Volmarstein/Wengern. Bis 28. Februar sollten Grundstückseigentümer in Volmarstein und Wengern Westconnect eine Erklärung unterschreiben. Leser nennt neue Irritation.

Stichtag 28. Februar 2023. Bis zu diesem Datum mussten sich Grundstückseigentümerinnen und Eigentümer in Volmarstein sowie Wengern entscheiden, ob sie eine Einverständniserklärung zum kostenfreien Legen von Glasfaserleitungen unterschreiben und auf diesem Weg demnächst schnell im Internet surfen können.

Das Unternehmen Westconnect, das bekanntlich bald in diesen beiden Stadtteilen von Wetter mit dem Infrastrukturausbau beginnen möchte, hat am Stichtag für die so genannte Vorvermarktung die entsprechende Frist bestätigt und zugleich angefügt: Im Internet können auf www.eon-highspeed.com Unterlagen auch „noch nach dem 28. Februar eingereicht werden – bis es zur Bauphase kommt. Der sogenannte Verfügbarkeits-Check gibt Auskunft darüber, ob der Anschluss noch kostenfrei ist.“

Widersprüchliche Auskünfte

Auch auf der Zielgeraden hatten Anwohnerinnen und Anwohner noch Fragen. Sie erhielten – wie auch schon im Vorfeld – bei Anrufen nicht immer zufrieden stellende Antworten von Mitarbeitenden an der geschalteten Hotline. Ein Bürger (Name der Redaktion bekannt) wies ein weiteres Mal auf widersprüchliche Aussagen und ein Problem hin. In besagter Grundstückseigentümererklärung fand er auf Seite 3 im Kapitel 4 „Entgelt sowie Kostentragung“ diese Formulierung: „Soweit der errichtete Glasfaser-Hausanschluss erst nachträglich in Betrieb genommen wird, fällt bei der nachträglichen Inbetriebnahme ein Entgelt gemäß Preisblatt Glasfaserhausanschluss an.“ Dabei hatte die Lokalredaktion stets berichtet, dass das Unternehmen aus dem Eon-Konzern hier sowohl Anschlüsse als auch deren Aktivierung kostenfrei anbietet.

Drei Vorstellungstermine

Während in Herdecke – wie berichtet – die Firma Giganetz Glasfaserleitungen für ein schnelle(re)s Internet legen und darüber bald informieren will, hat Westconnect auch in anderen Städten der Region den Zuschlag erhalten.

Als Beispiele wären Wetters Gevelsberger Nachbarn aus Silschede, im Kreis Unna etwa Fröndenberg, die Mendener Ortsteile Schwitten und Hüingsen, Gladbeck im Ruhrgebiet oder der Raum Siegen und Wittgenstein zu nennen.

Das Essener Unternehmen Westconnect, das zum E.ON-Konzern gehört, hatte sich im November den Fraktionen in Wetter während einer Fachausschusssitzung vorgestellt sowie zwei Informationsabende für Bürgerinnen und Bürger angeboten.

Aus der Kommunikationsabteilung von Westenergie kommt im Auftrag der Westconnect dazu die Antwort, dass den Kundinnen und Kunden aus Wetter keine Folgekosten entstehen. Der angesprochene Aspekt in der Grundstückseigentümererklärung (Punkt 4.3.) komme beim Ausbau in den beiden Stadtteilen nicht zum Tragen. „Um den Bürgerinnen und Bürgern dies zu versichern, haben wir unseren Haustürvertrieb vor Ort mit entsprechenden Schriftstücken ausgestattet“, teilt Sprecherin Katrin Frendo mit und erklärt, dass dieser Sachverhalt auf der Projektseite www.eon-highspeed.com/volmarstein veröffentlicht worden sei.

Problem mit Alarmanlagen

Der erwähnte Leser wies noch auf ein weiteres Ärgernis hin. Laut Angaben von Westconnect lasse sich über einen Eon-Highspeed-Anschluss keine Alarmanlage an die dazugehörige Telefonverbindung koppeln. Solch ein Meldesystem empfehle das Essener Unternehmen grundsätzlich nicht. „Da mit Abus und Burg-Wächter zwei bedeutende Unternehmen mit Sicherheitstechnik in Volmarstein sitzen, finde ich diesen Umstand unbefriedigend“, sagte der Anwohner.

Aus der Pressestelle erhielt er dazu diesen Hinweis: „Telefonanschlüsse werden heute IP-basiert bereitgestellt. Die dazu benötigten Endgeräte (zum Beispiel Router oder Telefon) erfordern den Anschluss an die Stromversorgung. Im Falle eines Stromausfalls kann kein Alarm über die Telefonverbindung abgesetzt werden“, heißt es. Bei älteren Telefonanschlüssen bestehe die Möglichkeit einer Notstromversorgung aus der Vermittlungsstelle (dem Amt). „Diese ist heute nicht mehr gegeben. Anschaltmöglichkeiten sind beim jeweiligen Hersteller der Alarmanlagen zu erfragen“, erläutert Katrin Frendo.

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Derweil hat Alexander Dyck als Geschäftsführer von EN-Wohnen mitgeteilt, dass seine Wohnungsbau-Gesellschaft für den Ennepe-Ruhr-Kreis das Glasfaser-Angebot nicht in Anspruch nimmt. „Wir haben unsere Gebäude vor zehn Jahren durchmodernisiert, wir sehen uns in dieser Hinsicht weiter gut aufgestellt, unseren Mieterinnen und Mietern stehen schnelle Internetleitungen zur Verfügung.“ Dyck freu sich aber über die Westconnect-Initiative. „Auch wir beobachten das Thema. Für uns ist es aber nicht akut, da wir vor einiger Zeit quasi alles auf den Kopf gestellt haben.“