Hagen. . Das hat es in 28 Jahren Muschelsalat in Hagen noch nie gegeben: Eine Veranstaltung – und dann ausgerechnet auch noch das Eröffnungs-Event – wird komplett abgesagt. Doch zu Recht.

Das hat es in 28 Jahren Muschelsalat noch nie gegeben: Eine Veranstaltung – und dann ausgerechnet auch noch das Eröffnungs-Event – wird komplett abgesagt. Doch zu Recht.

Gestern mittag auf dem Elbersgelände – Krisensitzung. Und schnell steht fest: Die laut Planung rund sieben Stunden später beginnende Veranstaltung mit Live-Musik und dem Luft-Tanz-Theater Delrevés an der 20 Meter hohen Außenfassade des Kesselhauses wird abgeblasen. „Unsere Maxime heißt: Sicherheit geht immer vor. Und es liegt eine Unwetterwarnung für Hagen vor“, begründet Kulturdezernent Thomas Huyeng die Entscheidung, die von allen Beteiligten mitgetragen wird.

Auch von den Künstlern – Vertikaltänzern aus Spanien – die enttäuscht erklären: „Es ist für uns unmöglich, hier heute Abend aufzutreten. Das Material wird sofort nass. Die Seile, an denen wir uns akrobatisch hochziehen und herablassen, werden schwer und sind nicht mehr kon­trollierbar. Das ist lebensgefährlich.“ Harro Kleffmann, der seit 1986 (also vom ersten Tag an) für sämtliche Technik beim Muschelsalat sorgt, ergänzt: „Starker Regen wäre für mich kein Problem. Bei Gewitter muss ich jedoch den kompletten Strom abschalten – das ist Vorschrift. Es würde also kein Scheinwerfer mehr leuchten, kein Video-Beamer arbeiten, keine Kühlung funktionieren. Und wenn Hagel die Zelte und Pavillons zerfetzen würde – gar nicht auszudenken . . .“

Wetterdienst warnte

Apropos Hagel: „Wir haben vorhin beim Deutschen Wetterdienst in ­Essen eine differenzierte Wettervorhersage abgefragt. Für Hagen sind für nachher Starkregen, Gewitter und Hagel prognostiziert“, berichtet Veit Lenke, stellvertr. Feuerwehrchef. Elbers-Quartiersmanager Christian Isenbeck nickt: „Außerdem steht das Gelände schon jetzt unter Wasser und ist für Besucher nicht mehr begehbar.“

Eine Komplett-Absage hat es beim Muschelsalat noch nie gegeben: Ende der 80er wurde aufgrund von Starkregen ein Konzert von der Muschel im Volkspark ins Foyer des Karl-Ernst-Osthaus-Museums verlegt, vor fünf Jahren wurde der Auftritt des N.N.Theaters auf Schloss Hohenlimburg „abgespeckt“: Der damalige Sturm hatte Planen und Sonnen­segel auf den Terrassen zerfetzt; die Akteure spielten daraufhin lediglich Musik und kleine Szenen in einer geschützten Ecke des Hofes.

Nosferatu beim Muschelsalat

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Maren Lueg, Mit-Organisatorin des aktuellen Muschelsalats, hofft auf eine Ersatz-Vorstellung Mitte August. Da gastiert die spanische Tanzcompagnie Delrevés auf einem Festival in Beckum. „Vielleicht können die Künstler im Anschluss in Hagen auftreten. Wir verhandeln bereits.“

Unrat aus Bächen geräumt

Die Hagener Feuerwehr blickte ansonsten gelassen auf die Wetter-Unbilden. Vor allem in Hohenlimburg sowie im Lennetal mussten einige Bachläufe von Unrat befreit werden, um den geordneten Abfluss zu gewährleisten. Außerdem pumpten die Einsatzkräfte vorsorglich ein Regenüberlaufbecken in Bathey leer, dessen Inhalt auf das Gelände des Papierherstellers Stora Enso überzulaufen drohte.

Außerdem verloren an Hängen in Dahl sowie in Haspe zwei Bäume ihre Standfestigkeit. Der Regen hatte dort die Böden so aufgeweicht, dass das Wurzelwerk nicht mehr ausreichend Halt fand.

Parallel rüstete die Hagener Berufsfeuerwehr ihre Fahrzeuge ­gestern mit Extra-Pumpen aus dem Logistik-Lager aus, um für den Fall der Fälle präpariert zu sein. Diese Geräte sind in der Lage, einen Keller in kürzester Zeit leerzupumpen.