Olpe. . Der neue Computer-Tomograph am Martinus-Hospital schafft 128 Bilder in 0,28 Sekunden. Der Vorgänger kam nur auf 16 Bilder in einer halben Sekunde.
- Olper Martinus-Hospital präsentiert neuen, hochmodernen Computer-Tomographen
- Diagnosen sind jetzt auch ohne eine Herzkatheter-Untersuchung möglich
- 750 000 Euro teures Gerät schießt Fotos schneller und strahlungsärmer
Eigentlich sollte es Mediziner grundsätzlich beruhigen, wenn das menschliche Herz schlägt. Für einen Computer-Tomographen jedoch stellt genau dieser etwa 60 bis 80 mal in der Minute kontrahierende Muskel ein Problem dar: Er will einfach nicht stillhalten. Und für einwandfreie diagnostische Bilder ist genau das erforderlich.
Computer-Tomograph macht 128 Bilder in 0,28 Sekunden
Bis jetzt: Denn seit Anfang des Monats gehört dieses Problem im Olper St. Martinus-Hospital der Vergangenheit an: Der funkelnagelneue Computer-Tomograph der Firma Siemens macht derart schnell seine Aufnahmen, dass das Herz schlagen kann, wie es will: „Dieses Gerät ist schon eine Art technischer Quantensprung“, freut sich denn auch Dr. Dieter Schopp, Chefarzt der Radiologie und Nuklearmedizin, „es schafft 128 Bilder in genau 0,28 Sekunden, der Vorgänger kam nur auf 16 Bilder in 0,5 Sekunden.“ Bevor das Herz also zum nächsten Schlag ausholt, hat der neue CT seine Aufnahmen schon im Kasten. Schopp: „Man kann sagen: Der CT ist schneller als das Herz.“
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Insbesondere, wenn bei Patienten mit bestimmten Symptomen wie Brustschmerzen schnell Diagnosen ohne eine aufwändige Katheter-Untersuchung benötigt würden, liefere der neue CT wichtige Informationen: „Der Tomograph ermöglicht unter anderem die direkte Darstellung des Herzens, der großen Gefäße und der Herzkranzgefäße nach Gabe von Kontrastmittel über eine Vene am Arm.“
Bedrohliche Ursachen des Brustschmerzes wie etwa eine Lungen-Embolie, eine akute Erkrankung der Hauptschlag-Ader oder verengte Herzkranzgefäße könnten schnell diagnostiziert bzw. ausgeschlossen werden.
Auch Halsschlagadern oder Becken- und Bein-Arterien ließen sich „innerhalb von Sekunden darstellen. Der neue Tomograph ermöglicht auch die Darstellung des Körpers in verschiedenen Schnitt-Ebenen und die Anfertigung von dreidimensionalen Bildern, die bei komplizierten Knochenbrüchen von Bedeutung sind.“ Eine ganz praktische Verbesserung ist auch der längere Untersuchungstisch. Ohne Umlagern kann ein Patient von Kopf bis Fuß untersucht werden.
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Der neue Tomograph, der der mittlerweile vierte im Martinus-Hospital ist, schießt seine möglicherweise lebenswichtigen Fotos nicht nur deutlich schneller als alle seine Vorgänger, er ist auch deutlich strahlungsärmer. Schopp: „Durch die moderne Technik können wir mit einer Ultra-Niedrig-Dosis an Röntgenstrahlen arbeiten.“ Im Vergleich zu seinem Vorgänger seien das gerade mal 20 Prozent der bisherigen Röntgenstrahlung.
750 000 Euro in moderne Technik investiert
In der erweiterten Region, so vermutet der Chefarzt, sei der neue CT in Olpe sicherlich eines der modernsten Geräte überhaupt. Dass solch ein High-Tech-Tomograph eine Stange Geld kostet, dürfte niemand überraschen. Auf Nachfrage erklärte der Pressesprecher der Katholischen Hospitalgesellschaft, Thomas Klur, dass rund 750 000 Euro investiert worden seien. Dass ein moderner Computer-Tomograph für die schnelle und sichere Diagnose unersetzlich ist, zeigen die enormen Patientenzahlen. Pro Jahr schießt der CT im Martinus-Hospital Bilder von mehr als 7000 Patienten.
Der neue CT wird den Patienten künftig auch nachts, an Wochenenden und feiertags zur Verfügung stehen - rund um die Uhr. Ein diensthabender fachkundiger Radiologe, so versichert die Abteilung, stehe stets bereit.