Hagen. Wer wählt eigentlich am 25. Mai? Die deutlich stärkste Wählergruppe stellen die Männer und Frauen, die in diesem Jahr 60 Jahre alt werden oder noch älter sind. Im Bezirk Mitte lebt ein Drittel aller Wähler. Und von 152.000 aufgerufenen Wählern sind 79.000 weiblich.

Die Kommunalwahl in Hagen entscheiden die Frauen, die Über-59-Jährigen und die Bewohner des Bezirks Hagen-Mitte. Diese Formel ist etwas zu sehr zugespitzt, doch der genaue Blick in die Zahlen des städtischen Ressorts Statistik und Wahlen fördert Interessantes ans Licht: Wer wählt eigentlich am 25. Mai?

Zunächst einmal sind es viele Menschen, die bei den Wahlen zum neuen Oberbürgermeister, dem Stadtrat und den Bezirksvertretungen ihre Stimme abgeben dürfen – mehr als bei jeder Bundes- oder Landtagswahl. Denn bei Kommunalwahlen sind auch Hagener Bürger, die aus anderen Ländern der Europäischen Union kommen, wahlberechtigt. Und vor allem werden auch die 16- bis 18-Jährigen zu den Wahlurnen gerufen. Insgesamt dürfen also am 25. Mai rund 152.000 Hagener ihre Stimme abgeben.

Männer werden Mehrheit stellen

Beim Blick auf die Kandidatenlisten der Parteien ist schon jetzt abzusehen: Auch im nächsten Stadtrat werden wieder die Männer in der Mehrheit sein, bei den Bezirksvertretungen wird es nicht anders aussehen. Zudem sind alle fünf Oberbürgermeister-Kandidaten Männer. In der Wählerschaft sieht es hingehen ganz anders aus: Knapp 73.000 männlichen Wählern stehen knapp 79.000 Wählerinnen gegenüber (genaue Zahlen siehe Grafik) – und diesen Frauenüberhang gibt es in allen fünf Hagener Bezirken.

Die nähere Analyse der Altersgruppen ergibt ebenfalls Interessantes: Die deutlich stärkste Wählergruppe stellen die Männer und Frauen, die in diesem Jahr 60 Jahre alt werden oder noch älter sind: Rund 54.000 Wählerinnen und Wähler gehören dazu. Es sind also die, die bereits im Ruhestand sind oder während der kommenden Wahlperiode, die diesmal sechs Jahre dauert, ihr Arbeitsleben beenden.

Geburtenstarke Jahrgänge

Rechnet man die geburtenstarken Jahrgänge 1955 bis 1969, die „Baby-Boomer“, hinzu, dann nähern sich diese beiden Gruppen schon fast einer Zwei-Drittel-Mehrheit.

Und auch die Bezirke haben ein sehr unterschiedliches Gewicht, wenn es um das gesamtstädtische Wahlergebnis geht: Während im Bezirk Mitte mit rund 58.000 Wählern mehr als ein Drittel lebt, sind es in Eilpe/Dahl nur knapp 14.000.