Hagen-Mitte. . Regisseurin Miriam Michel hat das Theaterstück „Tote Pinguine schmecken nicht“ inszeniert. Die Uraufführung behandelt das Thema Kinder und drogenabhängige Eltern. Premiere ist am Sonntag um 11 Uhr im jungen Theater Lutz.

Der Stoff ist hart. Richtig hart. Nicht zu hart für Kinder um die zehn Jahre? „Nein, das Thema ist realitätsnah. Aber manchmal auch lustig. Und es zeigt einen Weg – vielleicht eine Rettung – aus dem ganzen Schlamassel. Auch wenn dieser Weg Loslassen und Weggehen bedeutet“, sagt Miriam Michel. Die junge Frau hat das Theaterstück „Tote Pinguine schmecken nicht“ inszeniert. Die Uraufführung behandelt das Thema Kinder und drogenabhängige Eltern. Premiere ist am Sonntag im jungen Theater Lutz.

Frustrierte Tanzbären

Martin Baltscheit, erfolgreicher Autor und Illustrator von Kinderbüchern, hat den Text zu dem engagierten und stellenweise grotesken Theaterstück geschrieben.

Im Mittelpunkt stehen zwei Tanzbären. Sie sind die Eltern der beiden Pinguine Ping und Pong. Die Bären waren einst im Showbusiness erfolgreich. Doch das ist lange her. Heute sind sie frustriert und ertragen die Erniedrigungen ihrer Umwelt nicht mehr. Daher greifen sie zu vermeintlichen „Hilfsmitteln“. Die Drogen werden nicht näher spezifiziert, doch die jungen Zuschauer, ist sich Miriam Michel sicher, verstehen, dass es um „den Frust ertrinken“ geht.

Regisseurin Michel und Autor Baltscheid haben sich intensiv mit dem Thema Co-Abhängigkeit beschäftigt. Mit dem Teufelskreis, die Eltern zu lieben, egal, wie unausstehlich sie im Drogenrausch auch sind. „Aber wir klagen die Eltern nicht an, sondern zeigen vielmehr, wie Kinder aus der Sprach- und Hilflosigkeit heraus kommen.“

Premiere am Sonntag

Die Premiere des Theaterstücks für Kinder ab zehn Jahren findet am Sonntag, 1. Juni, um 11 Uhr im jungen Theater Lutz statt.

Weitere Vorstellungen: 3.6., 4.6., 5.6., 12.6. und 13.6. – jeweils um 10 Uhr.

Gruppenbestellungen richten Schulen bitte online an tillmann.schnieders@stadt-hagen.de oder per Telefon 207-3223.

Rollen werden von Profis besetzt

Auch Lutz-Leiter Werner Hahn beteuert, die jungen Zuschauer würden nach der Aufführung den Publikumsraum nicht mutlos verlassen. „Wir erzählen den Stoff als Fabel, wählen einen beinahe ­poetischen Umgang mit diesem harten Thema. Dadurch ist die Dramatik besser zu ertragen. Außerdem geht es ja auch um Selbstbestimmung und den Mut, sich für Freiheit zu entscheiden.“

Keine Jugendlichen aus dem eigenen Lutz-Theaterclub besetzen die Rollen, sondern Profidarsteller. „Die jungen Erwachsenen können die nötige Distanz zu den Rollen aufbauen und besser Abstand halten“, unterstreicht Werner Hahn.

Ausstatter Jeremias Vondrlik hat eine schräge Bühne geschaffen, einen nicht klar definierten Raum, den jedes Kind mit eigenen Bildern im Kopf bestücken kann.