Halden. .

Ihr 39 Jahre altes Löschfahrzeug hüten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr in Halden wie ihren Augapfel. Er besitzt aber auch Charme, er strahlt das gewisse Etwas aus, dieser Mercedes, Baujahr 1975: „An diesem Auto hängt unser Herz“, sagt denn auch Dr. Jan Brandt, der Sprecher der Löschgruppe.

Die Geschichte der Feuerwehr Halden ist freilich noch viel älter als die des ältesten Fahrzeugs. Am kommenden Samstag wird am Gerätehaus das 100-jährige Jubiläum gefeiert – mit Bier, Gegrilltem und einer Festschrift, die die lange Historie der Löschgruppe in Wort und Bild zusammenfasst.

Unterlagen vernichtet

Auf den alten Mercedes können Besucher dann ebenso einen Blick werfen wie auf die anderen drei Wagen der Feuerwehr, deren Existenz mit einer Versammlung unter Führung des Gemeindevorstehers Louis Lenzmann im damaligen Gasthaus Beucker begann. Statt mit einem Auto rückten die Feuerwehrleute seinerzeit mit einer Handfeuerspritze aus, die von einem Pferd gezogen werden musste. Weitere Nachforschungen gestalteten sich laut Brandt schwierig, weil die entsprechenden Unterlagen bei einem Bombenangriff 1944 im Haus des Löschgruppenführers Wilhelm Schriever, der dabei ums Leben kam, vernichtet wurden. Heute sorgen in Halden 29 Feuerwehrleute für die Einsatzfähigkeit im Ernstfall.

Beim Jubiläumsfest hofft die Löschgruppe auf nachhaltige Resonanz aus der Bevölkerung und darauf, neue Mitglieder für die Abteilung zu gewinnen. „Die Freiwillige Feuerwehr boomt gerade wieder“, sagt Einheitsführer Michael Dersch. Er selbst ist schon lange Feuerwehrmann und hat 1993 die Führung der Löschgruppe in Halden übernommen, kann sich aber gut vorstellen, die Einheit demnächst um ein paar Freiwillige zu erweitern: „Gerade um tagsüber die Einsatzfähigkeit zu gewährleisten“, so Dersch.