Wetter. Schnelles Internet via Glasfaser: Der Baustart in Volmarstein ist erfolgt, in Grundschöttel und Wengern sowie nördlich der Ruhr gehts nun weiter.
Erst die Arbeit, dann die Symbolik: Vor einer Woche haben Bautätigkeiten in Volmarstein begonnen. Während Angestellte der Firma Gatter 3 in der Straße Hohes Stück bereits die ersten Schächte für Glasfaserleitungen gebuddelt haben, erklären die Verantwortlichen bei einem Spatenstich-Termin für die Presse noch das Vorgehen. Und verkünden in Sachen schnelles Internet für Wetter eine Neuigkeit.
Die Vorstellungsrunde dauert etwas, eine Himmelsrichtung dominiert. Westconnect (Auftraggeber), der Planungsbetrieb Westnetz sowie Westenergie als Dienstleister haben allesamt enge Verbindungen zum Eon-Konzern und sorgen mit ihrem langjährigen Partner Gatter 3 nun für Baustellen. Jeweils in Abstimmung mit dem Stadtbetrieb und der Verwaltung in Wetter. „Wir arbeiten uns jetzt zunächst durch Volmarstein nach Grundschöttel vor und machen dann in Wengern weiter“, erzählen die Beteiligten beim Spatenstich.
Investieren, dann Geld verdienen
Dank einer Investitionssumme von rund 10,5 Millionen Euro sollen nun 2500 Adressen in Volmarstein/Grundschöttel und 1500 in Wengern Glasfaseranschlüsse erhalten. Dafür haben die Firmen in den vergangenen Monaten geworben und informiert. Wichtiger Hinweis für die Anwohnerschaft: Wer bislang noch keine Grundstückseigentümererklärung unterschrieben hat, kann das immer noch tun und sich somit das Verlegen eines kostenlosen Zugangs sichern. „Ein bisschen Vorlauf brauchen wir aber schon. Wir können nicht mehr reagieren, wenn der Bagger in der Straße steht“, erklären Regionalmanager Peter Brautlecht und Timo Schade vom zuständigen Vertrieb von Westconnect. Sie empfehlen einen Blick ins Internet: Auf www.eon-highspeed.com/vermarktungsgebiete steht ein Verfügbarkeits-Check bereit, um jetzt noch quasi verspätet eine Zusage geben zu können.
1600 Unterschriften liegen aus Volmarstein/Grundschöttel vor, in Wengern haben 800 Bürgerinnen und Bürger einen Glasfaser-Vertrag unterschrieben. Alle sollen ein paar Tage vor den Bauarbeiten auf der jeweiligen Straße entsprechende Informationen für ihr Gebiet im Briefkasten vorfinden. Individuelle Auskünfte erfolgen den Angaben zufolge vor dem Betreten des Grundstücks. Wobei es stets mit Arbeiten im öffentlichen Raum beginnt, so Bürgermeister Frank Hasenberg. „Die verlegen allein hier im Stadtteil 63 Kilometer Kabel“, berichtet Peter Uphoff von der Wirtschaftsförderung in Wetter. Grundsätzlich, so kündigt es Roland Wehn als zuständiger Projektleiter an, soll es bei den wöchentlichen Abschnitten zu keine größeren Verkehrsauswirkungen geben. „Wir arbeiten in Kolonnen mit fünf oder sechs Leuten parallel an drei bis fünf Orten, die recht weit auseinander liegen. Hier und da wird es vereinzelt schon mal zu Sperrungen oder Einschränkungen kommen. In der Regel öffnen wir an den einzelnen Orten den Boden bis mittags, um ihn am Abend wieder zu verschließen.“
Der Zeitplan: Glasfaserleitungen sollen in Volmarstein/Grundschöttel bis Ende 2025 liegen, wobei sich schon während dieser Bauphase Anschlüsse aktivieren lassen. „Die ersten dürften Nutzern im zweiten Quartal 2024 zur Verfügung stehen“, meint Bauleiter Stephan Krummheuer. Nahe der Grundschule an der Steinkampstraße wollen die Firmen eine Art Schaltzentrale als Verteiler errichten, dieses so genannte Pop-Gebäude sehe aus wie eine Fertiggarage.
Wahlfreiheit bei Nutzung
Beim Pressetermin steht auch noch einmal die vermeintliche Wahlfreiheit im Fokus. Immobilieneigentümer können jetzt von Westconnect einen kostenlosen Glasfaseranschluss erhalten, binden sich dadurch aber nicht an den Anbieter Eon („Open Access“ als offener Zugang). Mit der vorhandenen Infrastruktur können Kunden dann eines Tages auch Verträge mit anderen Anbietern wie Telekom oder ähnlichen abschließen, sofern die Firmen eine Nutzungsvereinbarung beschließen. „Wir verhandeln derzeit mit bekannten Unternehmen und befinden uns mit einigen auf der Zielgeraden“, sagt Westconnect-Regionalmanager Brautlecht und ergänzt: „Wir freuen uns aber natürlich auch über viele Zusagen für Eon-Highspeed-Verträge.“
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Mitten im Pressegespräch erfolgt dann noch eine spannende Nachricht: Auch in Alt-Wetter will Westconnect demnächst Glasfaserleitungen verlegen, eine Übereinkunft mit der Stadtverwaltung liege vor. Nördlich der Ruhr soll der Vertriebsstart im Spätherbst 2023 erfolgen, eine Informationsveranstaltung für die Bürgerschaft soll im gleichen Stil wie damals für Volmarstein und Wengern erfolgen. Anders die Lage in Esborn: Aufgrund des ländlichen Charakters streben Kommune plus EN-Kreis dort schnellere Internetleitungen über öffentliche Fördergelder und das Flecken-Programm an. Westconnect hält sich derzeit offen, auch dort vereinzelt tätig zu werden.