Wetter. Verzögerungen beim Bau des Brückenkreisels über der Bahn in Wetter: Nutzer einer anderen Brücke könnten davon profitieren.

Im Moment ist es weder laut noch dreckig. Aber laut war es durchaus schon an der Kreiselbaustelle über der Bahn. Und staubig könnte es vor allem einen trockenen Sommer über werden: Vorsorglich sind jetzt rundherum Planen aufgespannt worden. Je nachdem wann es wieder richtig los geht, könnte plötzlich eine andere wichtige Baumaßnahme sogar früher begonnen werden als bisher geplant.

Bisher gibt es eine Abfolge, nach der in drei Abschnitten die Brücke über der Bahnlinie, die nach oben durch den Kreisel im Knick der Kaiserstraße abgeschlossen wird, erneuert werden soll. Untersuchungen hatten vor einigen Jahren ergeben, dass ein solcher Ersatzbau dringend nötig ist. Nach der Fertigstellung sollte dann die marode Overwegbrücke durch einen Neubau ersetzt werden. Ende des letzten Jahres sollte dieses Projekt angepackt werden, so der Zeitplan, den Stadt Wetter und Landesbetrieb im vorigen Herbst vorgestellt haben

Sperrzeiten weiter ungeklärt

Aufgetretene Probleme machen aber Verzögerungen höchst wahrscheinlich, wobei der Landesbetrieb sich nicht darauf festlegen will, wie sehr alles nach hinten rutscht. Das hängt mit dem Grund der Beeinträchtigungen zusammen: Die Bahn muss für die Arbeiten an der Brücke die Oberleitung im Tunnel darunter umhängen lassen. Dafür wurden schon Jahre vorher Sperrzeiten für die Bahnstrecke festgelegt. Nun hat die Bahn die ersten Sperrzeiten aber gar nicht genutzt. Es gab keine Kapazitäten fürs Umhängen der Leitungen. Wegen der langen Vorlaufzeiten für Sperrzeiten ist nun völlig offen, wann die ungenutzten Sperrzeiten hinten wieder dran gehängt werden können und ob sich möglicherweise noch Zeit aufholen lässt.

Keine Sicht mehr auf die Großbaustelle am Kreisel über der Bahn: Rundherum sollen Anwohner vor Staub geschützt werden.
Keine Sicht mehr auf die Großbaustelle am Kreisel über der Bahn: Rundherum sollen Anwohner vor Staub geschützt werden. © Klaus Görzel

Immerhin hat der Landesbetrieb in Aussicht gestellt, dass vorübergehend der Kreisel noch mal fit gemacht wird für den Verkehr und auch die Verkehrsader durch die Friedrichstraße nach Vorhalle geöffnet wird. Bedeuten Verzögerungen beim Kreisel nun auch zwingend eine entsprechende Verzögerung beim Ersatz der Overwegbrücke? Beim Landesbetrieb Straßen heißt es auf Nachfrage, die Behörde habe einen „frühestmöglichen Beginn der Arbeiten im Blick“, sogar von einem „Reinschieben“ in den ursprünglichen Zeitplan ist die Rede. Das könnte eine gute Nachricht für die Verkehrsteilnehmer in Wetter sein. Die massiven Schäden, die im vorigen Jahr an der Overwegbrücke festgestellt wurden, haben weitreichende Folgen: Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen dürfen sie nicht mehr benutzen. Berührt davon sind alle Linienbusse, die nun ein Bogen über die neue Ruhrbrücke Richtung Gedern nehmen müssen. Das berührt vor allem aber den LKW-Verkehr. Seit auch noch die direkte Verbindung nach Vorhalle abgeklemmt ist, müssen die schweren Fahrzeuge einen Riesenumweg über Herdecke in Kauf nehmen. Einer im Schöntal ansässigen Spedition macht das das Leben schwer, aber auch Lieferanten für die Betriebe wie die Demag oder Von Schaewen müssen ihre Fahrzeiten neu kalkulieren.

Dass der weithin sicht- und hörbare Bohrer abgezogen worden ist, hängt nicht mit den Verzögerungen zusammen. Er hat im ersten Bauabschnitt seine Dienste geleistet. Ändern dürfte sich aber der Zeitpunkt für den Beginn der Bohrungen im nächsten Abschnitt. Immerhin: Für alles, was bis dahin auf der Baustelle passiert und was später noch ordentlich Dreck aufwirbelt, gibt es jetzt den allumspannenden Staubschutz-