Herdecke. Abschnitte am Ruhrtalradweg verbreitern: Die Stadt Herdecke führt erste Gespräche mit Besitzern von Grundstücken und will neue Bänke aufstellen.

Drei Fachausschuss-Sitzungen in einer Woche – mehrfach ging es in diesen unter anderem um den Ruhrtalradweg auf Herdecker Stadtgebiet sowie daran anschließend auch um das Koepchenwerk.

Im Gremium für Wirtschaftsförderung und Tourismus verkündeten sowohl der neue Radverkehrsmanager Marc Kremer als auch Gundula König vom Planungsamt, dass es wegen des anvisierten Ausbaus dieser viel befahrenen Strecke erste Kontaktaufnahmen mit Herdecker Grundstückseigentümern oder Pächtern gegeben habe.

2026 und 2027 im Blick

Gustav Müller von der SPD wollte wissen, wie denn die Trasse geändert werde. Gundula König erläuterte die Hintergründe. Einerseits gehöre dieser Radweg entlang des Flusses zu den sogenannten Ruhrbändern für die Internationale Gartenausstellung 2027, also zur Kategorie „begleitende Infrastruktur“. Zudem beschlossen kürzlich – wie berichtet – Vertreter einer Kooperationsgemeinschaft bei einer Konferenz eine Charta für das Jahr 2026. Die Ziele gleichen sich: Es geht um Optimierungen auf dieser Strecke.

Konkret nannte Gundula König als Beispiel den Abschnitt zwischen Herdecker Bach und der B54-Brücke am Zweibrücker Hof. Dort radeln viele Einheimische und Auswärtige entlang, hinzu kommen etliche Fußgänger oder auch Jogger. „Für dieses hochfrequentierte Teilstück haben wir erste Ideen entwickelt, wie sich der Weg verbreitern und sich noch mehr verbessern lässt“, so die Fachfrau aus dem Planungsamt. Im Bauausschuss werde sie demnächst über die Vorgespräche mit Grundstückseigentümern informieren.

Nico Fischer (Die Partei) regte an, auch den weiteren Streckenverlauf nach Wetter ins Blickfeld zu nehmen. „Auch dort geht es eng zu. Manche befürchten, dass sie da über den Haufen gefahren werden.“ Marc Kremer bestätigte diesen Hinweis. „Ja, hier und da müssen wir die Aufmerksamkeit erhöhen. Das besprechen wir, Konkretes liegt noch nicht vor“, sagte der jüngst eingestellte Experte und erwähnte auch, dass verschiedene Aspekte dazu im Radverkehrskonzept auftauchen.

Zwei zusätzliche Bänke

Spaziergänger wie etwa Senioren hätten zuvor im Ausschuss für Soziales, Demografie und Gesundheit Interessantes erfahren können. Für den Ruhrtalradweg-Abschnitt zwischen dem Friedrich-Harkort-Gymnasium bis zum Schiffswinkel hatte die Herdecker Inklusions-Konferenz vor einiger Zeit angeregt, am Rand in Ufernähe zwei weitere Bänke als Sitzgelegenheiten aufzustellen. Kerstin Jakob als Sozialamtsleiterin stellte den Fraktionen jetzt zwei konkrete Stellen dafür vor. Vorbehaltlich einer Standort-Prüfung (im Boden dort befindet sich laut der Beigeordneten Bettina Bothe eine Hauptgasleitung des Ruhrverbands) der Technischen Betriebe biete sich der Hang unterhalb der Hengsteyseestraße dafür an. Kosten: mehr als 5000 Euro.

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Aus den Reihen der Fraktionen kam Zustimmung. Klaus Klostermann (SPD) begrüße eine Aufenthaltssteigerung, Irmingard Schewe-Gerigk von den Grünen sieht angesichts der hohen Frequenz dort vor allem am Wochenende den Bedarf als gegeben an. Oliver Tiefmann (CDU) schlug vor, zur Finanzierung möglicherweise auch das Budget von anderen Ausschüssen wie etwa jenem für Wirtschaftsförderung/Tourismus ins Blickfeld zu nehmen.

Wie Koepchenwerk finanzieren?

Und das Koepchenwerk? Zur touristischen Aufwertung des Denkmals hatte die Politik eigentlich eine Machbarkeitsanalyse für rund 60.000 Euro genehmigt. Bekanntlich traten zuletzt aber Probleme bei den Fördermittel-Aussichten auf. Daher will die Stadt Herdecke die Studie zu einem späteren Zeitpunkt extern vergeben.

Für diesen Vorschlag erhielt sie einhellig Zustimmung von den Fraktionen. Da es für die Machbarkeitsstudie kein Fördergeld gebe, soll diese erst nach „gesicherten Erkenntnissen“ (so der angenommenen Antrag der Grünen) erfolgen. Gundula König berichtete, dass sich die Stadt sowohl um ein Bundesförderprogramm als auch um Mittel aus dem Europäischen Strukturfond EFRE bemühe.