solange bleibt den Verantwortlichen im Gesundheitswesen nichts anderes übrig: sparen, sparen, sparen – Kosten deckeln, Synergie-Effekte heben – und was der Duden der Ökonomen noch so alles hergibt.

Solange es also ist, wie es ist, müssen Politiker wie Krankenhaus-Manager tagtäglich ans liebe Geld denken. Und wer verhindern möchte, dass es irgendwann nur noch in Siegen, Lüdenscheid oder sonstwo Krankenhäuser gibt, aber nicht mehr in der Provinzstadt nebenan, wird in den sauren Apfel beißen müssen und zusammenführen, was sich nicht wehrt - ob es sich nun um eine Großküche handelt oder vielleicht einmal um ganze Krankenhäuser. Erst kürzlich versicherte mir ein Fachmann aus der Gesundheitsbranche von außerhalb des Kreises Olpe glaubhaft: „Wenn Sie irgendwo richtig Geld sparen können, dann bei den Küchen.“

„Wie wird das Essen schmecken?“

Die jetzt geplante Großküche im Gewerbepark Hüppcherhammer ist vor diesem Hintergrund vernünftig, vielleicht sogar ein erster großer Schritt in einer alternativlosen Gesamt-Strategie. Aber: Eine Frage sollte zu gegebener Zeit gestellt werden dürfen. Eine, die man im Zusammenhang mit einer Küche eigentlich als erstes stellen sollte: „Wie wird das Essen schmecken?“ Mahlzeit!

Die Krankenhaus-Gesellschaften in Zahlen

Die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen....

....gibt es seit dem Jahr 2000, wo die Krankenhäuser in Lennestadt und Olpe, aber auch weitere medizinische Institutionen und Senioren-Einrichtungen zusammengeführt wurden. Die Gesellschaft beschäftigt momentan etwa 1700 Mitarbeiter.

Die St. Marien-Krankenhaus-Gesellschaft in Siegen....

....beschäftigt rund 1800 Mitarbeiter, hat im Marienkrankenhaus rund 450 Betten, zu ihr gehören ebenfalls mehrere Seniorenhäuser.

Das Kreisklinikum Siegen....

....hat fast 600 Betten und beschäftigt etwa 1350 Mitarbeiter.

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