Hagen. . Für OB Dehm war es in seiner Rolle der letzte Neujahrsempfang der Hagener CDU. Erhobenen Hauptes scheide er aus dem Amt, betonte der Oberbürgermeister. Als Gastredner konnte die Union den streitbaren bergischen Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach willkommen heißen.

Obwohl der aufziehende Kommunalwahlkampf sowie die Suche nach einem neuen Oberbürgermeister in Hagen bei sämtlichen Tischgesprächen immer wieder durchklang, umschiffte Kreisvorsitzender Christoph Purps diese Thematik in seinem Grußwort beim Neujahrsempfang der Hagener CDU geschickt.

Und auch Kämmerer Christoph Gerbersmann, der von vielen Parteifreunden als Idealbesetzung für den OB-Sessel gesehen wird, konterte sämtliche Avancen mit einem vielsagenden Lächeln und dem Hinweis, dass der Job des Verwaltungschefs kaum seiner Lebensplanung und schon gar nicht dem Wunsch seiner Familie entspreche. Aber ein kategorisches „Nein“ ging an diesem Tag noch nicht über seine Lippen.

Jahr mit Höhen und Tiefen in Hagen

Im Wintergarten-Restaurant der Hagener Stadthalle ließ CDU-Parteichef Purps derweil 2013, „ein Jahr mit Höhen und Tiefen“, Revue passieren und mahnte die Hagener Union, aus den Negativereignissen Stärke zu ziehen. Besonders, dass die Hagener CDU mit Cemile Giousouf, von deren Existenz vor Jahresfrist an der Volme noch niemand etwa ahnte, jetzt im deutschen Bundestag vertreten sei, hob Purps als zentralen Erfolg des vergangenen politischen Jahres hervor.

Noch vor der Kommunalwahl, knüpfte der Unternehmer an eine ähnliche Ankündigung seines Fraktionschefs Wolfgang Röspel an, werde die CDU Hagen ihre Vision für ein Hagen in zehn Jahren vorlegen. Für viele Dinge, die in die Zukunft wirkten, habe Jörg Dehm bereits die Weichen gestellt, würdigte er die Leistungen des Oberbürgermeisters: „Er hat sehr, sehr viel für unsere Stadt getan.“ Mit Blick auf die bevorstehenden Entscheidungen über Listenplätze und Mandate sowie die Querelen in den Reihen der Sozialdemokraten warnte Purps zudem vor „internen Diskussionen um Pöstchen“.

Hagen braucht eine starke CDU im Kommunalwahlkampf

Ein Appell zur Geschlossenheit, den der OB gerne aufnahm: „Nur so war der Wahlsieg 2009 erst möglich“, warb er dafür, nach dem Urnengang am 25. Mai bei der Suche nach politischen Partnern genau hinzuschauen und den Mut zu neuen Allianzen mitzubringen.

Empfang im Theater und bei CDU

Neujahrsempfang der Hagener CDU mit Oberbürgermeister Jörg Dehm.
Neujahrsempfang der Hagener CDU mit Oberbürgermeister Jörg Dehm. © Michael Kleinrensing
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen. GMD Florian Ludwig mit Wolfgang Röspel und Thomas Huyeng.
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen. GMD Florian Ludwig mit Wolfgang Röspel und Thomas Huyeng. © Michael Kleinrensing
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen.
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen. © WP Michael Kleinrensing
11. Januar 2014, Hagen. Neujahrsempfang der Hagener CDU. Kreisvorsitzender Christoph Purps.+++ Westfalenpost Foto: Michael KLEINRENSING / WP Lokalredaktion Hagen +++
11. Januar 2014, Hagen. Neujahrsempfang der Hagener CDU. Kreisvorsitzender Christoph Purps.+++ Westfalenpost Foto: Michael KLEINRENSING / WP Lokalredaktion Hagen +++ © WP Michael Kleinrensing
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen: Vorsitzender Klaus Hacker.
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen: Vorsitzender Klaus Hacker. © Michael Kleinrensing
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen: Vorsitzender Klaus Hacker.
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen: Vorsitzender Klaus Hacker. © Michael Kleinrensing
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen: Vorsitzender Klaus Hacker.
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen: Vorsitzender Klaus Hacker. © WP Michael Kleinrensing
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen. Förderpreis für Bariton Raymond Ayers.
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen. Förderpreis für Bariton Raymond Ayers. © Michael Kleinrensing
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen: Vorsitzender Klaus Hack.
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen: Vorsitzender Klaus Hack. © Michael Kleinrensing
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen. Förderpreis für Bariton Raymond Ayers.
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen. Förderpreis für Bariton Raymond Ayers. © Michael Kleinrensing
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen: Vorsitzender Klaus Hacker.
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen: Vorsitzender Klaus Hacker. © Michael Kleinrensing
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen: Klaus Hacker und GMD Florian Ludwig dirigieren.
Neujahrsempfang beim Theaterförderverein Theater Hagen: Klaus Hacker und GMD Florian Ludwig dirigieren. © Michael Kleinrensing
Neujahrsempfang der Hagener CDU: Kreisvorsitzender Christoph Purps.
Neujahrsempfang der Hagener CDU: Kreisvorsitzender Christoph Purps. © WP Michael Kleinrensing
Neujahrsempfang der Hagener CDU. v.l.: Kreisvorsitzender Christoph Purps, OB Jörg Dehm, MdB Cemile Giousouf, MdB Wolfgang Bosbach, Tobias Fischer (Vorsitzender Ortsunion Mittelstadt) und Kämmerer Christoph Gerbersmann.
Neujahrsempfang der Hagener CDU. v.l.: Kreisvorsitzender Christoph Purps, OB Jörg Dehm, MdB Cemile Giousouf, MdB Wolfgang Bosbach, Tobias Fischer (Vorsitzender Ortsunion Mittelstadt) und Kämmerer Christoph Gerbersmann. © Michael Kleinrensing
Neujahrsempfang der Hagener CDU: Oberbürgermeister Jörg Dehm.
Neujahrsempfang der Hagener CDU: Oberbürgermeister Jörg Dehm. © Michael Kleinrensing
11. Januar 2014, Hagen. Neujahrsempfang der Hagener CDU: Kreisvorsitzender Christoph Purps.
11. Januar 2014, Hagen. Neujahrsempfang der Hagener CDU: Kreisvorsitzender Christoph Purps. © WP Michael Kleinrensing
Ökumenischer Neujahrsempfang 2014 in Hagen: (v.li.): Dechant Dieter Osthus, Pater Eberhardt von Gemmingen, die künftige Superintendentin Verena Schmidt und OB Jörg Dehm.
Ökumenischer Neujahrsempfang 2014 in Hagen: (v.li.): Dechant Dieter Osthus, Pater Eberhardt von Gemmingen, die künftige Superintendentin Verena Schmidt und OB Jörg Dehm. © WP
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„Wichtig ist, die Zahl der Geisterfahrer in dieser Stadt begrenzt zu halten“, forderte Jörg Dehm von der CDU, selbstbewusst in den Kommunalwahlkampf zu ziehen. „Hagen braucht eine starke CDU, um in dieser Stadt gestalten zu können.“ Gleichzeitig gab er den augenzwinkernden Hinweis, zumindest beim Thema Sparen Kämmerer ­Gerbersmann das Vertrauen zu schenken: „Wenn ihr das macht, was Christoph sagt, wird das mit der Haushaltskonsolidierung gut laufen.“

Oberbürgermeister geht erhobenen Hauptes aus dem Rathaus 

Oberbürgermeister Dehm sagte, er habe auf diesem Weg während seiner Amtszeit „Entscheidungen getroffen, die notwendig waren, um die Stadt aus ihrer extrem schwierigen Situation herauszuführen“. Er persönlich, so Dehm, werde sein Amt niederlegen, „ohne mit gesenktem Haupt aus dem Rathaus und der Stadt“ zu gehen. Für die Zukunft, so der Rat des amtierenden OB an die CDU, müsse die Integration als gesamtgesellschaftliches Thema auf allen Ebenen angepackt werden. Der Bundestagsabgeordneten Cemile Giousouf komme dabei die Rolle einer ­Brückenbauerin zu.

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In diese wollte die Neu-Berlinerin allerdings noch nicht schlüpfen. Stattdessen hob sie in ihrer Neujahrsansprache auf die in ihren Augen dominierende Handschrift der CDU im Koalitionsvertrag mit der SPD ab und stellte in Aussicht, dass mit der Vereinbarung auch auf Hagen Entlastungen in Millionenhöhe zukämen. Prompt schob sie die von der CDU mantraartig vorgetragene Aufforderung an die NRW-Landesregierung nach, auch von Düsseldorfer Seite weitere Unterstützung den klammen Kommunen zukommen zu lassen.

Botschaft von Bosbach: "Mehr Gelassenheit und Optimismus"

Schwere politische Kost, die der bergische Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach mit einem Schuss Leichtigkeit und jahrzehntelanger Erfahrung auf dem Hauptstadtparkett gekonnt konterte. Die Botschaft des in SPD-roten Beinkleidern ans Rednerpult tretenden Gastes für das Jahr 2014: „Mehr Gelassenheit und Optimismus – nicht alles, was schief läuft, ist ein Skandal oder eine Katastrophe.“