Hohenlimburg. .

Kameradschaft, Teamgeist und in erster Linie die Bereitschaft und die Begeisterung, Menschen zu helfen, die in Not geraten sind. Sei es durch einen Unfall, durch (Hoch-)Wasser oder insbesondere durch lodernde Flammen. Diese Tugenden haben jene (jungen) Männer verinnerlicht, die seit wenigen Monaten oder auch bereits seit vielen Jahren als freiwillige Feuerwehrmänner an sieben Tagen in der Woche und somit auch an 52 Wochen im Jahr rund um die Uhr als tatkräftige Helfer und somit als Ergänzung zur Berufsfeuerwehr bei Einsätzen ihren Mann oder auch ihre Frau stehen.

Im gesamten Hagener Stadtgebiet sind es 24 Einheiten; unterm Schlossberg fünf. Hinzu kommen im Aufgabenbereich der Bezirksvertretung Hohenlimburg noch die Einheiten in Holthausen und Berchum sowie die Jugendfeuerwehr.

Im Rhythmus von zwei Wochen treffen sich die Löschgruppenführer - oder Vertreter - in dem alt-ehrwürdigen Gebäude an der Gasstraße zur Lagebesprechung. Dieser Gedankenaustausch ist notwendig, um mit der Löschgruppe im Ernstfall gerüstet zu sein und auch, um gemeinsam in die Zukunft zu blicken. Denn bundesweit haben die „Freiwilligen“ ein Problem: Langfristig könnte der Nachwuchs fehlen. Deshalb gilt es jetzt, junge Männer und Frauen oder Schülerinnen und Schüler für den Feuerwehrdienst zu begeistern, damit diese im wahren Wortessinn Feuer und Flamme sind für den Dienst am Nächsten.

In Hohenlimburg ist in allen Löschgruppen gegenwärtig die Situation noch relativ entspannt und somit keinesfalls dramatisch. Gleichwohl könnte die Zahl der Neueinsteiger größer sein, denn die Kameraden, die vierzig Jahre unter älter sind, scheiden oftmals aus dem Feuerwehrdienst aus. Besser: Sie müssen ausscheiden. Weil es die Gesundheit nicht mehr zulässt, oder insbesondere berufliche Gründe einen Ausstieg erforderlich machen.

Im Durchschnitt 20 Einsatzkräfte

Der Durchschnitt der Hohenlimburger Löschgruppen liegt auf dem Papier bei ca. 20 Einsatzkräften. Aus nachvollziehbaren Aspekten (Urlaub, Dienst, Krankheit) kommen zu den Übungsabenden zehn bis zwölf Wehrmänner.

Wünschenswert wäre jedoch die Zahl 27. Denn jedes Löschfahrzeug sollte bei einem Einsatz mit neun Kameraden besetzt sein. „Die Zahl der dreifachen Besetzung ist ideal“, sagt Wolfgang Lenz, Löschgruppenführer der Oege und mit 54 Jahren der älteste Feuerwehrmann dieser Einheit.

Derjenige, der noch jung genug ist und Spaß hat, sich in einer Löschgruppe zu beweisen und zu bewähren, findet dafür in Hohenlimburg beste Voraussetzungen. Die Löschgruppen treffen sich einmal pro Woche (siehe dazu Infotext unten); jede an einem anderen Tag, von 18 Uhr bis 21 Uhr.

„Perfekt ist, wenn sich ein Interessent der Einheit in dem Ortsteil anschließt, in dem er wohnt“, sagt Torsten Rummenhohl. Aber es besteht natürlich auch die Möglichkeit, wenn es berufliche oder private Gründe erfordern, dieses in einer anderen Einheit zu tun.

An jedem Übungsabend werden nach vorgegebenen Kriterien Theorie und Praxis geübt, denn im Ernstfall muss zu dem notwendigen Fachwissen auch jeder Handgriff sitzen. Und diese müssen geübt werden. Immer und immer wieder. Später können sich die Wehrmänner dann spezialisieren. Je nach Neigung und Fähigkeiten.

Sonderstatus Jugendfeuerwehr

Einen Sonderstatus besitzt die Jugendfeuerwehr. Silvio Randisi und Dennis Bienick laden Mädchen und Jungen im Alter zwischen 11 und 18 Jahren im Zwei-Wochen-Rhythmus zur Feuerwache an die Gasstraße ein, um sie behutsam an diese nicht immer leichten Aufgaben heranzuführen und für den Dienst an den Mitmenschen zu begeistern. Gemäß der Devise: Früh übt sich, wer ein guter Feuerwehrmann oder eine gute Feuerwehrfrau werden will. Denn insbesondere die Zahl der jungen Frauen im sprichwörtlichen „blauen Rock“ ist unterm Schlossberg ausbaufähig.