Hagen. . In diesem Jahr wird es – sofern die Bezirksregierung Arnsberg die Pläne abnickt – sieben statt bislang neun Muschelsalatveranstaltungen geben. Der rege Verein Muschelsalatretter engagiert sich auch weiterhin enorm für das Open-Air-Sommerprogramm.
„Der Muschelsalat wurde vom neu gegründeten Fachbereich Kultur nie in Frage gestellt. Die Veranstaltungsreihe wird fortgesetzt – vielleicht mit der ein oder anderen Veränderung“, versicherte Tayfun Belgin bei der Mitgliederversammlung der Muschelsalatretter. So solle das Catering rund um die Open-Air-Events im Sommer fachmännischer betrieben werden (Belgin: „An einem italienischen Abend könnte italienisches Essen statt Bratwurst im Brötchen angeboten werden.“), das aufwändig gestaltete Programmheft werde abgespeckt, und statt bisher neun werde es in diesem Jahr nur sieben Veranstaltungen geben.
Öffentlichkeit soll Druck erhöhen
„Wenn uns Arnsberg die Freigabe erteilt“, schränkte der Leiter des Fachbereichs Kultur ein. Belgin erläuternd: „Aufgrund unseres nicht genehmigten Haushalts können wir nicht mit Künstlern verbindliche Verträge abschließen. Die Bezirksregierung hat das letzte Wort.“ Auf die Frage eines Muschelsalatretters, was denn passiere, wenn die Gruppen nicht in Kürze fest gebucht werden könnten, antwortete Belgin: „Bei Entscheidungen in Arnsberg spielt es auch immer eine Rolle, wie die Öffentlichkeit hinter einer Sache steht. Die Öffentlichkeit sollte den Druck erhöhen.“
Wasser auf die Mühlen von Birgit Buchholz und Nicole Schneidmüller-Gaiser. Die Vorstandsvorsitzenden erinnerten gern daran, dass im letzten Sommer mindestens 15 000 Zuschauer die neun Open-Air-Veranstaltungen besuchten, dass der vor sechs Jahren gegründete Verein 81 Köpfe zählt und jährlich fast 5000 Euro an Mitgliedsbeiträgen einnimmt. „7000 Euro haben wir für die Durchführung des Muschelsalats 2013 an die Stadt überwiesen, außerdem Spenden von Sponsoren und Gelder der Bezirksvertretungen weitergeleitet“, so Buchholz.
Mittwochs, umsonst und draußen
Für die Saison 2014 wolle man eine Förderung von maximal 10 000 Euro bereitstellen; die Hälfte werde auf jeden Fall zur Verfügung gestellt, die restlichen 5000 Euro flössen, wenn die Stadt ein klares Signal zur Fortführung des Muschelsalats in seiner bisherigen Form (mittwochs, umsonst, draußen, in den Stadtteilen) gebe und die Voraussetzungen für die Realisation der Saison 2015 schaffe. Tayfun Belgin: „Der Muschelsalat steht auf der Prioritätenliste der Stadt ganz oben, und ab 1. April gibt es eine neue Leitung im Kulturbüro.“ Außerdem würden zwei stadtbekannte Persönlichkeiten, Maren Lueg und Heike Wahnbaeck (die beiden Frauen sind einem Großteil der Muschelsalatretter allerdings unbekannt), die Veranstaltungsreihe in diesem Sommer realisieren.
Wenn Arnsberg zustimmt, startet die Saison am 9. Juli mit Fassadentanz auf dem Elbersgelände, es folgen drei Odyssee-Abende im Volkspark (16., 23. und 30. Juli), Artistik gibt’s am 6. August im Stadtgarten, Märchentheater am 13. August im Ennepe-Park (die Bezirksvertretung Haspe unterstützt die Veranstaltung mit 5000 Euro), und zum Finale findet ein stimmiges Lichtspektakel im Wasserschloss Werdringen statt. Auch die BV Nord sponsert „ihren“ Stadtteil-Abend mit einer ansehnlichen Summe.
Extraschicht 2015
Eine aus „Extraschicht – Nacht der Industriekultur“ und Muschelsalat kombinierte Auftaktveranstaltung bei Elbers ist für 2014 übrigens nicht geplant. Den Antrag für „Extraschicht 2015“ haben die Elbers-Investoren Hagenpeg nun ohne die Stadt Hagen gestellt.