Wetter. Höhere Aufenthaltsqualität an historischer Stätte und viele Fotos von der Baustelle: Die Arbeiten an der Burgstraße in Wetter liegen im Zeitplan.

Eine typische Szene aus der Freiheit: Einer hämmert, ein anderer Bauarbeiter schaufelt Erde weg, Bagger fahren vor der evangelisch-reformierten Kirche hin und her. Vor der alten Burgruine in Wetter zeichnet sich der neu gestaltete Platz bereits deutlich ab. Nach vielen Monaten fehlt auf der vergrößerten Fläche nicht mehr viel bis zum endgültigen Erscheinungsbild. In den umliegenden Straßen und vor dem Gotteshaus hingegen dauert es noch bis zur Fertigstellung. Ein aktueller Rundgang an einem historisch bedeutsamen Ort.

Im Zeitplan

Den Stand der Dinge auf der Großbaustelle erläutern die städtische Baufachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer, Dagmar Schumacher-Herold vom Stadtbetrieb Wetter und Bürgermeister Frank Hasenberg. „Wir sind im Zeitplan, bis Ende 2024 dürfte die Umgestaltung der Freiheit abgeschlossen sein – sofern hier nicht wieder archäologische Besonderheiten im Erdreich auftauchen“, heißt es aus den Reihen des Trios, das damit auf den überraschenden Fund eines Gewölbekellers und Mauern des einstigen Bergamtes anspielt (die Redaktion berichtete).

Fotos: So sieht Baustelle Freiheit mit Burgruine im Juni aus

Besichtigung der Baustelle Freiheit mit Fachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer, Dagmar Schumacher-Herold vom Stadtbetrieb Wetter und Bürgermeister Frank Hasenberg: Der Platz vor der Burgruine ist fast fertig, die Arbeiten vor der Kirche und in den Straßen laufen wohl noch bis Ende des Jahres 2024.
Besichtigung der Baustelle Freiheit mit Fachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer, Dagmar Schumacher-Herold vom Stadtbetrieb Wetter und Bürgermeister Frank Hasenberg: Der Platz vor der Burgruine ist fast fertig, die Arbeiten vor der Kirche und in den Straßen laufen wohl noch bis Ende des Jahres 2024. © WP | Steffen Gerber
Hämmern...
Hämmern... © WP | Steffen Gerber
...vor der Ruine...
...vor der Ruine... © WP | Steffen Gerber
...und neben dem Aussichtspunkt gehen die Arbeiten voran.
...und neben dem Aussichtspunkt gehen die Arbeiten voran. © WP | Steffen Gerber
Eine abgedeckte Leuchte...
Eine abgedeckte Leuchte... © WP | Steffen Gerber
...und das Pflaster...
...und das Pflaster... © WP | Steffen Gerber
...sowie das künftige Beet...
...sowie das künftige Beet... © WP | Steffen Gerber
...sind vor der Ruine schon erkennbar.
...sind vor der Ruine schon erkennbar. © WP | Steffen Gerber
Neben der Platane...
Neben der Platane... © WP | Steffen Gerber
...steht ein Trinkwasserbrunnen...
...steht ein Trinkwasserbrunnen... © WP | Steffen Gerber
...mit Ruhrsandsteinen im Boden.
...mit Ruhrsandsteinen im Boden. © WP | Steffen Gerber
Die Ruine ist verschlossen
Die Ruine ist verschlossen © WP | Steffen Gerber
Zum Kirchplatz...
Zum Kirchplatz... © WP | Steffen Gerber
...neben der Burgruine...
...neben der Burgruine... © WP | Steffen Gerber
...und dem Turm...
...und dem Turm... © WP | Steffen Gerber
...führt eine Rinne.
...führt eine Rinne. © WP | Steffen Gerber
Die Treppe zum See hinunter ist noch gesperrt.
Die Treppe zum See hinunter ist noch gesperrt. © WP | Steffen Gerber
In der bald „beschrifteten“ Rinne kann Wasser abfließen
In der bald „beschrifteten“ Rinne kann Wasser abfließen © WP | Steffen Gerber
Bauarbeiten vor der Kirche.
Bauarbeiten vor der Kirche. © WP | Steffen Gerber
In ein Loch wie dieses kommt ein QR-Code.
In ein Loch wie dieses kommt ein QR-Code. © WP | Steffen Gerber
Anlieferung von Material in einem Lkw.
Anlieferung von Material in einem Lkw. © WP | Steffen Gerber
Die Arbeiten...
Die Arbeiten... © WP | Steffen Gerber
...in der Burgstraße...
...in der Burgstraße... © WP | Steffen Gerber
...und der Straße daneben...
...und der Straße daneben... © WP | Steffen Gerber
...dauern noch einige Monate an.
...dauern noch einige Monate an. © WP | Steffen Gerber
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Heller Ruhrsandstein kennzeichnet den neu gepflasterten Boden vor der Burgruine. Und dieser Platz mit einer laut Hasenberg „ansprechenden Aufenthaltsqualität“ ist deutlich größer geworden. Kein Wunder, sind doch bisherige Pkw-Parkbuchten zugunsten neuer Freiräume verschwunden. Auch die Wurzel der markanten Platane kann sich nun noch besser ausbreiten, Sitzgelegenheiten soll es dort ebenfalls noch geben wie auch weitere Straßenlaternen. Daneben befindet sich bereits ein Trinkwasserbrunnen, wobei Schumacher-Herold an der Stelle auf den Nachhaltigkeits-Gedanken zu sprechen kommt. „Von dort führt unterirdisch eine Leitung ein paar Meter weiter zu dem großen Baum, um ihn mit Feuchtigkeit zu versorgen.“

Nicht mehr versiegelt als vorher

Gutes Stichwort, um über das Zusammenspiel von Natur und Versiegelung zu sprechen. „Anhand der Entwässerungsplanung können wir belegen, dass sich das Verhältnis im Vergleich zum vorigen Status nicht verändern wird“, sagt die Bauverantwortliche vom Stadtbetrieb. Sicher, einige Bäume mussten wegen der Umgestaltung oder unheilbarer Schäden weichen. „Doch dafür pflanzen wir auch neue, zum Beispiel einen in das Beet vor der Burgruine“, so Birgit Gräfen-Loer. Das besteht, so wie die Harkort-Figur gegenüber, aus Cortenstahl und soll insektenfreundlich gestaltet werden. Erkennbar ist dort eine rund acht Meter lange Aussparung, die Lücke soll demnächst eine Sitzbank aus Holz ausfüllen. Und daneben soll eine Fläche mit einer wassergebundenen Wegedecke ebenfalls den steinernen Gesamteindruck etwas auflockern.

Eine Rinne mit zwei Funktionen

Als verbindendes Element zwischen Burgruine und Kirchplatz dient eine Rinne im abschüssigen Boden. Dort kann einerseits Wasser abfließen, andererseits soll hier ein Zeitstrahl an die historisch wichtigen Daten dieser Örtlichkeit rund um Harkorts mechanische Werkstätten erinnern. Andeutungen für das künftige Ausstellungskonzept befinden sich auch neben dem Trinkwasserbrunnen. Die fünf Löcher sollen demnächst Ruhrsandsteinquader ausfüllen. Die enthalten einen QR-Code. Wer diese bekannte Symboldarstellung dann über ein Handy aktiviert, erhält Hinweise von professionellen Sprechern zur Geschichte des Ortes. Die gleiche Funktion haben weitere Info-Stelen.

Dank an Anwohner

Aus den Reihen der lärmgeplagten Anwohner kommen tolerante Äußerungen anstatt Beschwerden, berichtet Dagmar Schumacher-Herold vom Stadtbetrieb. „Wir sind dankbar für die Geduld der Leute“, sagt Bürgermeister Hasenberg.

Direkt unterhalb der Burg und neben dem Blauen Haus sind die Wege fertig, die Möblierung der sogenannten „Stadtterrasse“ mit einem Blick auf den Harkortsee und darüber hinaus soll am Ende der Bauarbeiten erfolgen. Dort soll es auf halber Höhe Sitzgelegenheiten und ein Fernrohr über einem Holzdeck geben.

Die Besonderheit der Freiheit mit Burgruine soll auch ein insektenfreundliches Beleuchtungskonzept unterstreichen. Bis 23 Uhr sollen künftig Scheinwerfer, die derzeit im Boden noch abgedeckt sind, den alles überragenden Turm sowie die oberirdischen Reste vom alten Bergamt und viele weitere Mauern anstrahlen - auch auf der Seeseite. Unterhalb der Platane geht es dann farblich zu, ansonsten dominiert laut Gräfen-Loer ein „warmes Weiß“. Dieses soll auch die bestehende Friedrich-Harkort-Statue am Rande des neuen Vorplatzes erhellen. Daneben erhält die steile Treppe mit alten Steinen ein neues Geländer, der Weg von dort zum Aussichtspunkt hat bereits eine Aufwertung erfahren.

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Und wie geht es konkret weiter? Mit dem Kirchplatz in der Freiheit sind die Bauarbeiter wohl noch bis in den Herbst hinein beschäftigt, sagt Dagmar Schumacher-Herold. Derzeit ruhe auch die archäologische Baubegleitung. Sobald es vor dem Gotteshaus tiefer in die Erde geht, kommen diese Experten wieder ins Spiel. Priorität habe derzeit die Fertigstellung der Burgstraße und Im Kirchspiel. Parallel dazu sollen Arbeiten für Wege mit drei neuen Kirschbäumen, den Spielbereich und 20 Parkplätze nahe der Kirche voranschreiten. Auf dieser Ebene dient eine sogenannte „Gehbahn“ aus Ruhrsandstein als Leitsystem, das dann zur Rampe als Aufgang neben einer Treppe am Pfarrhaus hoch zum Burgvorplatz führt.

Burgruine 2025 an der Reihe

All das soll bis zum Jahresende fertig sein. Und 2025/26 steht dann die Sanierung der Burgruine an. Abstimmungsbedarf gebe es noch wegen der Dachkonstruktion mit dem Denkmalamt, ansonsten will die Stadt Wetter den Auftrag bald vergeben.