Hagen-Haspe. . Das Wasser im Haus Berliner Straße im Hagen-Haspe fließt seit einigen Tagen wieder. Doch der Hausbesitzer selbst ist nicht auffindbar. Rund 17.000 Euro Schulden hat er beim hiesigen Energieversorger. Aufgrund einer Initiative hatten die Bewohner rund 1000 Euro gesammelt und an E-Mark weitergeleitet.
Im Haus Berliner Straße 57 fließt zwar seit einigen Tagen wieder Wasser aus den Hähnen, doch das Wirrwarr um die ungeklärten Wohn- und Mietverhältnisse besteht nach wie vor. Der Hausbesitzer ist offenbar abgetaucht, weder die Mieter noch die Mark-E konnten den Mann, der in Hagen gemeldet ist und bei dem heimischen Energieversorger wegen unbezahlter Wasserrechnungen mit 17.000 Euro in der Kreide steht, erreichen. Zwei einstweilige Verfügungen, die Mark-E dem Vermieter zugesandt hat, kamen als nicht zustellbar zurück. „Offenbar lebt der Mann nicht an seiner Wohnadresse“, ist nicht nur Mark-E-Sprecher Uwe Reuter ratlos.
Bei den einstweiligen Verfügungen handelte es sich um Zutrittsklagen, die Mark-E-Mitarbeitern das Ablesen von Strom- und Wasserzählern ermöglichen sollten. Denn in dem Mehrfamilienhaus, in dem 20 Menschen zumeist bulgarischer Herkunft leben, ist nicht geklärt, welcher Zähler zu welcher Wohnung gehört. „Ich ziehe hier aus, das ganze Theater wird täglich schlimmer“, kündigte Monika Rozanski an, einzige deutsche Mieterin im Haus.
Aushang in zwei Sprachen
Dieser Schritt dürfte die Situation weiter verkomplizieren, denn die anderen Bewohner sprechen entweder gar kein oder nur rudimentäres Deutsch. Mark-E bemüht sich derzeit um einen Dolmetscher und will einen Aushang in deutscher und bulgarischer Sprache im Hausflur anbringen lassen: „Wir wollen den Bewohnern klar machen, dass sie verpflichtet sind, pünktlich und regelmäßig ihre Abgaben zu entrichten“, so Reuter. Ansonsten müsse, schon um den vielen anderen Kunden, die pünktlich ihre Beiträge entrichteten, gerecht zu werden, erneut die Wasserzufuhr abgedreht werden.
Schuldtitel erwirken
Wie berichtet, hatten die Mieter auf Initiative von Monika Rozanski 1000 Euro gesammelt und an Mark-E weitergeleitet. Daraufhin gab das Unternehmen die Wasserzufuhr, die gut zwei Wochen lang unterbrochen gewesen war, wieder frei. Gegen den Hausbesitzer will der Energieversorger einen Schuldtitel erwirken, um seinen Anspruch auf die ausstehenden 17.000 Euro Wasserkosten zu bekräftigen. Die Hoffnung, das Geld jemals zu erhalten, ist aber gering.