Hagen-Altenhagen.

Plötzlich platzte die Fahrbahndecke auf und der graue Asphalt vor dem Haus mit der Nummer sechs hob sich fast einen halben Meter in die Höhe. Wassermassen flossen durch die Weißenburger Straße und setzten die umliegenden Bereiche binnen weniger Augenblicke unter Wasser. Ein riesiges Leck in einer Trinkwasserleitung hat in Altenhagen gestern Nachmittag für eine Überschwemmung gesorgt. Keller liefen voll und die Altenhagener Straße, auf der sich die talwärts fließenden Wassermassen sammelten, musste bis 18 Uhr gesperrt werden.

„Wir saßen in unserem Garten, als es losging“, berichtet Anwohnerin Nicole S. Einen Knall habe sie nicht vernommen, dafür aber das laute Rauschen des Wassers. „Es kam ein kleiner Fluss auf uns zu. Unser Garten, unser Hof und unser Keller liefen sofort voll. Die Kinder haben vor Angst geschrien.“ Im Erdreich unter der Weißenburger Straße war gegen 15 Uhr eine Trinkwasserleitung unter zu hohem Druck geplatzt. Warum genau das passierte, darüber vermochte man bei Wassernetz-Betreiber Enervie gestern Nachmittag noch keine Aussage zu treffen. Vermutlich hat eine alte gusseiserne Leitung dem Druck nicht standgehalten.

Enervie verlegt neues Rohr

Nachdem die Fahrbahn aufgeplatzt war, bahnte sich das Wasser seinen Weg durch das Viertel. „Wir haben die Leitung sofort geschiebert, um das Austreten des Wassers zu stoppen“, sagt Enervie-Sprecher Andreas Köster. Da waren zahlreiche anliegende Keller aber schon vollgelaufen. Die Feuerwehr evakuierte mehrere Mehrfamilienhäuser. Eine Vorsichtsmaßnahme.

Zunächst sperrten die Einsatzkräfte die Altenhagener Straße ab. Erst um 18 Uhr, nach rund drei Stunden, war sie wieder befahrbar. Die Weißenburger bleibt auch heute noch gesperrt. Die Enervie wird die betroffene Stelle ausschachten und ein neues Rohr verlegen. Gestern Abend machten sich die Einsatzkräfte daran, die vollgelaufenen Keller von fünf Mehrfamilienhäusern wieder leer zu pumpen.

Schaden an Versicherungen melden

Unterstützt wurde die Berufsfeuerwehr dabei von freiwilligen Einheiten. Erdreich und Geröll hatten sowohl die Weißenburger als auch die Altenhagener Straße überzogen.

„Unser Vermieter hat uns sofort geraten, alle entstandenen Schäden genau aufzuschreiben, damit wir uns das Geld wiederholen können“, sagt Anwohnerin Nicole S. Bei Enervie rät man ebenfalls dazu, ein genaues Schadensprotokoll anzulegen. Geschädigte könnten sich an die betriebliche Haftpflichtversicherung der Enervie wenden. Köster: „Es ist aber nicht verkehrt, zweigleisig zu fahren und auch eigene Versicherungen zu kontaktieren.“ Zum Beispiel eine Haftpflicht- oder eine Gebäudeversicherung.