Hagen-Werdringen. . Hunderte von Besuchern kamen zum Finale des diesjährigen Muschelsalates zum Wasserschloss Werdringen. Die Gäste waren von der begehbaren Lichtinstallation begeistert.
Die Kulisse – einmalig. Schummerig, romantisch, mystisch, idyllisch, märchenhaft, gespenstisch und auch ein bisschen schräg-skurril. Dass das Wetter mal wieder nicht mitspielte – sei’s drum. Daher war es besonders erfreulich, dass sich etliche Muschelsalat-Freunde vom Nieselregen nicht abschrecken ließen und den Weg zum Wasserschloss Werdringen einschlugen.
Wer die Allee zum alten Rittersitz am Mittwochabend in der Dunkelheit hinunter schlenderte, fühlte sich beinahe wie in die Vorweihnachtszeit versetzt. Pavillons, Stände, Buden – alles irgendwie heimelig illuminiert, dazu in warme Jacken gehüllte Menschen, viele davon mit Regenschirm am Arm oder in der Hand.
Knackpunkt: Wir sprechen vom 20. August, also vom Hochsommer und somit von wahrlich keiner Weihnachtsmarkt-Saison.
Engel als Hingucker
Wer dann jedoch in den Innenhof trat oder den Rundweg um die Burg einschlug, realisierte schnell, dass es sich hier um eine begehbare Lichtinstallation handelte. Beleuchtete Pilze, sprechende oder musizierende Bäume und urige Waldmenschen entführten in eine Art Traumwelt. Ein Floß mit zwei Sängern – Andrea Leonhardi und Urs Fuchs – schipperte durch den Burggraben, ein Maler zeichnete Veränderungen in der Natur und griff somit das Motto des Abends „Evolution“ auf, und Walk-Acts unterhielten die Zuschauer mit kleinen Einlagen.
Zweifellos ein ganz besonderer Hingucker: Der hoch über dem Schlosshof aufrecht stehende Engel, der entrückt auf die Besucher hinabschaute.
Der Berliner Straßenkünstler Eckhard Euen war in die Rolle des surrealen Engels geschlüpft. „Sein Kostüm besteht aus Plastik, ist richtig schwer und wasserfest“, erläuterte Muschelsalat-Mitorganisatorin Maren Lueg. Der unkonventionelle Performance-Künstler sei als tragischer Engel, der Assoziationen zu Wim Wenders filmischem Meisterwerk „Himmel über Berlin“ wecke, schon auf diversen Mauerfall-Feiern im Einsatz gewesen.
Vertraute Wasserschloss-Stätte
Geradezu entrückt wirkend bestaunten Hunderte von Open-Air-Besuchern die im Grunde vertraute Wasserschloss-Stätte, die an diesem Abend Traum und Wirklichkeit verschwimmen ließ.
Übrigens: Die Bezirksvertretung Nord hatte das eindrucksvolle Muschelsalat- Finale mit 7000 Euro finanziell unterstützt. Und damit unterstrichen, wie gern das Angebot „Muschelsalat on Tour“ angenommen wird.
Zufrieden blickte das aus Maren Lueg, Heike Wahnbaeck und Astrid Knoche bestehende Muschelsalat- Veranstalter-Trio auf die letzten Wochen zurück. „Wir waren ein tolles Team, an die 7000 Gäste haben die sechs Veranstaltungen besucht, und der Fachbereich Kultur hat uns gefragt, ob wir, wenn es die Finanzlage der Stadt zulässt, auch den Muschelsalat im Sommer 2015 organisieren möchten“, so Maren Lueg.
Nosferatu beim Muschelsalat
