Haspe. Alle Geräte, alle Maschinen, alle Fahrzeuge. Alles, vom Hydraulik-Bagger bis zum Besen, was die insolvente Firma Bamberger besitzt, kommt an diesem Dienstag, 21. Oktober, unter den Hammer. Der Insolvenzverwalter hofft auf einen siebenstelligen Erlös. Interessierte sind zur Auktion eingeladen.
Ein komplettes Unternehmen kommt unter den Hammer. Vom Besen bis zum Hydraulikbagger. An diesem Dienstag beginnt um 10 Uhr die Versteigerung des kompletten Maschinenparks und aller Werkzeugmaschinen der insolventen Hagener Baufirma Bamberger auf deren Gelände in der Neue Straße. (wir berichteten). Während der Insolvenzverwalter auf einen Millionenertrag hofft, ist am 8. Oktober eine neue Firma ins Handelsregister eingetragen worden: Die „BB Hoch- und Tiefbau GmbH“. Geschäftsführerin: Bettina Bamberger. Betriebsleiter: Der bisherige Bamberger-Geschäftsführer Matthias Bamberger.
Aber erst mal zurück zur Versteigerung. Der Fuhrpark steht in Reih und Glied. Bagger, Radlader, Walzenzüge. Nach Funktion sortiert stehen Bodenfräsen,Straßenfertiger, Stahlrohre, Kanalverbauplatten und Hunderte weitere Geräte aus der Welt des Hoch- und Tiefbaus nebeneinander. Vom Besen über Bohrmaschinen bis hin zu tonnenschweren Ungetümen. Auktionatorin Heike Koepchen erklärt den Abverkauf einer Hagener Firma.
Ablauf der Versteigerung
„Von den Baugeschäften, bei denen ich bislang Auktionen vorbereitet habe, ist das hier eine der größten Hausnummern“, sagt Heike Koepchen. Sie habe, wie sie selbst sagt, das große Glück, dass drei langjährige Bamberger-Mitarbeiter bei der Vorbereitung der Auktion helfen. „Das rechne ich den drei Herren sehr hoch an.“
300 Interessenten erwartet
Auktionatorin Heike Koepchen rechnet am Dienstag mit rund 200 bis 300 Interessenten auf dem Bamberger-Gelände. Eines schickt sie vorweg: „Ich verramsche hier nichts. Mein Ziel ist es, Gläubiger, Kunden und Schuldner zufrieden zu stellen.“ Wenn jemand die Preise in die Tiefe treiben wolle, könne er gleich auf dem Absatz umdrehen. Der Geiz-ist-geil-Mentalität schiebt die öffentlich bestellte und vereidigte Auktionatorin und Sachverständige gleich einen Riegel vor. Sie verfügt über einen guten und verlässlichen Kundenstamm, der vorab bereits über die Auktion informiert wurde.
Am Tag zuvor gab es die Möglichkeit zur Besichtigung aller Gegenstände und Fahrzeuge. Am Dienstag zwischen 8 und 10 Uhr wird es nochmal eine Vorbesichtigung geben, ehe die Auktion um 10 Uhr beginnt. Ein möglicher Nachverkauf findet am Mittwoch zwischen 8 und 12 Uhr statt.
Siebenstelliger Betrag erhofft
„Zuerst werden die 200 großen Positionen versteigert“, sagt Heike Koepchen, „danach arbeiten wir uns durch die kleineren Teile und beginnen später nochmal von vorn.“ Das größte Gerät, das es an den Mann oder die Frau zu bringen gebe, sei der Raupen-Hydraulikbagger „RH 12,5“, im Wert von rund 45.000 Euro.
Insolvenzverwalter Andreas Schoß erhofft sich einen siebenstelligen Betrag durch die Auktion. Rund 200 Forderungen im Umfang von rund 9,5 Millionen Euro stehen gegenüber Bamberger noch aus. Die Auktions-Erlöse werden wohl nicht ausreichen, alle Gläubiger zu befrieden. Zuerst werden die Kosten des Insolvenzverfahrens gedeckt. Danach werden Verbindlichkeiten beglichen, die nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens entstanden sind, wie zum Beispiel die Weiterbeschäftigung von Mitarbeitern. Und dann bekommen die Gläubiger, verteilt auf eine bestimmte Quote, den Rest des Geldes.
Unterdessen wurde im Handelsregister mit der Firma „BB Hoch- und Tiefbau GmbH“ (Sitz in der Twittingstraße) am 8. Oktober ein neues Unternehmen angemeldet.
Geschäftsführerin ist Bettina Bamberger. Betriebsleiter und damit ihr Angestellter ist ihr Gatte Matthias Bamberger, der zuvor mit seinem Bruder Stefan die Geschäftsführung bei der in der Insolvenz steckenden „Bamberger Bau“ inne hatte.
Neun Mitarbeiter hat das neue Unternehmen aktuell und sei auch schon an der Arbeit, erklärt Betriebsleiter Matthias Bamberger.