Hagen. Die Stadt Hagen bewirt sich darum, Standort der Sparkassen-Akademie NRW zu werden. Nachdem die beiden NRW-Akademien – die Rheinische in Düsseldorf und die Westfälisch-Lippische in Münster – Anfang 2014 fusioniert haben, sucht man nun eine zentrale Stelle.

Die Sparkassen-Akademie NRW sucht einen neuen zentralen Sitz in Nordrhein-Westfalen. Dieser könnte in Hagen liegen. Nachdem die beiden NRW-Akademien – die Rheinische in Düsseldorf und die Westfälisch-Lippische in Münster – Anfang 2014 fusioniert haben, sucht man nun eine zentrale Stelle. Die Volmestadt nimmt an der offenen Ausschreibung, die bis Freitag läuft, teil. Die Pläne beziehen sich auf einen Gebäudekomplex, der auf dem Campus der Fernuniversität entstehen könnte. Investitionsvolumen: 25 Millionen Euro.

„Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wir haben eine Arbeitsgemeinschaft unter Federführung des Oberbürgermeisters gegründet, die aus verschiedenen Einrichtungen besteht. Bauordnungsamt und Hagen-Agentur, außerdem vier lokale Architekturbüros, die Fernuni und ein Investor sind beteiligt“, so Michael Ellinghaus von der Hagen-Agentur.

Gute Chancen für Hagen

Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz sieht für Hagen gute Chancen, den Zuschlag für die neue Akademie zu erhalten: „Unsere infrastrukturellen Rahmenbedingungen sind ideal. Die direkte Nähe zur Fernuni und die günstige Verkehrsanbindung sind wichtige Faktoren. Die Sparkassen-Akademie mit finanzwirtschaftlicher Ausrichtung wäre eine tolle Ergänzug zur wissenschaftlichen Bildung, die in der Fernuni vermittelt wird. Auch Fernuni-Rektor Helmut Hoyer unterstützt das Bestreben, die Akademie auf den Campus zu holen, mit viel Elan.“

Natürlich müsste das Areal an der Universitätsstraße (bislang Parkfläche) von der BLB NRW (ehemals Staatliche Bauverwaltung NRW) gekauft werden, doch darin sähe man keine großen Pro­­­­bleme , „erst mal müssen wir den Zuschlag aus Münster bekommen“, so Schulz.

Bildungszentrum für ganz NRW

Die NRW-Sparkassen-Akademie ist ein Bildungs- und Begegnungszentrum, in dem Sparkassen-Beschäftigte aus dem ganzen Bundesland weitergebildet werden und Personal ausgewählt wird; es finden dort viele Seminare, Tagungen und Veranstaltungen statt.

Projektplaner Daniel Bauer fährt am Freitag persönlich nach Münster zum Sparkassenverband Westfalen-Lippe: Der Investor will das 25-Mio-Euro-Projekt für die Stadt Hagen finanzieren und realisieren. Der Geschäftsführer der VLP Bauer Projektmanagement GmbH mit Sitz in Lohne bei Oldenburg hat Ende der Woche mit Vertretern der Hagen-Agentur zusammengesessen und letzte offene Fragen geklärt. „Ich habe ein gutes Gefühl bei der Sache“, unterstreicht Daniel Bauer, der im Bereich Projektplanung/ Gewerbeimmobilien seit Jahren erfolgreich am Markt agiert. „Die vom Sparkassenverband detailliert beschriebenen Vorgaben erfüllen wir. Die neue Akademie würden wir, wie es die Ausschreibung anbietet, an den Sparkassen-Verband vermieten.“

„Hagen – Stadt der Weiterbildung“

Auch Hagens Baudezernent Thomas Grothe hofft, dass der Begriff „Hagen – Stadt der Weiterbildung“ künftig durch eine weitere Komponente ergänzt wird. „Es käme zu Synergien zwischen Fernuni und Akademie. Räume und Catering der Uni könnten durch das neue Studienzentrum mitgenutzt und Uni-Lehrkräfte auch dort mal eingesetzt werden, ferner ist das Glasfasernetz auf dem Campus extrem stark, was auch für die Akademie ein großer Vorteil wäre.“

Bildungszentrum mit 43 000 Tagesbesuchern jährlich

Die Sparkassen-Akademie, die an zentraler Stelle in NRW errichtet werden soll, wird ca. 7000 Quadratmeter Nettogrundfläche haben. 150 bis 200 Sparkassen-Mitarbeiter werden dort täglich geschult, erwartet werden 43.000 Tagesbesucher pro Jahr.

Die Hagener Architekturbüros Schmahl & Gerigk, PASD Feldmeier & Wrede, Zamel & Krug sowie Bahl sind gemeinschaftlich an der Planung beteiligt.

Die Akademie wird im Laufe des Jahres 2017 bezogen.

„Um die 100 Interessenten haben sich bislang bei uns gemeldet, Fragen zum neuen Standort gestellt und entsprechende Unterlagen angefordert“, berichtet Christoph Ellermann vom Architekturbüro Pfeifer, Ellermann & Preckel in Münster, das die Ausschreibung durchführt und auswertet.

„Ich schätze, dass bis zum Wochenende 30 bis 40 Städte ein ernsthaftes Angebot abgeben werden. Anhand eines Punkteverfahrens sichten wir die Angebote und teilen unsere Ergebnisse unserem Auftraggeber, also dem Sparkassenverband, mit.“

Auch Hagens Nachbarstadt Dortmund nimmt an der Ausschreibung teil, und das gleich mit mehreren Projekten, u.a. mit der Hörder Burg am Phoenix-See. Mitte November soll feststehen, wo der neue Akademie-Standort entstehen soll.