Hagen-Mitte. .
Die unendliche Geschichte rund um das Technik-Debakel am Schumacher-Museum muss um ein weiteres Kapital ergänzt werden.
So wurde damit begonnen, eine neue Zusatz-Kältemaschine an den Glaskubus anzuschließen, um das adäquate Raumklima für die Kunst stabil zu halten – also ein neues Provisorium für das bestehende Provisorium.
Denn bereits seit dem Sommer des vergangenen Jahres wird bei höheren Temperaturen die ursprünglich installierte, aber weiterhin unterdimensionierte Klimatechnik durch eine externe Anlage unterstützt. Kostenpunkt: gut 100.000 Euro. Angesichts dieses stattlichen Betrages hat die Bauverwaltung jetzt entschieden, auf eine günstigere Alternative zurückzugreifen. Um diese anzuschließen, müssen zwar erneut 77.000 Euro für das Museum investiert werden, doch dieser Extra-Betrag soll sich bereits im zweiten Betriebsjahr amortisieren.
Kunstwerke in Gefahr
Durch die Mängel im Wärmepumpensystem drohen bereits seit der Eröffnung in 2009 die Werte in den Bereichen Raumlufttemperatur sowie Raumluftfeuchtigkeit in kritische Höhen zu steigen. Um Schäden an den wertvollen Kunstwerken abzuwenden, wurde daher im Parade-Sommer 2013 als Notlösung eine luftgekühlte Kältemaschine angemietet und außerhalb des Museums aufgestellt.
Beweissicherung soll Verantwortlichkeit regeln
Im Gegensatz zu allen anderslautenden Versprechungen liegen die jährlichen Betriebskosten für das Kunstquartier angesichts diverser baulicher Mängel bei etwa 1,5 Millionen Euro.
Wer für diese Pannen verantwortlich ist, soll im Rahmen eines weiterhin laufenden Beweissicherungsverfahrens geklärt werden, das die Stadt Hagen seit geraumer Zeit auf den Weg gebracht hat.
Das Ergebnis dieses Prozesses entscheidet am Ende auch darüber, wer die Kosten für die Mängelbeseitigung zu tragen hat und die in der Zwischenzeit aufgelaufenen Mehrkosten begleichen muss.
Diese blies bei entsprechenden Außentemperaturen kalte Luft über Luftschläuche in die Lüftungszentrale. Da diese Schläuche einen sehr großen Querschnitt hatten, mussten während des wochenlangen Betriebs Türen rund um die Uhr nach außen geöffnet bleiben, was wiederum für erhebliche Zusatz-Personalkosten für den Wachdienst des Museums sorgte.
Aufgrund der gewonnenen Erfahrungen und vor allem mit Blick auf eine Kostenreduzierung für die bei entsprechenden Witterungsphasen weiterhin notwendige Notkühlung bzw. Entfeuchtung der Raumluft, entschied die Stadt jetzt, auf eine andere Technik zu setzen. Diese wird statt kalter Luft künftig kaltes Wasser erzeugen, das direkt in den hydraulischen Kreislauf der Wärmepumpe eingespeist wird. Auf diese Weise wird es nicht mehr erforderlich sein, dass Türen für den Luftaustausch während der provisorischen Kühlung offen stehen. Der Aufwand für den zusätzlichen Wachdienst kann somit entfallen.
Mietpreis: 8000 Euro pro Jahr
Für die Nutzung dieser neue Kühltechnik ist es allerdings erforderlich, auf der Parkplatzseite des Museums einen kleinen Schacht zu bauen, Vor- und Rücklaufleitungen aus Stahl mit einer entsprechenden Wärmedämmung zu verlegen und in die Wärmepumpenhydraulik einzubinden. Auch ein Stromanschluss muss her.
Auf diese Weise kann die gemietete Maschine bei Bedarf quasi „steckerfertig“ sowohl elektrisch als auch hydraulisch angeschlossen werden. Mit den erforderlichen Arbeiten wurde gestern begonnen. Damit werden in Zukunft lediglich noch die Mietkosten für die Kältemaschine in Höhe von etwa 8000 Euro pro Jahr auflaufen.