Wetter. Durch den Hangrutsch fahren momentan viele über das marode Bauwerk an der Ruhr zwischen Alt-Wetter und Grundschöttel. Ein Büro plant den Abbruch.
Durch den Hangrutsch am Ortsausgang nahe Shell-Tankstelle und die dortige Vollsperrung der Kaiserstraße rückt für viele Verkehrsteilnehmer in Wetter wieder die Overwegbrücke in den Fokus. Die ist bekanntlich in die Jahre gekommen und seit vielen Monaten nur für Fahrzeuge unter 7,5 Tonnen Gewicht zugelassen. Der Landesbetrieb plant bekanntlich einen Abriss und Neubau. Dies sollte eigentlich nach dem Ende der Bauarbeiten am zentralen Kreisel mit der abgeriegelten Abfahrt zur Friedrichstraße erfolgen. Dort kommt es zu Verzögerungen, wie wirken die sich auf den Ruhr-Überweg neben der Demag aus?
Erneuerung nach 50 Jahren
Die altehrwürdige und nach dem Landeshauptmann Karl Overweg benannte Brücke, 1898/99 erbaut und nach der Nazi-Zerstörung 1945 dann 1953 wieder fertig gestellt, verbindet Alt-Wetter mit Oberwengern und Grundschöttel. Das Bauwerk lässt sich im Prinzip in zwei Teile gliedern. Die Konstruktion über den Bahngleisen auf Volmarsteiner Seite ließ der Landesbetrieb Straßen NRW 2022 austauschen. Bliebe das große Teilstück über dem Fluss. Damals hieß es, dass „unter Hochdruck“ Planungen für eine Behelfsbrücke laufen. Diese sollte dann im Winter 2023/24 (nach dem Abschluss am genannten Kreisverkehr) zur Verfügung stehen.
Start der Arbeiten erst 2025
Bekanntlich hat sich die Sachlage verändert. Doch der Zustand der maroden Overwegbrücke bessert sich ja nicht, daher teilt der Landesbetrieb auf Anfrage mit: „Wir haben ein Büro mit den Planungen zum Abriss und Bau einer Behelfsbrücke beauftragt“, so Andreas Berg als zuständiger Sprecher von Straßen NRW. Eine Umsetzung mit Bauarbeiten über der Ruhr erfolge aber nicht vor dem Jahresanfang 2025. „Der Abbruch erfolgt von oben, das ist aufwändig.“ In dem Zusammenhang müssen die Verantwortlichen auch wasserrechtliche Genehmigungen berücksichtigen, zudem warten Fragen zur Zuwegung und zu den beidseitigen Anschlüssen auf Antworten. Ebenfalls zu klären: Verkehrsthemen und Auswirkungen auf Verbindungen in Alt-Wetter, also Abstimmungen mit der Stadt.
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Der Landesbetrieb müsse wie die Öffentlichkeit noch abwarten, wie das genaue Konzept der beauftragten Firma ausfällt. Wahrscheinlich sei, dass erst der Abriss erfolge und danach (leicht versetzt) eine Behelfsbrücke entstehe. Parallel ablaufende Arbeiten, also Abbruch und Neubau nebeneinander, lassen sich momentan aber auch nicht komplett ausschließen. An welcher Stelle der provisorische Überweg dann quasi auf einer Länge von rund 140 Metern über der Ruhr empor wachsen soll, müsse noch geklärt werden. Und wie lange plant Straßen NRW mit dieser vorläufigen Variante, welchen Zeitplan gibt es für die dauerhafte Lösung? Offen.
Konstruktion wie über der A1 in Gevelsberg
Sicher sind hingegen zwei Aspekte. Laut Andreas Berg handelt es sich bei der künftigen Behelfsbrücke um die weitgehend gleiche Konstruktion, die seit 2020 eine Fahrt über die A1 an der Autobahn-Anschlussstelle in Gevelsberg ermöglicht. Damals hoben Krane an der Eichholzstraße eine so genannte SS80-Brücke als zweispurige Schwerlaststrecke ein. Ehe diese in der Harkortstadt zur Verfügung steht, ist aber gewiss: Verkehrsteilnehmer müssen sich darauf einstellen, dass sie wohl eine längere Zeit gar nicht von Grundschöttel nach Alt-Wetter kommen und Umwege einplanen müssen.