Hagen. . Es war ihm längst klar, jetzt hat Alt-OB Peter Demnitz Gewissheit. Der Landesvorstand der SPD hat ihm per Einschreiben mitgeteilt, dass seine Rechte als Mitglied vorläufig ruhen. Der Grund: Demnitz Kandidatur als Einzelbewerber im Wahlkreis Wehringhausen-West gegen SPD-Bewerber Claus Rudel.
Post für Alt-OB Peter Demnitz: Der SPD-Landesvorstand hat mit Beschluss vom 14. April die Verhängung einer Sofortmaßnahme gegen Demnitz angeordnet – das Ruhen aller Rechte aus seiner Mitgliedschaft als Genosse für mindestens drei Monate. Die Maßnahme zieht automatisch die Einleitung eines Parteiordnungsverfahrens nach sich. Der Landesvorstand begründet die Maßnahme mit der Kandidatur des Alt-OB im Wahlkreis Wehringhausen-West als Einzelbewerber in direkter Konkurrenz zu SPD-Bewerber Claus Rudel, der auf der Wahlkreiskonferenz ordentlich gewählt worden sei.
Damit würden Rudel zum einen schlechtere Wahlchancen drohen, zum anderen habe das Verhalten von Demnitz schon jetzt zu einer schweren Schädigung der Partei geführt. „Wenn die Partei schon nicht fragt, mache ich es eben allein“, erklärte Demnitz Anfang April gegenüber unserer Zeitung und brachte damit auch seinen Unmut über fehlende Wertschätzung auf lokaler Ebene zum Ausdruck.
Überrascht von schlechtem Stil
„Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis das Schreiben kommt“, sagt Demnitz, „das überrascht mich nicht. Was mich überrascht, ist der schlechte Stil.“ Nach seiner Ankündigung, in Wehringhausen gegen Claus Rudel antreten zu wollen, habe niemand aus der SPD das Gespräch mit ihm gesucht. „Ich habe viel Zuspruch von anderen Seiten nach der Veröffentlichung bekommen.“
Dass das Parteiordnungsverfahren wohl auch seinen Rausschmiss aus der SPD zur Folge hat, ist ihm klar. „Das geht seinen geordneten Gang.“ Seit 1976 ist er SPD-Mitglied und war auch als Unterbezirksgeschäftsführer tätig. „Ich stelle die Ideale der SPD nicht in Gänze infrage. Aber auf lokaler Ebene kann ich mich nicht mehr identifizieren.“