Hagen-Helfe. . 40 Bewohner des Altenheims “Helmut-Turck-Zentrum“ haben sich am Foto-Projekt “Generation Rostlos“ beteiligt. Initiiert wurde das Projekt von zwei Studentinnen der Fachhochschule Dortmund. Sie wollen mit ihren Arbeiten zeigen, wie facettenreich und bunt das Leben im Alter sein kann.

Die Intention der beiden jungen Frauen ist klar: Sie wollen verdeutlichen, dass nicht jeder Mensch, der alt ist, zwingend eingerostet oder im Geiste verstaubt sein muss. Sie möchten unterstreichen, dass das Leben jenseits der Jugend durchaus auch bunt, facettenreich und schön sein kann. Als sichtbaren Beweis präsentieren die zwei Studentinnen aussagestarke Porträts – von alten Menschen. Und das Ganze vor einer 50er-Jahre-Kulissse.

Zwei Studentinnen wollen die Vielfalt des Alters zeigen

Zum Hintergrund: Alicia Lurweg und Lisa Styn heißen die beiden Mittzwanzigerinnen, die an der Fachhochschule in Dortmund studieren und im Rahmen ihrer Abschlussarbeit im Bereich Szenografie und Kommunikation das Projekt „Generation Rostlos“ präsentieren.

„Eine Bekannte hat den Kontakt zum Altenheim Helmut-Turck-Zentrum hergestellt. Und nun sind wir hier“, erzählt Lisa Styn. Die 25-Jährige erläutert die Idee zum Projekt: „Wir appellieren an die älteren Leute, uns trotz oder gerade aufgrund ihres Alters zu zeigen, wer und wie sie früher waren und wer und wie sie heute sind.“ Die Vielfalt des Alters wollen die Studentinnen – unterstützt durch die junge Fotografin Franca Haupt – in Porträts, die vor Ort im Altenheim gemacht werden, zeigen.

„Wir haben eine 50er-Jahre-Kulisse aufgebaut, mit Hirschgeweihen, Stehlampe mit Häkelschirm, ­Ohrensessel und Häkeldeckchen“, konkretisiert Alicia Lurweg. „50er-Jahre deshalb, da die meisten Altenheim-Bewohner in dieser Zeit junge Erwachsene waren. Die Leute hier, die Lust haben, mitzumachen, nehmen im Ohrensessel Platz, am besten mit persönlichen Utensilien, die ihnen wichtig sind, auf dem Schoß.“ Die verständlicherweise vom Leben mehr oder minder gezeichneten Gesichter erzählen Geschichten, „von Hobbys oder Berufen oder von den Träumen der Menschen“, erläutert die 24-Jährige.

40 Männer und Frauen machen mit

Am Foto-Shooting in der Helfer Einrichtung beteiligten sich 40 Männer und Frauen. „Natürlich bekommt jeder der Teilnehmer einen Abzug von seinem Porträt. Und alle Porträts, die rund um das Projekt ,Generation rostlos“ entstanden sind, zeigen wir im Rahmen einer Ausstellung in Dortmund“, versprechen die Studentinnen. „Eine schöne Idee. Und eine willkommene Ablenkung im Alltag der älteren Menschen“, lobt Kristina Kühn vom Sozialen Dienst im Helmut-Turck-Zentrum. Die engagierte Mitarbeiterin freut sich über die positive Resonanz bei vielen der Bewohner.

Ruth Brinkmann (86) war eine der Freiwilligen, die gern im Ohrensessel posierten. Genau wie das Ehepaar Vorwerk, das seit 60 Jahren verheiratet ist. Ingrid und Helmut Vorwerk – beide 83 Jahre alt – unterstützten gern das Foto-Projekt der jungen Frauen, „Unsere Gesichter spiegeln ja auch tatsächlich zwei lange Leben wider“, lächelte ­Helmut Vorwerk. Auch die Bewohner Torsten Pege und Reinhard Schott ließen sich von Fotografin Franca Haupt zu Studienzwecken ablichten. Allerdings nur mit Dame, Turm, Läufer, Springer und Bauer. Verständlich, schließlich sind die beiden Männer leidenschaftliche Schachspieler.