Hagen. . „Focus Stadt“ lautet der Titel einer Foto-Ausstellung, die am Sonntag im Historischen Centrum in Eilpe eröffnet wird. Zu sehen sind zahlreiche bis dahin unveröffentliche Fotos aus dem Stadtarchiv, die die Entwicklung Hagens dokumentieren.

Der Bestand scheint unendlich. Und nur ein Bruchteil der Fotos, die im Archiv der Stadt Hagen lagern, sind bereits erfasst. Und so treten immer wieder neue Schätze zutage, wenn Archivar Andreas Korthals und seine Kollegen in Kisten mit Abzügen greifen oder Negativrollen betrachten. Ein Teil dieser Schätze wird jetzt zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. „Focus Stadt“ heißt die neue Ausstellung im Historischen Centrum an der Eilper Straße. Am morgigen Sonntag, 15 Uhr, wird sie eröffnet, ab Dienstag kann sie besucht werden.

„Unser Bestand umfasst mehr als eine Million Bilder“, sagt Holger Flick, „damit verfügen wir über eines der größten Fotoarchive in Nordrhein-Westfalen.“

Wandel zur Großstadt

Die Bilder sind Dokumente einer rasanten Stadtentwicklung. „1848 wurde Hagen an das Eisenbahnnetz angeschlossen“, erzählt Flick, „das war der Beginn eines Prozesses, in dem sich das Dorf zu einer modernen Großstadt wandelte.“ Theodor Mende war der Erste, der diesen Veränderung mit der Kamera festhielt. Spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts lebte er in Hagen. Auch seine Söhne fotografierten. Und ab den 20er Jahren des folgenden Jahrhunderts war es schließlich Willi Lehmacher, der erste rasende Reporter der Stadt, der mit der Kamera Geschichte festhielt.

Fotowettbewerb zur Ausstellung

Das Stadtarchiv freut sich über weitere Fotobestände, die ihm zur Auswertung und Aufbewahrung zur Verfügung gestellt werden.

Dabei muss es sich nicht um Fotos professioneller Fotografen handeln.

Zur Ausstellung hat das Historische Centrum einen Fotowettbewerb „Besondere Orte in Hagen“ ausgeschrieben. Bis zum 31. Oktober können Hagener ihren besonderen Ort fotografieren und als jpg-Datei (ein bis zwei MB) an holger.flick@stadt-hagen schicken.

Es können auch Abzüge im Format 20 mal 30 cm direkt im Stadtmuseum abgegeben werden.

Die Ausstellung „Focus Hagen“ im Historischen Centrum, Eilper Straße 71-75, ist dienstags bis donnerstags von 10 bis 17 Uhr und samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Montags und freitags ist das Stadtmuseum geschlossen.

Mit Lehmacher aber endet das Archiv noch lange nicht. Unter anderem hat das Stadtarchiv jetzt auch die Bestände der Westfälischen Rundschau und die der ehemaligen Westfalenpost-Fotografin Helga Reiher übernommen. Auch das Archiv des Hagener Fotografen Adolf Kühle wird durch das Historische Centrum bewahrt. Zu sehen ist in der Ausstellung eine Fotoserie über die Hasper Hütte, die 1972 kurz vor dem letzten Abstich entstand.

Neue Aufnahmen, alte Perspektive

Teil der Ausstellung sind aber auch jene Aufnahmen, die im Rahmen der Fotoserie „Hagen gestern und heute“ zuletzt in unserer Zeitung erschienen sind. Unser Fotograf Michael Kleinrensing hat genau jene Orte aufgesucht, von denen seine Vorgänger auch fotografiert haben. Entstanden ist so eine einmalige Serie, die Stadtentwicklung aus einer bestimmten Perspektive dokumentiert.

Zu sehen ist die Ausstellung „Focus Hagen“ bis zum 31. Oktober. Sie soll aber nicht die letzte dieser Art, sondern ein Auftakt einer Serie sein, in der immer wieder Bilder aus den Archivbeständen für die Hagener zugänglich gemacht werden. „Diese Archiv ist ein Pfund, mit dem wir wuchern können“, sagt Ralf Blank, Leiter des Fachdienstes Wissenschaft, Museen und Archive.