Wetter. Bei der Umgestaltung der Freiheit haben Arbeiter einen erstaunlichen archäologischen Fund gemacht. Wissenschaftler sind begeistert.

Einen überraschenden Fund vermeldet die Stadt Wetter im Zuge der Umgestaltungsarbeiten der Burgruine und der Freiheit in Alt-Wetter. Dort sind Teile eines Gewölbekellers und Fundamentmauern entdeckt worden.

Auf das 18. Jahrhundert datiert

„Sie stammen aus der Zeit des dort ansässigen Bergamtes im ausgehenden 18. Jahrhundert“, teilt die Stadt Wetter in einer Pressemitteilung mit. Das Gebäude des ehemaligen Bergamtes war in den Jahren 1780 bis 1782 erbaut worden. Das Märkische Bergamt wurde 1780 von Hagen nach Wetter verlegt. Dort wohnte und leitete der Freiherr vom und zum Stein von 1784 bis 1793 als Direktor das Bergamt, ab 1792 auch das Oberbergamt. „Die Funde werden nun durch die archäologische Baubegleitung untersucht“, erklärt die Stadt Wetter.

Grundriss des Gebäudes erkennbar

Insgesamt lasse sich anhand dieser aber gut dokumentieren, wie der Grundriss des Gebäudes des ehemaligen Bergamtes verlief. Da es sich bei der Freiheit um ein Bodendenkmal handelt, wird die Maßnahme kontinuierlich durch die Bodendenkmalpflege, den Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) sowie einem weiteren archäologischen Büro begleitet.

Schutz der Quelle geht vor

Bei den Umgestaltungsarbeiten an der Burgruine sind  Teile eines Gewölbekellers und Fundamentmauern entdeckt worden. Sie stammen vom ehemaligen Bergamt aus dem 18. Jahrhundert. 
Bei den Umgestaltungsarbeiten an der Burgruine sind  Teile eines Gewölbekellers und Fundamentmauern entdeckt worden. Sie stammen vom ehemaligen Bergamt aus dem 18. Jahrhundert.  © Stadt Wetter

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe hilft auf Nachfrage der Redaktion bei der Einordnung der Fundes. „Wir freuen uns sehr, dass das Bergamt so gut erhalten überlebt hat“, sagt Wolfram Essling-Wintzer, wissenschaftlicher Referent beim LWL. Er ist zuständig für die fachbehördliche Überwachung der Arbeiten an der Burgruine. Zwar sei das Gewölbe des Gewölbekellers, soweit es eingesehen werden kann, zum Teil eingedrückt und verkantet, doch der Fund der Fundamente sei schon sehr schön. „Es juckt einen natürlich in den Fingern zu gucken, ob da noch mehr ist“, gibt der Wissenschaftler offen zu. Insbesondere durch die Bedeutung für die Industrialisierung des Region sei die Freiheit besonders interessant. „Aber“, so Essling-Wintzer, „der Schutz der Quelle geht vor.“

Fund wird wieder verborgen

Das bedeutet, dass der LWL die Arbeiten weiter begleiten wird, solange die Oberflächen abgetragen werden, aber anschließend die Schichten wieder aufgebaut werden, der Fund also wieder geschützt im Boden belassen wird. Der Hintergrund ist einfach: „Wir hoffen einfach, dass in 100 Jahren die Wissenschaft weiter ist und dann ohne Schädigungen am Umfeld die Fundstelle begutachten können“, erklärt der LWL-Mitarbeiter. Immerhin, so verrät der Experte, überlege die Stadt Wetter den Fund bei der Umgestaltung der Freiheit kenntlich zu machen, damit künftige Besucher und Touristen das ehemalige Bergamt erkennen können und wissen, auf welchem Boden sie da gerade stehen.

Versorgungsleitungen werden gelegt

Für den Laien ist nicht viel zu erkennen, aber für die Wissenschaftler ist das ein freudiger Fund.  
Für den Laien ist nicht viel zu erkennen, aber für die Wissenschaftler ist das ein freudiger Fund.   © Stadt Wetter

Zurzeit, so teilt die Stadt Wetter mit, legt die AVU in dem Umfeld Versorgungsleitungen über die gesamte Fläche vor den vorhandenen Gebäuden. Diese müssen auf alten Leitungstrassen liegen nach den besonderen Vorgaben im Bereich des Bodendenkmals.

Arbeiten für die IGA 2027

Durch die Umgestaltung soll die Aufenthaltsqualität von Freiheit und Burgruine für die Wetteraner und Auswärtige gesteigert werden. Das Projekt zur Umgestaltung von Burgruine und Freiheit ist Teil des Gesamtprojektes Mittleres Ruhrtal. Gleichzeitig ist die Maßnahme ein Leuchtturmprojekt im Hinblick auf die Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027 (IGA).