Herdecke. Die Polizei berichtet von einzelnen Schlägereien, Körperverletzungen und Strafanzeigen in Herdecke. Einem Reporter wird die Nase gebrochen.
Ein fröhlicher und vor allem friedlicher Maiwochen-Auftakt in der Herdecker Innenstadt. Dem gegenüber steht „die eine oder andere Schlägerei“ am Bleichstein, wie die Polizei Ennepe-Ruhr am Donnerstagmorgen auf Anfrage bestätigt. Am späten Mittwochabend und in der Nacht kam es in der Nähe des Ruhrufers zu Auseinandersetzungen. Ein Reporter, der im engen Kontakt zur Lokalredaktion steht, wurde während seiner Berichterstattung schwer verletzt.
Fünf Anzeigen, vier Körperverletzungen
Von der Kreisleitstelle heißt es an Christi Himmelfahrt: Im Verlaufe der Nacht haben fünf Personen Strafanzeigen gestellt, einmal wegen Diebstahls und der Rest wegen Körperverletzungen. „Ab 22 Uhr füllte sich die Wiese am Bleichstein mit teils größeren Kleingruppen, insgesamt dürften es rund 400 bis 500 junge Leute gewesen sein“, sagt ein Polizist am Donnerstag rückblickend. Es haben sich demnach vereinzelt Schlägereien, Aggressionen und Provokationen entwickelt, die sich dann meist recht schnell wieder auflösten. „Um 2 Uhr endete der Einsatz für einen Großteil unserer Kräfte, es folgten noch wenige Nachkontrollen.“
Auseinandersetzung mit Messer
Auch von Messerstichen war zwischenzeitlich die Rede. Die EN-Polizei bestätigte einen Vorfall, um den gleich wieder zu relativieren. „Es hört sich dramatischer an, als es war, da es sich um einen Pikser in den Finger handelte“, heißt es aus der Leitstelle. Vorausgegangen war (wie so oft) eine verbale Auseinandersetzung zwischen Mitgliedern zweier Gruppen. Die Aggressionen endeten in dem Fall an einer Bushaltestelle.
Die Polizei Ennepe-Ruhr hat auch Kenntnis von dem Angriff auf einen Pressefotografen. Die Schilderungen des Journalisten, der gelegentlich auch für die Funke Mediengruppe sowie die Lokalredaktion arbeitet, und der Einsatzkräfte decken sich. Demnach wurde er am Mittwochabend gegen 23.20 Uhr von einer bisher unbekannten Person aus einer Gruppe angegriffen und schwer verletzt. „Es liegt eine Personenbeschreibung des Tatverdächtigen vor, es gibt auch einen Zeugen“, heißt es in einem Bericht der Kreisbehörde.
Der beschuldigte Mann dachte, er sei fotografiert worden und schlug dem Reporter daraufhin mehrfach mit beiden Fäusten ins Gesicht, speziell auf die Nase. Nach der Tat flüchtete die Person. Der anwesende Sanitätsdienst versorgte die stark blutende Nase des Journalisten und transportierte ihn anschließend ins Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke. Dort stellten Ärzte dann einen mehrfachen Nasenbruch fest. Eine Anzeige wurde noch vor Ort gestellt.
Erster Tag: Bilder vom Auftakt der Herdecker Maiwoche 2024
Für den Bleichstein und Wege am Ruhrufer hatte die Stadt Herdecke mit Kooperationspartnern wieder ein Sicherheitskonzept (unter anderem Glas- und Alkoholverbot) ausgearbeitet, da die Lage dort vor Jahren eskalierte. Zum Prozedere gehört unter anderem, dass die hiesige Ortsgruppe vom Technischen Hilfswerk die Wiese neben dem Freibad ausleuchtet, um Einsatzkräften und Sanitätsdiensten die Arbeit zu erleichtern. Das war nun auch von Mittwoch auf Donnerstag der Fall und soll sich bis zum frühen Sonntag fortsetzen.
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