Wetter. 20 Jungpflanzen werden in der Freiheit neu gepflanzt. Die Stadt erklärt, warum sie nur kleine Bäume setzt.

Es ist eine der umfangreichsten Sanierungen und Umgestaltungen, die die Stadt Wetter derzeit vornimmt. Das Fitmachen der Freiheit für die Internationale Gartenausstellung 2027 ist daher mit einigen Komplikationen verbunden, die beachtet werden müssen, wie Dagmar Schumacher-Herold als zuständige Bauleiterin der Stadt Wetter in der Sitzung des Stadtentwicklungs-, Wirtschaftsförderungs- und Bauausschusses (SWBA) gemeinsam mit der Baufachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer am Dienstagabend erläuterte.

Gute Zusammenarbeit

Wer auf so historisch wertvollem Grund arbeitet, muss damit rechnen, dass immer mal wieder Überraschungen und Funde zutage gefördert werden. Ein Beispiel, so Gräfen-Loer, sei der Fund des alten Gewölbekellers, der dem ehemaligen Bergamt zugeordnet werden konnte (die Redaktion berichtete). „Wir werden bei der Umgestaltung eng von der archäologischen Behörde begleitet“, berichtet Gräfen-Loer. Werde etwas gefunden, bedeute dies einen kurzzeitigen Baustopp. Dann werde alles dokumentiert und fachgerecht wieder verschlossen. „Die Zusammenarbeit funktioniert hervorragend“, betont sie.

Herausforderungen

Schwierig sei die Arbeit dennoch, denn bei historisch wertvollen Denkmälern gebe es gewisse Vorgaben. Beispielsweise auch die Versorgungsleitungen betreffend. Die sollten möglichst dort neu verlegt werden, wo es diese Leitungen auch vorher schon gab. Das stelle AVU und Planer vor gewisse Herausforderungen. Und damit war die Überleitung zur Anfrage der Grünen gegeben. Die wollten wissen, was es mit den drei gefällten Bäumen auf sich hat, über die sich Anwohner beschwert hatten und ob mit weiteren Fällungen zu rechnen sei.

Im Pflaster verwurzelt

Die bisher gefällten Bäume standen auf der Geraden, in der die Versorgungsleitungen im Boden sind. Deshalb mussten sie weichen, so die Auskunft der Verwaltung. Und dann die Überraschung: Sechs weitere Bäume werden im Zuge der Bauarbeiten gefällt werden müssen. Dagmar Schumacher-Herold erläutert die Gründe. „Wir haben uns die Bäume im Zuge der Baumaßnahmen angesehen. Die meisten Wurzeln sind in das Pflaster eingewachsen. Sie werden keine hohe Lebenserwartung mehr haben, da sie nicht tief genug in den Boden kommen“, beschreibt sie die Situation. Die Bäume reagierten sehr sensibel auf Veränderungen im Umfeld, zudem handele es sich bei den betreffenden Bäumen um Bergahörner, die für diesen Standort einfach nicht geeignet seien.

Mehr Platz für Bäume

Doch es gibt auch gute Nachrichten. So gibt es in der Freiheit eine riesige und prächtige Platane sowie eine großgewachsene Roteiche. „Die Fläche an der Platane wollen wir entsiegeln. Ihr soll dann unterirdisch das Wasser aus dem Trinkwasserbrunnen ein paar Meter weiter zugeführt werden. Sie bekommt also wesentlich mehr Platz“, so Schumacher-Herold. Ähnlich wird es der Roteiche ergehen. Auch dort sollen die Flächen entsiegelt werden, die vorhandenen Parkplätze werden zurückgebaut.

Jungpflanzen gewöhnen sich besser

Um Kritik an den Neupflanzungen, die die Stadt Wetter für die dann insgesamt neun gefällten Bäume vornehmen muss, direkt vorwegzugreifen, erläutert Schumacher-Herold die Planungen. Es werden insgesamt 20 neue Bäume gepflanzt. „Wir verzichten bewusst auf riesige Bäume, nicht weil wir geizig sind, sondern weil sich der Jungwuchs besser an den Standort gewöhnen kann, somit auch kräftige und gesünder wird und dann eine gute Lebenserwartung von 100 bis 200 Jahren hat“, so die Bauleiterin.