Herdecke. Zu schmal, zu „drubbelig“: Der Ruhrtalradweg soll vom Bleichstein bis zum Ruderclub Herdecke verbessert werden. Noch ein Abschnitt ist im Visier.

Wer hier in Herdecke über die Bedeutung des Ruhrtalradwegs philosophieren möchte, könnte auch Eulen nach Athen tragen. Also weg vom Sprichwort hin zum konkreten Anlass: Am Donnerstag, 2. Februar, kommen die Ausschüsse für Wirtschaftsförderung/Tourismus sowie für Umwelt, Klima und Sicherheit zu einer gemeinsamen Sitzung im hiesigen Ratssaal zusammen. Ein Aspekt der öffentlichen Tagesordnung beinhaltet die Vorstellung einer Machbarkeitsstudie, in der es unter anderem um Veränderungen und vermeintliche Verbesserungen auf dieser wichtigen Strecke für Pedaltreter geht.

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32 Seiten umfasst die Analyse, die das Essener Planungsbüro DTP im Auftrag der Städte Hattingen, Witten, Wetter, Hagen und Herdecke vorgenommen hat. Und das vor dem Hintergrund der interkommunalen Kooperation „Mittleres Ruhrtal“ sowie der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027. Gemeinsam wollen die fünf Partner in Sachen Infrastruktur auch verbindende Elemente weiter entwickeln. Wie etwa den Ruhrtalradweg.

Herdecke: Aufwertung des Radwegs zwingend nötig

Die Bestandsaufnahme und das große Ziel: Trotz seiner Beliebtheit besitze der Ruhrtalradweg zwischen Hagen und Hattingen laut Studie infrastrukturelle Problemabschnitte. Viele Teilstücke erfüllen Mindeststandards, andere Strecken „müssen“ demnach bezüglich Führungsform, Breite und Oberflächenbeschaffenheit aufgewertet werden.

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Aus Herdecker Sicht hat die Stadtverwaltung um Daniel Matißik als Leiter des Bau- und Planungsamtes zwei größere Abschnitte des wichtigen Weges für Radtouristen und Alltagsfahrer priorisiert. Über so genannte „Starterpakete“ sollen auch andernorts definierte Teilstücke zeitnah optimiert werden, weitere Stellen sollen bis 2027 folgen.

Herdecke: Etappe zwischen Bleichstein und Ruderclub im Fokus

Zunächst wäre da einerseits die Etappe zwischen dem Bleichstein und Herdecker Ruderclub (inklusive Unterführung B54-Brücke). Auf diesen rund 420 Metern bestehe Handlungsbedarf, da beispielsweise der Weg nicht breit genug sei. Auch die gemeinsame Führung von Fuß- und Radweg lasse sich demnach verbessern. Gleiches gelte für die Querungen etwa am Anlegesteg des Ausflugsschiffes Friedrich Harkort. Dies führe häufig zu Nutzungskonflikten zwischen Radfahrenden sowie Fußgängerinnen und Fußgängern. „Angedachte Maßnahmen für das Teilstück sind unter anderem eine getrennte Führung des Rad- und des Fußweges, eine Verbreiterung der jeweiligen Wege sowie die Schaffung von Übergangs- und Orientierungsflächen in den Querungsbereichen“, heißt es.

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Eine besondere Engstelle befinde sich unterhalb des Ringhotels Zweibrücker Hof. „Hier wurden erste Gespräche geführt und mögliche Lösungsansätze besprochen. Konkrete Umsetzungsmöglichkeiten sollen im Rahmen der Entwurfsplanung erarbeitet werden“, teilt die Stadt Herdecke mit.

Als zweiten Streckenabschnitt mit Optimierungsbedarf hat die hiesige Kommune das Teilstück zwischen Herdeckes Viadukt bis zur Stadtgrenze mit Wetter im Zillertal benannt. Konkrete Vorschläge dafür stehen noch aus. Vorerst soll sich die Politik mit dem ersten Starterpaket beschäftigen und auch über Fördergeld sprechen, das die Städte für die Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen aus dem Topf Nahmobilität beantragen wollen.